Donnersbergkreis „Zwei mal elf plus drei – das war’s noch lange nicht mit der Narretei“

91-93939420.jpg

Dass man im Alter von zwei mal elf plus drei Jahren – soweit die Algebra für Karnevalisten – voller Kraft und Saft steckt, bewiesen die zahlreichen Aktiven der Spielgemeinschaft Niederhausen–Winterborn (SGNW) bei der 25. Jubiläumssitzung in der rappelvollen Gemeinschaftshalle. Drei Tanzgruppen, neun Büttenredner und die legendären SG-Spatzen unterhielten über Stunden das begeisterungswilliges Publikum. Und um die Zukunft der „Nerrehäuser“ Fasnacht muss es den Verantwortlichen wohl nicht bange sein: Beim Einzug der beiden Nachwuchstanzgruppen sind diese selbstbewusst als „Elferrat 2035“ präsentiert worden.

Zum Auftakt wirbelten die „Little Devils“ – acht Mädchen im Alter von sechs bis zehn Jahren – zum Thema „Pippi Langstrumpf“ über die Bühne. Die Choreographie hatten Anja Grevelhörster und Daniela Weindorf erarbeitet und einstudiert. Klar, dass da-nach die erste Zugabe fällig war. Mario Müller erschien im Anschluss als Dressman, der so begehrt ist, dass er auf mindestens zwei Jahre im Voraus ausgebucht ist. Mit stolzgeschwellter Brust nimmt er sich den Elferrat vor, um an ihm seine Fähigkeiten als Dressman-Trainer zu erproben. War hier schon die Stimmung am Kochen, so heizten die SG-Spatzen Rudi Walther, Werner Rieber, Josef Batista und Tobias Menzel bei ihrem ersten von drei Auftritten mit Stimmungsliedern den Besuchern weiter kräftig ein. Premiere in der Bütt feierten Albrecht Walther und Wolfgang Wilbert als Opa und Enkel, die fleißig unterhalb der Gürtellinie kalauerten. Ferner bewiesen sie mittels Tanzeinlagen, dass man(n) auch noch im fort-geschrittenen Alter das Tanzbein schwingen kann und alternative Heilmethoden bei der Behandlung eines Hexenschusses durchaus ihre Wirkung haben können. Mit glitzernden Eiskristallen auf den Wangen starteten die acht Mädchen von „Dance Explosion“ von den Tischen aus ihre Tanzeinlage. Trainiert von Lisa Müller und Lena Heintz wirbelten die Tänzerinnen im Alter von zehn bis 14 Jahren zu Katy Perrys „Hot and cold“ über die närrische Bühne und begeisterten unter anderem mit akrobatischen Einlagen und Hebefiguren. Dorfchefin Jutta Kreis outete sich als Person, die den Trend der Zeit – das Internet – schlicht und einfach verschlafen hat. Wie sonst ließe sich erklären, dass sie sich beim Online-Shopping mit ihrer besten Freunden derart unbedarft anstellt. Ein weiterer Auftritt der SG-Spatzen läutete die Pause ein, in der die Lachmuskeln sich erholen konnten. Als Vater und Tochter, die sich in Sachen Mundwerk sowie dem Austeilen von Frechheiten in nichts nachstehen, eröffneten Torsten und Mandy Knaul den zweiten Teil. Insgesamt 13 Tänzerinnen brillierten als „Sweet Generation“ mit ihrem neu einstudierten Tanz unter dem Motto „Black is beautiful – let’s rock the dark“. Logische Folge: Eine Zugabe wurde gefordert und zu dem Lied „Sail“ bereitwillig gewährt. Stephanie Ehmke trat als Schülerin der achten Klasse auf, die sie im zarten Alter von 17 Jahren plus 120 Monaten absolvierte. Den Unterschied zwischen ihrer Penne und einer Nervenheilanstalt erkenne sie nur an der abweichenden Telefonnummer. Einen weiteren, fast schon sehnsüchtig erwarteten Höhepunkt setzte ein Duo, das seit Jahren nicht aus der Niederhausener Fasnacht wegzudenken ist: Annette Schreiber als Teufel und Burkhard Grünewald als Engel plauderten in ihrem Zwiegespräch so manches Geheimnis aus ihrer jeweiligen Domäne aus. Schließlich gehörte die gesammelte Aufmerksamkeit des immer wieder die Tische und Bänke erklimmenden Publikums der Formation „Sweet Generation“: Diese versicherte sich nun der Unterstützung von vier mutigen Mannsbildern, um zu einem Medley aus Hits der 90er Jahre über die närrische Bühne zu wirbeln. Auf dieser prangte übrigens in großen Lettern der Slogan: „Zwei mal elf plus drei, das war’s noch lange nicht mit der Niederhäuser Narretei“. Ein Versprechen, auf dessen Einlösung sich die Besucher sicher freuen. |mhz

x