Frankenthal Einige Unbekannte

FRANKENTHAL. Am Sonntag startet der VfR Frankenthal II bei Aufsteiger SC Alemannia Maudach in seine zweite Saison in der Fußball-A-Klasse. Es ist gleich ein richtungsweisendes Spiel für den VfR II, der in der vergangenen Runde dem Abstieg nur knapp entgangen ist.

Obwohl er auch in der vergangenen Saison mit dem TSV Eppstein eine A-Klasse-Elf trainierte, muss sich Neu-Trainer Thomas Seidenspinner erst noch an die veränderten Gegebenheiten im Ostparkstadion gewöhnen. Denn anders als in der vergangenen Saison trainiert Seidenspinner nun nicht die erste Mannschaft, sondern Team II, was einige Unsicherheiten in der Kaderzusammenstellung, aber auch im Trainingsbetrieb mit sich bringt. „Der Stammkader des VfR II ist nicht allzu groß, da sind manches Mal nur zehn Spieler im Training. Da lässt sich natürlich nur schwer an der Abstimmung innerhalb der Mannschaft feilen“, so Seidenspinner. Er muss nun Spieltag für Spieltag schauen, vielleicht auch hoffen, dass er etwas spielerische Qualität aus dem sehr großen Landesliga-Kader dazubekommt. Keine leichte Aufgabe, denn Seidenspinner muss bei der Einstellung des Teams sowie bei der Vorbereitung auf den Gegner zwei recht unterschiedliche Spielergruppen unter einen Hut bekommen. Jene, die in der Landesliga nicht zum Zug gekommen sind, und jene, die zum Stamm der zweiten Mannschaft gehören – unter denen sich wiederum auch Spieler befinden, für die die A-Klasse eine Herausforderung darstellt. Diese Stammkräfte bilden das Fundament der Mannschaft. Langfristig hofft der Trainer, dass vielleicht der ein oder andere Spieler aus dem rund 20-Mann-Kader von Jürgen Klotz von sich aus merkt, dass er in der Landesliga nicht richtig zum Zug kommt und dauerhaft die Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sucht. Vielleicht müssten auch zum Wohle des Vereins Entscheidungen getroffen werden, meint Seidenspinner. „Da darf die Frage nicht unbedingt lauten, ob ein Spieler Lust hat, in der zweiten Mannschaft zu spielen.“ Andererseits dürfen diese Spieler sich dann aber nicht in der zweiten Mannschaft auf ein Abstellgleis geschoben fühlen: „Mit halber Kraft, mit angezogener Handbremse und ohne Einsatz geht es nämlich auch in der A-Klasse nicht.“ Und eine lasche Einstellung würde sich dann vielleicht auf das gesamte Team übertragen. Andererseits dürften sich die Spieler aus dem Stamm dann nicht verdrängt fühlen. Da komme dann auch der Charakter der Spieler zum Tragen. Das alles sind Unbekannte, die Thomas Seidenspinner kurz vor Saisonbeginn bei seinem neuen Team noch nicht richtig einschätzen kann. Wie es ist, mit einem kleinen Kader anzureisen, diese Erfahrung hat Seidenspinner schon im Pokal bei Obersülzen II machen können, als gerade einmal zwei Ersatzspieler auf der Bank saßen. Zwei der Jungs hat er anschließend noch zum Spiel des Landesligateams gefahren. „Hätten wir einen etwas größeren Kader zur Verfügung gehabt, hätten wir das Pokalspiel früher für uns entscheiden können“, so Seidenspinner. Der VfR II gewann 3:2 nach Verlängerung. Dass mit Dominik Groß und Spielertrainer Tobias Hoffmann zwei arrivierte Kräfte zum TuS Dirmstein gewechselt sind, sei eine weitere Schwächung des Kaders. „Die Mannschaft hat ja nicht umsonst in der vergangenen Saison so lange im Tabellenkeller gestanden und sich nur ganz knapp vor dem Abstieg gerettet.“ Wenn alles gut laufe, dann sieht Seidenspinner aber schon das Potenzial, dass sich der VfR II auch einen guten Mittelfeldplatz angeln kann.

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