Donnersbergkreis Sinfonie, Messe, Kantate

Bezirkskantorei und Collegium musicum unter der Leitung von Martin Reitzig bei einem Konzert im Jahr 2015 in der Paulskirche. Ko
Bezirkskantorei und Collegium musicum unter der Leitung von Martin Reitzig bei einem Konzert im Jahr 2015 in der Paulskirche. Kommenden Dienstag spielen die Ensembles nun Werke von Mozart, Schubert, Schuman und Mendelssohn-Bartholdy.

«KIRCHHEIMBOLANDEN.» Auf ein umfangreiches und sehr reizvolles Programm können sich die Besucher des Chor- und Orchesterkonzertes der Bezirkskantorei Kirchheimbolanden-Winnweiler am 3. Oktober in der Paulskirche freuen. Schuberts Sinfonie „Die Unvollendete“ (D 759) und das Cello-Konzert von Robert Schumann op. 129 werden als Instrumentalwerke eingefasst von Mozarts populärer „Spatzenmesse“ und Mendelssohns Kantate „Wie der Hirsch schreit...“ (op. 42) nach Psalm 42.

Das Collegium musicum aus Ludwigshafen, mit dem Bezirkskantor Martin Reitzig seit vielen Jahren zusammenarbeitet, kommt mit einem neuen, jungen Dirigenten, Robert Weis-Banaszczyk, den Reitzig in diesen Tagen erst kennengelernt hat. Auf die Frage, wie es zur Zusammensetzung des Instrumental-Programmes kam, verweist Reitzig im Gespräch auf Vorschläge, die Weis-Banaszczyk ihm unterbreitet habe. Darunter waren die beiden Orchesterwerke das Attraktivste. „Ich hätte auch nur eines nehmen können, doch die Verbindung ist zu reizvoll“, so Reitzig zur Franz Schubert Sinfonie und Robert Schumanns Konzert für Violoncello und Orchester. In jungen Händen liegt auch das Cello-Solo. Kommen werde dafür Eva Sophie Albrecht. Die gerade mal 21-jährige Dresdnerin, inzwischen in Karlsruhe ansässig, war schon mit 14 Jahren Jungstudentin in Weimar, hat – nach mehreren Jugend-musiziert-Preisen – beim internationalen Cello-Wettbewerb in Liezen den 2. Preis sowie mehrfach das „Thüringen Stipendium für Hochbegabte“ gewonnen, so Reitzig. An den Anfang des Konzertes hat Reitzig Mozarts „Spatzenmesse“ gestellt, an den Schluss die voluminösere, dynamischere und mit dem romantischen Orchesterzuschnitt auch größer besetzte Psalmkantate Mendelssohns, die Reitzig als „eines der schönsten, instrumental begleiteten Werke Mendelssohns“ schätzt. Sie habe er sich bereits zum dritten Mal vorgenommen, wobei die letzte Aufführung inzwischen aber schon gut ein Dutzend Jahre zurückliege. Die Kantate habe viele Höhepunkte, darunter ein Quintett mit vier Männerstimmen und Sopran. Das bedeutet, dass die Männerstimmen hier doppel besetzt sein müssen. Den Profis Martin Steffan (Tenor) und Thomas Herberich (Bass) kann Reitzig zwei „Halbprofis“ aus dem Chor zur Seite stellen, zum einen Aaron Kaufmann (Bass), der inzwischen ein Gesangsstudium abgeschlossen hat und schon häufig mit solistischen Aufgaben bei der Bezirkskantorei zu hören war, zum andern Christoph Jakobi (Tenor), auf den er immer wieder für solche Einsätze zurückgreifen könne, so Reitzig. Im Sopran kann man wieder die beliebte Antonietta Jana hören, für die Alt-Partien hat Reitzig Annette Wieland aus Mannheim engagiert. Der „Spatzenmesse“, so benannt nach den wie Vogelgezwitscher klingenden Violinpartien im Sanctus und Benedictus, hat der etwa 20-jährige Mozart in seiner Salzburger Zeit einen volkstümlichen, eingängigen Charakter gegeben. Es handele sich um eine „Missa brevis“, also eine kurze Messe, wie es von Mozarts Dienstherr, Erzbischof Colloredo, vorgegeben war. Sie nehme nur etwa 18 Minuten in Anspruch. Der Chor, für den Reitzig gut 30 Stimmen zur Verfügung hat, sei durchgängig im Einsatz, die solistischen Partien seien, außer im Bendictus, weniger umfangreich und profiliert, so Reitzig. Insgesamt sei das ein „sehr abwechslungsreiches Programm“ von anderthalb Stunden reiner Spieldauer. Das Konzert, mit dem zugleich der Orgelsommer für dieses Jahr ausklingt, beginnt um 17 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf in Kirchheimbolanden bei der Buchhandlung Sattler, der Sparkasse Donnersberg sowie beim Protestantischen Verwaltungsamt (Telefon: 06352 7067020).

Martin Reitzig.
Martin Reitzig.
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