Donnersbergkreis Wehen und Westkurve

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In dieser Woche ist im Westpfalz-Klinikum der FCK-Kreißsaal in einer kleinen Feierstunde offiziell eröffnet worden. Ab sofort können Fans der Roten Teufel ihre Kinder in rot-weißem Ambiente auf die Welt bringen – vor einer riesigen Aufnahme der Westkurve.

„Das war eine schwere Geburt“, sagte Peter Förster, der Geschäftsführer des Westpfalz-Klinikums, über den neu eingerichteten Kreißsaal. Die ersten Gespräche seien schon vor Jahren geführt worden. Die Kooperation zweier Lauterer Institutionen liege ja auf der Hand, auf dem Gebiet der Sportmedizin arbeite man bereits seit Jahren zusammen. Förster sprach vom „nächsten gemeinsamen Meilenstein“. Thomas Gries, der Vorstandsvorsitzende des FCK, betonte, dass der FCK in der Mitte der Gesellschaft stehen wolle. „So eine Geburt ist für einen Papa ja eine sehr emotionale Sache, und eigentlich nur mit einer Aufstiegsfeier des FCK zu vergleichen“, sagte Gries. Prompt schob er nach: „Mein Trainer hat mir zwar verboten, vom Aufstieg zu sprechen, aber wir dürfen vom Aufstieg träumen.“ Gries nutzte die Gelegenheit, auf die neue, lebenslange FCK-Vereinsmitgliedschaft hinzuweisen: „Das wäre doch ein schönes Geschenk für einen Enkel.“ Um im FCK-Kreißsaal ein Kind auf die Welt zu bringen, ist eine Vereinszugehörigkeit freilich nicht notwendig. Doch die dort geborenen Kinder erwartet ein Willkommenspaket des 1. FC Kaiserslautern unter anderem mit Babybadewanne, Strampler, Schnuller und Trinkflasche. Natürlich mit dem FCK-Logo oder Maskottchen Betzi. Einen kleinen Haken gibt’s: Die Kinder müssen dazu für mindestens zwei Jahre im Nachwuchsclub Teufelsbande angemeldet werden. Doch das sollte für echte Fans keine Hürde darstellen... „Die Kooperation zeigt die hohe Verbundenheit von den Lauterern zum Verein“, sagte Daniel Beyer, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe: „Hier können echte Fans ihre Babys auf die Welt bringen.“ Er freue sich auf viele FCK-Kinder, die ab sofort in dem liebevoll eingerichteten Kreißsaal auf die Welt kommen können. Aber was, wenn drei Kreißsäle belegt sind und ein RB-Leipzig-Fan ein Kind auf die Welt bringt? Beyer: „Der Raum ist mit ein paar Handgriffen komplett neutralisierbar. Wenn die Kissen und Handtücher weg sind, kann man auch den Sonnenschutz hochdrehen und die Stadionansicht aufrollen.“ Auf einen Rasen auf dem Boden habe man zudem bewusst verzichtet, ergänzte Beyer lachend, und: „Unser Slogan ist jetzt ,Ihr sorgt für die Tore, wir sorgen für den Nachwuchs’.“ Ein bisschen Überzeugungsarbeit musste die Leitende Hebamme Christa Wisniewski bei ihren Kolleginnen leisten, verriet sie auf RHEINPFALZ-Nachfrage: „Da waren einige anfangs skeptisch. Doch ruckzuck waren alle dabei, und jetzt warten wir gespannt auf das erste FCK-Baby.“ Die Entscheidung für den doch recht speziellen Kreißsaal würden allerdings nicht nur fußballbegeisterte Väter treffen. Wisniewski: „Ich kann mir gut vorstellen, dass sich dazu auch Frauen entscheiden.“ Sollten sich mehrere Frauen für die Geburt im FCK-Zimmer interessieren, „werden wir das schon irgendwie hinbekommen“, zeigte sich die oberste Hebamme überzeugt: „Das organisieren wir schon.“ Vorgestellt wird der neue Raum künftig bei den regulären Infoabenden für werdende Eltern und Anfang September beim Tag der offenen Tür im Westpfalz-Klinikum. |bgi

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