Grünstadt Gewinnversprechen mit Betrugsgarantie

„Sie haben gewonnen!“ Wer würde sich über solch eine Nachricht nicht freuen. Aber Vorsicht, wenn sie per Telefon, E-Mail oder auch Post kommt. Gut möglich, dass es sich um die Betrugsmasche mit Gewinnversprechen handelt. Einen aktuellen Fall gab es vor einer Woche in Weisenheim am Berg.

Die Vorgehensweise wird zunehmend dreister: Bei einem 77 Jahre alten Weisenheimer meldete sich telefonisch eine Frau, die sich als Kriminalbeamtin ausgab und nachfragte, ob er schon an Gewinnspielen teilgenommen habe. Auf sein Bejahen hin erzählte die „Kripofrau“, dass derzeit eine Bande überwacht werde, die mit solchen Spielen Betrügereien begehe. Es könnte sein, dass die Täter auch mit ihm Kontakt aufnähmen. Prompt wurde der Mann kurze Zeit später angerufen. Nach unverbindlichem Geplauder wurde ihm eröffnet, dass er 32.000 Euro gewonnen habe – allerdings im Ausland, wo er vor Ort versteuert werden müsste. Deshalb würden 3200 Euro fällig. Sobald die Überweisung per Western Union erfolgt sei, würde die Summe ausgezahlt. Wieder kurz danach meldete sich erneut die angebliche Kripobeamtin, die ihm vorgaukelte, das Telefonat mitgehört zu haben, da die Leitung überwacht werde. Der Mann solle auf die Überweisungsgeschichte eingehen, damit die Täter dingfest gemacht werden könnten. Zum Glück durchschaute der Weisenheimer den fiesen Trick und informierte die Polizei. „Andere Betrüger geben sich als Notar oder Rechtsanwalt aus“, erläutert Dürkheims Polizeichef Wolfgang Herber. Zudem würden Homepages fingiert, die deren Existenz und Seriosität unterstreichen sollen. „Außerdem wird über Call-ID-Spoofing oder über Internettelefonie (VoIP) die wahre Rufnummer der Anrufer verschleiert, stattdessen sogar eine richtige Telefonnummer angezeigt, beispielsweise die der örtlichen Polizei.“ Und als Einstieg komme oft die Frage wie bei dem 77-Jährigen: Ob man schon mal an Gewinnspielen teilgenommen habe. „Je nach Antwort wissen die Betrüger meist, ob sie bei einem potenziellen Opfer gelandet sind, und passen ihre Vorgehensweise an. Es folgt meist die Forderung einer geringeren Geldsumme im Vergleich zum angeblichen Gewinn, etwa für Kontoaktivierungs- oder Notarkosten oder ausländische Steuern. Erst nach deren Zahlung könne der Gewinn überwiesen werden, heißt es dann in der Regel. Diesem ersten Anruf können weitere folgen, beispielsweise eines vorgeblichen Polizisten, der das Gespräch abgehört haben will und um Mithilfe bittet. Letztlich bleibt immer eine Geldforderung im Raum stehen – in bar, per Überweisung oder anderer Transaktion (Paysafecard et cetera). Dazu Herbers dringende Ratschläge:

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