Grünstadt „Am Anfang hat man Angst“

EISENBERG/GÖLLHEIM. Eine ganz besondere Rolle wird Vanessa Eisen bei den Pfalzligadamen der Handball-Region (HR) Göllheim-Eisenberg zuteil. Sie ist die einzige Torhüterin im Kader und hütet daneben auch noch das Tor der A-Jugend. Bisher hat das Talent überzeugt.

Der Torhüter spielt im Handball eine ganz zentrale Rolle. Zum einen kann er manchmal seine Mannschaft mit tollen Paraden zum Sieg führen, zum anderen fliegen ihm dann und wann wiederum die Bälle nur so um die Ohren. So geht es auch Vanessa Eisen, die die langjährige Torhüterin Dunja Dörrschuck im Tor der Handballregion abgelöst hat. Die 18-jährige Schülerin spielt bereits seit 2003 Handball, als sie eine Freundin mit in das Training nahm. Als in der D-Jugend eine Torhüterin gesucht wurde, hat sie sich spontan dazu bereiterklärt, diese Position zu übernehmen. Seitdem hütet sie das Tor des TuS Göllheim beziehungsweise der HR Göllheim-Eisenberg. „Am Anfang hat man im Tor natürlich Angst. Die habe ich aber relativ schnell verloren. Jeder, der sich ins Tor stellt, weiß was er tut“, bestätigt die Göllheimerin die These, dass alle Torhüter „etwas verrückt“ seien. Dass sie sowohl in der A-Jugend als auch bei den Damen zum Einsatz kommt, stört sie nicht. „Die Doppelbelastung ist nicht sonderlich stressig, zumal es ja nur noch diese Saison ist“, betont sie. Schon in der abgelaufenen Spielzeit kam Vanessa Eisen sporadisch zum Einsatz. Diese Saison trägt sie allerdings schon die ganze Verantwortung als einzige Torsteherin der HR. „Zunächst war ihr der Druck deutlich anzumerken, mittlerweile ist sie aber richtig in der Mannschaft angekommen. Wir machen es ihr so leicht wie möglich und führen viele Gespräche mit ihr. Wichtig ist auch die große Unterstützung ihrer Eltern, die sie hinsichtlich der Doppelbelastung erfährt“, sagt ihre Trainerin Sina Graf. Für die Leistung ihrer Torhüterin hat Graf viel Lob übrig: „Sie zeigt nicht nur im Spiel, sondern auch im Training viel Freude. Dazu ist sie wirklich talentiert. Sie braucht aber regelmäßiges Training und den Umgang mit der Mannschaft, um sich wohlzufühlen. Da sie sehr ehrgeizig ist, hat sie jetzt deutlich weniger Unsicherheiten als noch am Anfang“. Diese sind aber normal und werden auch einer jungen Spielerin zugestanden, zumal der Unterschied zwischen der A-Jugend und dem Damenbereich groß ist. „Die Torwürfe der Damen sind deutlich härter als die in der A-Jugend. Aber auch daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt“, erläutert Eisen. Für die Zukunft hat das Talent recht bescheidene sportliche Ziele. „Ich hoffe, dass ich noch ein paar Jahre Handball spielen werde und dass ich mit der Mannschaft noch ein paar Erfolge feiern kann“, meint sie. Ein erster Erfolg wäre es, wenn die Damen (aktuell Schlusslicht) am Ende dieser Saison den erneuten Klassenverbleib in der Pfalzliga feiern können – mit Vanessa Eisen als starken Rückhalt zwischen den Pfosten.

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