Frankenthal Feuerwehr-Leitstelle wird technisch runderneuert

In die Jahre gekommen: die Feuerwehr-Leitstelle im Nordring.
In die Jahre gekommen: die Feuerwehr-Leitstelle im Nordring.

Die Frankenthaler Feuerwehr bekommt in ihrer Wache am Nordring eine neue Leitstelle. In seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien hat der Stadtrat überplanmäßigen Ausgaben für den Austausch der dort installierten und deutlich veralteten Technik von 270.000 Euro zugestimmt.

„Das ist so kein Zustand mehr“, fasste Oberbürgermeister Martin Hebich knapp zusammen, warum die Stadt rund 570.000 Euro in Hand nehmen muss, um die 2003 letztmals modernisierte Leitstelle auf den neuesten technischen Stand zu bringen. Die Mängel an der vorhandenen Anlage seien nicht mehr zu beheben, weil es keine Ersatzteile mehr gebe. Eine weitere Schwäche des Systems sei die Dokumentation von Einsätzen und Notrufen. Auch wenn in Ludwigshafen die neue Integrierte Leitstelle in Betrieb gehe, müsse in Frankenthal ein ähnlich leistungsfähiges System zur Verfügung stehen, sagte der OB. „Größere Einsätze der Feuerwehr können dann weiterhin komplett über unsere Leitstelle laufen“, sagte Hebich im Stadtrat. Die Schaltzentrale der Feuerwehr sei dann in der Lage, im Notfall auch alle auf der 112 auflaufenden Anrufe abzuarbeiten. Die ersten Pläne für die Modernisierung der Leitstelle stammen aus dem Jahr 2013. Drei Jahre später erst sei ein qualifiziertes Ingenieurbüro gefunden und engagiert worden, dass eine genaue Kalkulation des Projekts vorlegen konnte. Am Ende standen ausweislich der Verwaltungsvorlage Gesamtkosten von rund 570.000 Euro, eine gute Viertelmillion mehr als ursprünglich einmal vorgesehen. Diesen Mehrausgaben stimmte der Rat nun zu. Skepsis gegenüber der Lösung, beispielsweise beim Telefonieren komplett auf IP-Technik (Internet Protocol) umzuschwenken, brachte Rainer Schulze (Grüne/offene Liste zum Ausdruck. Er erinnerte an die Möglichkeit von Hackerangriffen auf ein solches System. Uwe Henß, bei der Feuerwehr Frankenthal zuständig für die Fernmeldetechnik, sprach in diesem Zusammenhang von einem „Missverständnis“. Gearbeitet werde künftig in einem Netzwerk, das allerdings vom Internet unabhängig sei. „Da bieten wir keine Angriffsmöglichkeit“, sagte Henß. Es gebe für den Fall technischer Probleme Ausweichmöglichkeiten. In Frankenthal existiert seinen Angaben nach zudem noch ein Ortsbatterienetz, über das eine Kommunikation laufen könne.

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