Donnersbergkreis Zarte Töne für besinnliche Momente

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ALBISHEIM. Advent ist die Zeit der Ruhe und Besinnung. Viele vergessen das während der stressigen Weihnachtsvorbereitungen und aufgrund vieler Termine. Am Sonntagabend erinnerte die Kantorei Albisheim zusammen mit Johannes Weber an der Orgel und dem evangelischen Posaunenchor Armsheim daran, dass man gerade in der Adventszeit wunderbar zur Ruhe kommen kann.

Ein Konzert mit drei Akteuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und dennoch war die Peterskirche in Albisheim während des Konzertes zum ersten Advent gefüllt mit Harmonie. Die Kantorei Albisheim mit Dirigentin Sofie Bender verzauberte ihre Zuhörer mit zarten Gesängen. Bei dem Lied „Song of Peace“ fiel sämtlicher Stress von dem Publikum ab. Man sah, wie die Leute eine entspannte Körperhaltung annahmen und sich der Musik hingaben. Ganz sanft wirkte die friedliche Melodie des Keyboards auf die Zuhörer ein. Und dann setzte der Gesang ein. Zuerst die tiefen Stimmen. Sehr gefühlvoll und zart interpretierten sie die ersten Takte des Liedes. Der restliche Chor setzte ein. Ein harmonisches Gesamtpaket, das dem Zuhörer so gut tat, dass sich ein wohliges, warmes Gefühl im Bauch einstellte. Auch klassische kirchliche Adventslieder interpretierte der Chor im Rahmen des Konzerts. Mit „Tochter Zion“ zeigte die Kantorei ihr Können. Das Lied von Händel wurde klangstark umgesetzt. Die einzelnen Stimmen komplettierten sich zu einem großen klangvollen Ganzen. Die ganz eigene Akustik der Kirche verlieh dem Klang des Chors eine noch intensivere Note. Das Lied „Vom Wunder sangen die Engel“ ist mit einer etwas flotteren Melodie unterlegt. Zeilen wie „der Engel Freudengesang“ wurden auch wirklich mit Freude gesungen, sodass der Chor auch beim Publikum für Vorfreude auf die Adventszeit sorgte. Auch Johannes Weber sorgte während des Konzertes durch seine Orgel-Stücke für genussvolle Momente. Mit Johann Sebastian Bach und seinem Werk „Präludium und Fuge c-Moll BWV 549“ entführte er die Zuhörer in die Welt barocker Klangpracht. Die Melodie war schnell, schien sich zeitweise gar zu verlieren und war dann wieder auf den Punkt gesammelt. Eine sehr sichere und gekonnte Umsetzung, die mit dem Wechsel zwischen frecher, leichtfüßiger Melodie und schweren, melancholischen Tönen zu spielen schien. Auch das „Concerto h-Moll“ brachte Weber tadellos zu Gehör. Die Melodie war durch Einzeltöne in staccato gekennzeichnet, welche förmlich aus der Orgel zu hüpfen schienen. Apropos Orgel: Das Kircheninstrument sorgte für einen ganz besonderen, charakteristischen Klang der klassischen Stücke. Andächtige Stille im Publikum nach jedem seiner Stücke zeigte deutlich: Johannes Weber versteht sich auf die hohe Kunst dieser Musik. Wiederum ganz anders und den-noch nicht minder niveauvoll: der evangelische Posaunenchor aus Armsheim unter der Leitung von Günter Schmitt. Bei „Macht hoch die Tür“ fühlte man sich schon in den Heiligen Abend versetzt. Posaunen, aber auch Trompeten und andere Instrumente des tiefen Blechs trugen mehrstimmig die Melodie. Und mit dem schwungvollen Titel „Rudolph, the red nosed reindeer“ schufen sie einen wundervollen Kontrast zu den besinnlichen Melodien. Das tempogeladene, fröhliche Stück passte sehr gut zu den Klängen der Blechblasinstrumente. Und noch etwas wurde an dem Abend deutlich: Posaunenchor, Orgel und Gesang passen gut zusammen. „Macht hoch die Tür“ wurde ein weiteres Mal interpretiert: Diesmal war die Gemeinde eingeladen mitzusingen. Abwechselnd begleiteten der Posaunenchor oder die Orgel, nun gespielt von Doris Bender, den Gesang. Die letzte Strophe wurde dann zusammen begleitet, und der Gesang wurde durch die ganze Kirche getragen. Eine Mischung aus Vorfreude, innerer Ruhe und Harmonie breitete sich aus. Eine bessere Einstimmung in den Advent hätte man sich nicht wünschen können.

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