Donnersbergkreis Spielplatz wird teurer

Deutlich teurer als in der Planung vorgesehen wird die Neugestaltung des Spielplatzes „Kappesgärten“ in Kirchheimbolanden. Im Stadtrat sorgte diese Nachricht für Verwunderung, letztlich entschied sich das Gremium aber dafür, den Auftrag für 47.559 Euro an eine Firma aus dem rheinhessischen Armsheim zu vergeben.

Wie berichtet, sollen auf dem Spielplatz Rutsche, Schaukel, ein Balancierseil, ein Ruhebereich oder Türme entstehen. Vom Planungsbüro wurden die Kosten für die Umgestaltung auf rund 30.000 Euro veranschlagt. Nachdem die Arbeiten ausgeschrieben wurden, lag das günstigste Angebot bei 47.559,30 Euro. „In erster Linie geht das auf die Lohnkosten zurück. Die Auftragsbücher sind voll, das nutzen die Firmen aus“, teilte Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller dem Gremium mit, was er vom Planungsbüro als Begründung hierfür erfahren hatte. „Die Angebote liegen deutlich über dem, was vom Büro errechnet wurde. Eigentlich ist das nicht annehmbar. Da es sich hier um einen Spielplatz handelt, stimmen wir aber zu“, zeigte sich Ulrike Ettinger (Grüne) verwundert. So ging es auch ihren anderen Stadtratskollegen. „Die Kostenexplosion sehen wir kritisch. Und wir sind noch am Anfang der Spielleitplanung. Hoffentlich kriegen wir da, überspitzt gesagt, keinen kleinen Nürburgring“, meinte Alexander Groth (FWG). Er betonte aber auch: „Hier wird die erste Maßnahme der Spielleitplanung umgesetzt. Das ist ein richtiger und wichtiger Schritt für die Zukunft.“ Enttäuscht zeigte sich Groth, dass man es bei der „Fanta Spielplatzinitiative“ mit 162 Stimmen nur auf den 249. Platz geschafft hatte. Oberwiesen kam wie berichtet auf 47.960 Stimmen und damit auf den dritten Platz, was der Gemeinde wiederum 10.000 Euro für den Spielplatz in der Hauptstraße brachte. Klaus Hartmüller konnte hier nur zustimmen: „Obwohl wir Werbung in allen möglichen Gruppen gemacht haben, kam wenig heraus.“ Die Sinnhaftigkeit der Maßnahme am Spielplatz „Kappesgärten“ sei unbestritten, betonte Wilfried Pick (CDU). Mit Blick auf die deutlich über der Planung liegenden Angebote „klingeln uns die Ohren“. Das sei ärgerlich, das Argument mit den vollen Auftragsbüchern und den damit steigenden Kosten könne er aber nachvollziehen. Stefan Schauß (FWG) sah das anders: „Ich finde es dem Handwerk gegenüber eine unfaire Sache zu sagen, der Markt ist gesättigt.“ Fritz Leber (SPD) kündigte an, dass seine Fraktion künftige Planungsprojekte sehr genau beobachten werde. „Ich möchte ganz intensiv der Hoffnung Ausdruck geben, dass das nicht mehr passiert“, so Leber. „Wir sind mit dem Spielplatz schwer in Verzug. Es ist nicht der einzige, der bei der Spielleitplanung gemacht wird. Umso wichtiger ist es, dass wir in Zukunft genau darauf schauen“, sagte Thomas Bock (WG Bock). (ssl)

x