Donnersbergkreis Zur Sache: Entspannungstee und eine Trillerpfeife

Ein dicker Wälzer in rosa-gold auf ihrem neuen Schreibtisch weckte gleich die Neugierde von Tanja Gaß’ Gästen. „Ein Abschiedsgeschenk von meinen Kollegen in der Kreisverwaltung“, erklärte die frischgebackene Beauftragte lächelnd – und schlug den Einband auf. Siehe da: Statt Tausender Seiten Papier entpuppte sich das vermeintliche Buch als Schachtel, gefüllt mit kleinen Präsenten. Unter anderem Schokolade, etwas zu trinken und ein Mitarbeiterausweis in knalligem Pink versteckten sich darin. Und: „Ein Schiedsrichter-Set“, so Gaß. Trillerpfeife, Gelbe und Rote Karte – wer weiß, ob es in den Fusionsverhandlungen zum Einsatz kommt ... Ihre Kreisverwaltungs-Kollegen, so Gaß, hätten ihr am Mittwoch einen schönen Abschied bereitet. „Da ist es nicht leicht gefallen, das Büro zu verlassen.“ Sie freue sich aber auf die Aufgabe und die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen in der Alsenzer Verwaltung. Die hießen ihre neue Chefin gleich mit Präsenten willkommen. „Ich glaube, Sie haben die Power, uns zu vertreten“, sagte Beigeordneter Klaus Zepp, während er Gaß einen Blumenstrauß überreichte. Vom Beigeordneten-Kollegen Dietmar Keller gab es denn gleich den dicken Schlüsselbund für die Verwaltungsräume hinzu. „Vielleicht bringen Sie es ja fertig, uns mal eine Schließanlage zu ermöglichen“, merkte Keller mit einem Schmunzeln an. Er wie seine Kollegen seien „sehr froh, dass Sie hier sind“. Der größte Augenmerk werde wohl darauf liegen müssen, die Fusion zu Ende zu bringen. „Und vielleicht gelingt es Ihnen ja, die Menschen in unserer Verbandsgemeinde wieder etwas mehr zusammenzubringen.“ Keller richtete seinen Dank auch an Landrat Rainer Guth. Nach dem Ausscheiden von Horst Fiscus sei man „relativ alternativlos“ gewesen. Ihm habe nicht gefallen, dass von Seiten der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier der Beschluss gefallen sei, die Beauftragung von Horst Fiscus nicht zu verlängern, ohne jedoch eine Nachfolge organisiert zu haben. Dem pflichtete auch Landrat Guth bei. Dass die Entscheidung erst kurz vor knapp fiel, sei „ein bisschen unwürdig“ gewesen. „Wir haben es nun selbst geregelt.“ Bei Beratungen innerhalb der Kreisverwaltung sei man recht schnell auf Tanja Gaß als geeignete Kandidatin gekommen. Nicht nur ihre Parteilosigkeit, auch ihre Erfahrung, Kommunikations- und Durchsetzungsfähigkeit sowie ihr Fingerspitzengefühl seien wichtige Kriterien gewesen. „Ich wünsche Ihnen, dass alles gut läuft. Behalten Sie sich die Lebensfreude auch in schwierigen Phasen.“ Zum „Einzug“ in ihr neues Büro überreichte Guth Gaß Brot und Salz – ein Geschenk, dass übrigens auch Hochzeitspaaren gemacht werde, merkte der Landrat mit Blick auf die Fusion an. Ein kleines Schächtelchen zählte ebenfalls zu Guths Präsenten: „Johanniskraut-Tee. Der soll ausgleichend und entspannend wirken, politisch wie auch im Privaten.“

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