Frankenthal Stiefenhöfer-Team kann aufatmen

Frankenthal. Die TG Frankenthal hat den Klassenerhalt in der Feldhockey-Regionalliga Süd der Damen vorzeitig geschafft. Nach dem 2:1 (1:0)-Sieg gestern über den Hanauer THC kann die Mannschaft von Trainer Uwe Stiefenhöfer nicht mehr vom SB DJK Rosenheim eingeholt und auf den drittletzten Tabellenplatz durchgereicht werden. Im ersten Durchgang noch klar überlegen, mussten die Frankenthalerinnen nach dem Seitenwechsel ganz schön zittern.

Nach der Partie wurde Stiefenhöfer, der gestern sein letztes Heimspiel als TG-Damen-Trainer absolvierte, erst einmal kräftig geduscht. Die Abkühlung konnte er gut gebrauchen. Nicht nur wegen der hohen Temperaturen um die Mittagszeit. Seine Mannschaft hatte es extrem spannend gemacht. Die über hundert Zuschauer am Jahnplatz mussten in der zweiten Hälfte mehrfach die Luft anhalten. In dieser Phase des Spiels war Hanau näher an einem Erfolg als die Turngemeinde. „Es war klar, dass unser Gegner nach dem Seitenwechsel aufmachen würde. Für Hanau wäre ein Sieg gegen uns die letzte Chance gewesen, um die Klasse zu halten“, sagte Stiefenhöfer, der die Gäste für ein „faires Spiel“ lobte – keine Selbstverständlichkeit angesichts des Drucks, unter dem alle Beteiligten standen. Die Frankenthalerinnen liegen vor ihren letzten beiden Saisonspielen mit jetzt 19 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Stiefenhöfer und sein Team können endlich aufatmen. „Wir können nun am Wochenende ganz locker in die letzten beiden Partien gegen Nürnberg und Rosenheim gehen. Bei einer Niederlage heute hätte es am kommenden Sonntag in Rosenheim ein Endspiel um den Klassenerhalt gegeben. Ich bin froh, dass uns das erspart bleibt“, betont der Übungsleiter. Jetzt könne man dort gewinnen, müsse aber nicht unbedingt. In der ersten Halbzeit hatten die TG-Fans gestern kein gutes, aber zumindest ein aus Frankenthaler Sicht beruhigendes Spiel gesehen. Bis zur 30. Minute blieben die Hanauerinnen dem Frankenthaler Schusskreis fern, das Mittelfeld beherrschten die Gastgeber. Was aber fehlte, war der finale Pass in die Spitze. Anstatt eine spielerische Lösung zu suchen, beispielsweise über Rückpässe, gab es zunächst viel Gestochere am Kreis. „Da haben wir zu schludrig gespielt und, wie schon so oft in dieser Saison, viele unnötige Ballverluste produziert. Das hat bei der Hitze viel Kraft gekostet“, analysierte Uwe Stiefenhöfer. Nach einer Trinkpause erspielte sich die TG aber auch Chancen – wenn es schnell nach vorne ging: Esther Hohl (17.) nach guter Vorarbeit von Katharina Koppel und Maike Wüsthoff, Isabell Fuhrmann (19.) nach einem Doppelpass mit Katharina Gregori und Kim Lauer (21.) nach Zuspiel von Mona Seemann hatten gute Gelegenheiten. Für den verdienten Führungstreffer sorgte Maike Wüsthoff, die von rechts in den Kreis lief, geschickt das Tempo verzögerte und im Nachschuss traf (22.). Nach einem ersprinteten Ball wäre Sophia Magura drei Minuten später mit einem Kunstschuss von der linken Ecke aus um ein Haar das 2:0 gelungen, auch Lea Schopper hätte noch vor dem Seitenwechsel treffen können (27.). Im zweiten Durchgang zeigte sich dann ein komplett anderes Bild. Die Hanauerinnen kämpften um den Klassenverbleib. Und während der THC Angriff um Angriff startete, kam Frankenthal kaum mehr aus der eigenen Hälfte heraus. Schlimmer noch: Der Abwehr fehlte mit einem Mal komplett die Zuordnung. Immer wieder standen gleich mehrere Gästespielerinnen frei. TG-Torfrau Eva Morgenthaler, in der ersten Halbzeit kaum gefordert, hatte plötzlich alle Hände und Füße voll zu tun. Folgerichtig klingelte es in der 48. Minute im Frankenthaler Kasten: Katharina Wahlster glich für Hanau aus. „Wir waren in dieser Phase völlig verunsichert und hätten uns beinahe wieder die Butter vom Brot nehmen lassen“, meinte Uwe Stiefenhöfer. Dass es anders kam, war Katja Happersberger zu verdanken, die im Umschaltspiel Übersicht bewies und im entscheidenden Konter den Ball auf die frei stehende Kim Lauer passte, die ihrerseits eiskalt einnetzte (55.). Der Siegtreffer war angesichts der bescheidenen Leistung im zweiten Durchgang etwas schmeichelhaft, fiel aus TG-Sicht aber genau zur richtigen Zeit.

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