Frankenthal Hohe Kosten für marode Parkhäuser

Die städtischen Parkhäuser und Tiefgaragen in Worms sind teilweise Sorgenkinder. Ein besonders großes ist das Parkhaus am Dom in der Koehlstraße. Es ist zu klein und viel zu eng für heutige Autos, außerdem sind wegen eines Wasserschadens jede Menge Stellplätze gesperrt. Angesichts der klammen Finanzen der Stadt könnte ein privater Investor einen Neubau errichten, finden die Grünen. Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) ist skeptisch.

Das wegen seiner zentralen Lage in Domnähe stark frequentierte Parkhaus in der Koehlstraße hat schon bessere Tage gesehen. Stellenweise tropft Wasser durch die Decken, sodass ein gutes Sechstel der 306 Parkplätze seit einigen Jahren gesperrt ist (wir berichteten). Aber auch sonst entspricht der 70er-Jahre-Bau längst nicht mehr den Anforderungen einer modernen Parkgarage. Für heutige Autos ist es viel zu eng. Die Rampen und Stellplätze sind schmal, die Kehren schlecht einzusehen. Weil die Verwaltung die Kosten für eine grundlegende Sanierung auf rund 800.000 Euro schätzt, wird seit Längerem über einen Neubau diskutiert, dessen mögliche Kosten vor zwei Jahren im Stadtrat mit 1,2 Millionen Euro beziffert worden sind. Im Wirtschaftsplan der Stadt für die kommenden Jahre bis 2018 sind für die Tiefgaragen in der Friedrichstraße und unter dem Ludwigsplatz sowie das Parkhaus am Dom insgesamt 8,2 Millionen Euro vorgesehen. Richard Grünewald, Fraktionssprecher der Grünen im Stadtrat, stört sich an den hohen Kosten. Dass die drei maroden Häuser sanierungsbedürftig sind, bestreitet er nicht. „In der Koehlstraße spricht einiges dafür, das Parkhaus abzureißen und ein neues zu bauen“, findet Grünewald. Allerdings sollten dabei nicht die Stadt als Bauherrin und nicht die städtische Parkhausbetriebs-Gesellschaft als Betreiberin auftreten. „Wir sollten hier einen privaten Investor ins Boot holen, um die städtischen Finanzen zu schonen“, findet er. Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) hält einen Neubau in der Koehlstraße grundsätzlich für denkbar. „Es melden sich immer mal wieder Investoren und bekunden ihr Interesse an einem Parkhausneubau, der auch mehr Platz bieten könnte als bisher. Die Gespräche sind aber immer dann beendet, wenn es um die Parkgebühren ging“, berichtet Kissel. Höhere Stundensätze, wie sie sich private Investoren vorstellen, würden erfahrungsgemäß zu mehr Verkehr in der Innenstadt führen, weil sich Autofahrer auf die Suche nach dem günstigsten Stellplatz machten. Wolle man die bisherigen Tarife erhalten, müsste die Stadt einem Investor Zuschüsse zahlen, damit dieser das Parkhaus rentabel betreiben könnte. „Die Stadt müsste also auf jeden Fall drauflegen“, unterstreicht Kissel. (gnk)

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