Frankenthal Einsatz für Verständigung und Gerechtigkeit

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Er war ein Brückenbauer, der sich immer für Verständigung eingesetzt hat: Wolfgang Biundo, Ehrenvorsitzender der Frankenthaler CDU. In der Nacht zum Montag ist der 84-Jährige, der sich jahrzehntelang auf vielen „Baustellen“ ehrenamtlich für seine Heimatstadt engagierte, gestorben.

„Man muss Kontakt halten, mit den Leuten reden.“ So umriss der gelernte Maschinenschlosser einmal seine Art, mit widerstreitenden Interessen umzugehen, Konflikte zu schlichten. Geboren im Stadtteil Lauterecken, hatte er in jungen Jahren, im NS-Staat, noch miterlebt, was Menschen einander Böses antun können. Nach dem Krieg beteiligte sich der junge Mann, der seine berufliche Laufbahn bei der Schnellpressenfabrik Albert (heute KBA) machte, daher aktiv am demokratischen Neuaufbau. Ab 1946 arbeitete Biundo im Bund der Deutschen Katholischen Jugend mit, übernahm dort Führungsämter, wurde in den 50er-Jahren auch Vorsitzender des Stadtjugendrings. In die CDU trat er 1957 ein. Mitte der 80er-Jahre übernahm er die Führung des völlig zerstrittenen Frankenthaler Kreisverbands und schaffte es in jahrelanger, beharrlicher Arbeit, wieder weitgehende Einigkeit herzustellen. Der anschließende Aufstieg der CDU zur mit Abstand stärksten Kraft im Stadtrat und „OB-Partei“ mit dem Erfolg Theo Wieders 1999 wäre ohne Biundos Einsatz zuvor wohl kaum so gelungen. In diesem Jahr – 1999 – gab Biundo den CDU-Kreisvorsitz ab; Christian Baldauf wurde sein Nachfolger. Dem Stadtrat gehörte Biundo 25 Jahre an, von 1984 bis 2009. Im Vorort Mörsch, wo der Vater von zwei Töchtern mit seiner Familie ab 1977 wohnte, engagierte er sich ebenso in der Politik und war Sprecher der CDU-Ortsbeiratsfraktion. „Soziale Marktwirtschaft“ war für den christlich geprägten Biundo ein Herzensanliegen. Für seine Kollegen im Betrieb engagierte er sich ebenso wie in der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA). Die Stadt Frankenthal verlieh ihm 1997 den Ehrenring. 2004 erhielt Biundo für seine politische Arbeit die Freiherr-vom-Stein-Plakette, 2010 das Bundesverdienstkreuz. „Wolfgang Biundo stand für christliche Werte, politische Kompetenz, große Überzeugungskraft, menschlichen Anstand, Bescheidenheit und die Orientierung am Gemeinwohl“, heißt es in einem Nachruf der CDU-Kreisvorsitzenden Gabriele Bindert. Man verliere mit ihm „einen guten Freund“, der sich viele Jahre in außerordentlicher Weise für Bürger eingesetzt habe. Wolfgang Biundo wird am kommenden Montag, 3. April, 14 Uhr, auf dem Frankenthaler Hauptfriedhof beigesetzt.

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