Grünstadt Den Ort vorangebracht

Mit Luftballons bedankten sich Kinder der örtlichen Kita beim scheidenden Ortsbürgermeister Hubert Deubert.
Mit Luftballons bedankten sich Kinder der örtlichen Kita beim scheidenden Ortsbürgermeister Hubert Deubert.

Seine Ansprache zum Neujahrsempfang in Quirnheim war ein großer Rückblick, ein Stück weit auch noch ein Ausblick für die nächsten Monate, aber vor allem eine Bilanz von 40 Jahren kommunalpolitischer Tätigkeit. Ortsbürgermeister Hubert Deubert, der, wie berichtet, bei den Kommunalwahlen im Mai nicht wieder antritt, schaute am Freitagabend vielleicht auch mit ein wenig Wehmut zurück, aber in der Gewissheit, dass für ihn jetzt die Zeit gekommen ist, die Führung der Gemeinde in andere Hände zu legen.

Als Hubert Deubert erstmals Ideen für den Ort entwickelte und versuchte, diese als Ratsmitglied im Gemeinderat einzubringen und umzusetzen, war Quirnheim deutlich kleiner als heute. Knapp 500 Einwohner zählte der Ort, Kanalisation gab es noch keine, Straßen waren zu befestigen, Leitungen waren noch zu verlegen. Dorferneuerung war damals ein neues Thema, das Deubert für seine Gemeinde aufgriff, lange bevor er als Planer im weiten Umfeld als Experte gefragt war. „Wir haben 1985 unser erstes Dorferneuerungskonzept geschrieben, damals reichten 25 Seiten, um dessen Ziele festzulegen, heute würden wir wohl das fünffache an Papier verbrauchen“, sagte Deubert in seinem Rückblick, den er mit Bildern illustrierte. Was in den nächsten Jahren folgen sollte, trug stets die Handschrift des Ortsbürgermeisters, der zwar ein SPD-Parteibuch hat, aber als unabhängiger Kandidat ins Amt gewählt wurde. Der Straßenausbau, die Entwicklung mehrerer Baugebiete mit sieben Bebauungsplänen, so dass die Einwohnerzahl heute bei mehr als 800 liegt, die Erneuerung im Ortsteil Boßweiler, all das verdankt Quirnheim Deuberts Beharrlichkeit. Das gilt auch für die Schaffung der Busspur in Boßweiler, die gerade erst in Betrieb genommen wurde. Richtungsweisend war auch Deuberts Idee, für Quirnheim eine eigene Kindertagesstätte zu bauen. „Rückblickend war das die beste Idee, die wir als Gemeinde hatten“, sagte Deubert. Er erinnerte auch an die Widerstände, die es gegen die Kläranlage gab, die von der Verbandsgemeinde auf dem Gelände von Quirnheim-Tal errichtet worden war. „In der nahen Zukunft wird die Verbandsgemeinde 2,9 Millionen Euro in diese Anlage, die für unsere Infrastruktur sehr wichtig ist, investieren.“ In seinen verbleibenden knapp sechs Monaten Amtszeit will Deubert dem geplanten Neubaugebiet „Talblick“ noch den entscheidenden Impuls für die Realisierung geben. „Wir hatten gerade eben wieder eine Nachfrage nach einem Bauplatz, so dass die Umsetzung des Baugebiets sehr sinnvoll und nötig für die weitere Entwicklung unserer Gemeinde ist“, sagte er. In der Ansprache erinnerte er auch an viele Mitstreiter und dankte letztlich vor allem seiner Frau, die ihm bei der kommunalpolitischen Tätigkeit stets den Rücken freigehalten habe. Dank für den Ortsbürgermeister gab es schon zu Beginn des Empfangs von den Kindern aus der Kindertagesstätte, die Bilder und bunte Luftballons mitgebracht hatten. Der Beigeordnete Johannes Eckhardt (CDU) würdigte Deubert mit den Worten: „Was du für unsere Gemeinde geleistet hast, das muss erst einmal jemand nachmachen.“ Eckhardt kündigte an, dass es zum Abschied Deuberts vom Amt des Ortsbürgermeisters in Quirnheim in jedem Fall ein Fest geben wird. Auch die Kerweborsch bedankten sich beim scheidenden Ortsbürgermeister für dessen Unterstützung und die stete Präsenz in der Kerwerede. Sie überreichten Deubert eine Zusammenfassung der Redebeiträge, die ihn betroffen haben. Dank sagten die Kerweborsch außerdem Kurt Schmitt, der als Fahrer ihres „Kerwe-Taxis“ eine große Hilfe für sie sei. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von zwei Gitarristen der Musikschule Leiningerland, Matthias Henne (12) aus Kirchheim und Alwin Flatter (15) aus Hettenleidelheim, die unter anderem mit einem Stück von Eric Clapton zu gefallen wussten.

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