Frankenthal „27 wunderbare Dienstjahre“

„Ausschulungstüten“ gab es für Irmgard Nemmers-Garvey und für Volker Mattern. Mit auf dem Bild: die Grundschüler Lotta und Simon
»Ausschulungstüten« gab es für Irmgard Nemmers-Garvey und für Volker Mattern. Mit auf dem Bild: die Grundschüler Lotta und Simon.

27 Jahre hat Irmgard Nemmers-Garvey an der Robert-Schuman-Grundschule gewirkt, seit 2011 als Schulleiterin. Am Freitag wurde die Pädagogin in der Mensa der Integrierten Gesamtschule (IGS) Robert Schuman in die Passivphase ihrer Alters-teilzeit verabschiedet. Die Nachfolge ist noch nicht geregelt.

Schüler, Kollegium, Eltern und Regierungsschuldirektor Volker Mattern (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Neustadt) gestalteten ein buntes Programm, mit einer Mischung aus lockeren Teilen und Reden. „Kinder, ihr seid spitze“, rief Irmgard Nemmers-Garvey am Ende der Darbietungen ihren bald ehemaligen Schülern zu, die Lied- und Tanzbeiträge geboten hatten. Sie war sich sicher, dass sie eine Schule mit blühendem Potenzial übergebe. „Es waren 27 wunderbare Dienstjahre an der Robert-Schuman-Grundschule.“ Nemmers-Garvey dankte jenen, die sie auf diesem Weg begleitet hatten, und allen, die dazu beigetragen hätten, dass „die Würde der Kinder unantastbar ist und die Kinder freudig und angstfrei zur Schule gingen“. Ein wenig traurig sei sie, die Kinder nicht mehr auf ihrem Lebensweg begleiten zu können. Doch sie freue sich auch auf das Mehr an Zeit für die Familie, für Freunde sowie auf das Reisen außerhalb der Ferien. Volker Mattern blickte zurück auf die Zeit, als Nemmers-Garvey vor 37 Jahren ihr erstes Staatsexamen in ihrer Heimat Franken, in Würzburg, abgelegte. Das zweite Staatsexamen absolvierte sie dann schon in der Pfalz. Im Raum Kaiserslautern war sie danach an einigen amerikanischen Schulen tätig, bevor sie 1990 an die Schuman-Grundschule wechselte. In der von enormer Komplexität geprägten Schulleiterposition habe sie eine ihrer Schlüsselkompetenzen, die der Kommunikation, bestens eingesetzt, lobte Mattern. Sie sei immer sehr engagiert, leistungsorientiert und gewissenhaft gewesen, zitierte der Regierungsschuldirektor aus Beurteilungen. Dabei habe das Miteinander zum Wohl der Kinder stets im Zentrum ihres Wirkens gestanden. Doch nicht nur für die Schüler, auch für die Eltern sei Nemmers-Garvey stets ein verlässlicher Ansprechpartner gewesen. „Sie pflegten ein Klima der gegenseitigen Wertschätzung“, lobte der Regierungsschuldirektor, der selbst direkt vor dem Ruhestand steht. „Sie haben die Schule geprägt, und die Schule hat sie geprägt“, betonte Mattern. Personalrätin Monika Leitert zog auch einen persönlichen Rückblick. Ihr erstes Praktikum machte sie bei Irmgard Nemmers-Garvey. Der Satz der Schulleiterin „Die Klasse ist wie eine Feder“ habe sich bei ihr eingeprägt. Nemmers-Garvey habe immer die Kooperation, nie die Konfrontation gesucht. Gaby Garrecht, Caroline Orth, Florian Theobald und Peter Vollmer packten der scheidenden Schulleiterin eine Schatzkiste für den Weg in den Ruhestand. Theobald lobte die Ruhe, die Nemmers-Garvey in allen Situationen ausstrahlte, die sich auf die Kinder abgefärbt habe. Vollmer erinnerte daran, dass sie zuletzt zudem als Managerin im Bau tätig war – ein Fast-Neubau, in den sie nun selbst nicht mehr einziehen wird. Paul Volz. Leiter der IGS Robert Schuman, würdigte die gute Zusammenarbeit. Er erinnerte daran, dass Nemmers-Garvey um den Bestand der Grundschule gekämpft habe, als diese kurz nach ihrem Amtsantritt auf der Kippe stand. „Es ist ein Segen, eine Grundschule im Haus zu haben“, sagte Volz. Peter Fruth unternahm als Vertreter der Frankenthaler Grundschulleiter einen lehrreichen Exkurs in die Heimat von Nemmers-Garvey, nach Franken. Im Endeffekt sei es nur logisch gewesen, dass ihr Weg sie nach Frankenthal, ins Tal der Franken, geführt habe. „Man muss Gott für alles danken, sogar für einen Unterfranken“, schloss Fruth, liebevoll gemeint, zur Erheiterung der Festgäste. Weniger erfreut waren einige Redner, dass sich die Aufsichtsbehörde immer noch nicht zu einer Entscheidung über die Nachfolgefrage durchringen konnte.

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