Schweisweiler Start für Radwegeausbau – Auch für Rettungskräfte befahrbar

Künftig soll es in Schweisweiler für Rettungswagen ein leichteres Durchkommen geben.
Künftig soll es in Schweisweiler für Rettungswagen ein leichteres Durchkommen geben.

Ein langgehegter Wunsch geht in diesen Tagen im Ort in Erfüllung. Der Radweg zwischen dem Ortsrand von Schweisweiler und der Gruppenkläranlage an der Eisenschmelz wird ausgebaut. Dieser Verkehrsweg kann dann auch im Notfall als Rettungsweg genutzt werden.

„Wir waren schon oft in brenzligen Situationen“, sagt Ratsmitglied Philipp Haas von der gleichnamigen Wählergruppe im Ortsgemeinderat. „Deshalb haben wir den Wunsch der Bevölkerung im Jahre 2019 zu einer Forderung erhoben“, fügte der Kommunalpolitiker an.

Hintergrund ist, dass Schweisweiler durch die Bahnlinie getrennt wird. In Höhe der Gemeindehalle befindet sich der Bahnübergang zum südwestlichen Teil der Ortschaft. Hier liegt auch schon der erste Knackpunkt. „Etwa einmal im Monat öffnet die Schranke nicht“, berichtet Haas. Im Notfall könnte das Rettungsfahrzeug also mit Blaulicht dann vor verschlossener Bahnschranke stehen. Eine Horrorvorstellung, wenn es um Menschenleben oder die Rettung von Hab und Gut geht.

„Bisher hatten wir Glück“

Dies ist nicht der einzige Grund, weshalb seit Jahren die Anlegung eines gesonderten Rettungsweges erhoben wird. Wird nämlich beispielsweise durch einen Verkehrsunfall die Bundesstraße zwischen der früheren Gaststätte „Tivoli“ und dem Ortseingang aus Richtung Winnweiler komplett blockiert, gibt es auch hier keine Möglichkeit für Rettungsfahrzeuge, den Gemeindeteil hinter der Bahnlinie zu erreichen. „Wir hatten bislang Glück und es blieb bei gefährlichen Situationen ohne Folgen. Doch dies darf kein Grund sein, sich dieser Sache nicht anzunehmen“, so Haas weiter.

Zudem erinnerte Haas an die Arbeiten am Bahnübergang, die vor einiger Zeit nötig waren. Während dieser Tage mussten die Fahrzeuge rechts der Alsenz abgestellt werden. Auch Rettungsfahrzeuge konnten in dieser Zeit nicht die Bahnanlage passieren. Über den Radweg war zwar ein Rettungsweg ausgewiesen, doch der befinde sich in einem baulich schlechten Zustand und es könne bei ungünstigen Witterungsverhältnissen Probleme geben, hieß es.

Gutes Miteinander Radfahrer und Fußgänger

Für Ortsbürgermeister Lothar Wichlidal (Wählergruppe Bock) steht dagegen die Sanierung des Radweges im Vordergrund. „Dieser Weg wird bestimmt nach seiner Fertigstellung noch stärker in Anspruch genommen, und ich kann mir vorstellen, dass mit dem Fahrrad die Schule, der Bahnhof und der Einzelhandel angefahren werden“, so der Ortschef.

Allerdings sieht er die Entwicklung „mit einem lächelnden und einem weinenden Auge“. Mit einem neuen Fahrbahnbelag werde vermutlich auch viel schneller gefahren und so könnten nach seiner Auffassung brenzlige Situationen entstehen. „Ich wünsche mir ein gutes Miteinander zwischen Fußgängern und Radfahrern“, so Wichlidal. Er sieht den Umfang der Tiefbaumaßnahmen als nicht erforderlich für einen Radweg, der auch als Rettungsweg genutzt werden kann. „Aber ich verstehe den Landesbetrieb, der bei der Umsetzung Vorschriften einhalten muss“, fügt der Ortsbürgermeister an.

Das Problem soll nun schon bald gelöst sein, und einem Großteil der Bevölkerung von Schweisweiler wird die Angst wegen eines fehlenden Zugangs für Rettungskräfte genommen. In diesen Tagen beginnen die Arbeiten auf dem 1100 Meter langen Weg. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Verbandsgemeinde Winnweiler und des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Worms. Der Ausbau des Radweges wird ausschließlich aus Bundesmittel finanziert, da er parallel zur Bundesstraße (B 48) verläuft.

Hoffen auf weiteren Ausbau

Ausgeführt werden die Arbeiten von einem Tiefbauunternehmen in Alzey zum Preis von 586.412 Euro. Bis Ostern sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, so dass mit Beginn der Fahrradsaison dieser Weg befahren werden kann. Bis dahin ist der Radweg komplett gesperrt, da die Arbeiten nur unter Vollsperrung ausgeführt werden können.

„Schade dass dann der neu ausgebaute Radweg in Schweisweiler endet“, fügte der Ortsbürgermeister an. Seit Jahren werde ein Weiterbau in Richtung Rockenhausen verschoben. „In nördlicher Richtung sind wir diesbezüglich abgeschnitten“, fügt Wichlidal hinzu. Das Befahren der stark frequentierten Bundesstraße sieht er für Radfahrer als Risiko und der Verkehrsweg hinter den Betonteilen dürfe nur von Fußgängern genutzt werden.

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