Donnersbergkreis Sehnsucht nach Freiheit

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KIRCHHEIMBOLANDEN. „Nabucco“, das Opernspektakel unter freiem Himmel auf dem Kirchheimbolander Herrengarten, rückt näher. Am Freitag kommender Woche, 29. Juli, hebt sich der Vorhang. Das Veranstaltungsbüro Paulis aus Braunschweig meldet bereits deutlich über 500 verkaufte Karten. Auch das Veranstaltungsbüro der Stadthalle registriert gute Nachfrage, wie bei Katrin Stephan zu erfahren war.

„Die Vorbereitungen für das Sommer-Klassik-Open-Air ,Nabucco’ laufen auf Hochtouren“, lässt Paulis in einer Pressemitteilung verlauten. Einlass ist ab 19 Uhr. Für Kurzentschlossene gibt es noch Karten an der Abendkasse. Insgesamt stehen rund 1000 Plätze in drei Preiskategorien zur Verfügung, wie gestern beim Veranstaltungsbüro zu erfahren war. „Nabucco“ – der Name bezieht sich auf den babylonischen König Nebukadnezar – bringt mit einer Geschichte aus dem Alten Testament große Gefühle auf die Opernbühne. Es geht im Kern um den Freiheitswillen eines unterdrückten Volkes: Die Einnahme Jerusalems durch Nabucco setzt eine Kette sich überstürzender Ereignisse in Gang. Der beeindruckende „Gefangenenchor“ aus dem 3. Akt – „Va, pensiero, sull’ali dorate“ („Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen“) – wurde seinerzeit zur heimlichen Nationalhymne der Italiener, die sich besonders mit dem Thema der Freiheit identifizierten. Auf die Bühne gebracht wird die Oper, die ihrem Komponisten Giuseppe Verdi 1842 zum Durchbruch verhalf, von der Festspieloper Prag, die seit Jahren mit dieser Inszenierung in den Sommermonaten, der spielfreien Zeit, auf Tour ist. So haben nach Veranstalterangaben bereits hunderttausende Besucher die Einstudierung gesehen, an der über 100 Mitwirkende auf der Bühne, im Orchestergraben, im Chor, in Maske und Technik beteiligt sind. Trotz des gewaltigen Aufwandes wird das Spektakel mit Aufführung, Auf- und Abbau nur einen Tag in Anspruch nehmen, wie aus einer Beschreibung des Ablaufs hervorgeht. Um 8 Uhr rollen demnach zwei Sattelschlepper an mit 170 Metern Bauzaun, Material für 120 Quadratmeter Bühnenfläche, Mannschafts- und Orchesterzelten, 1500 Stühlen sowie der Ton- und Lichtanlage und dem Bühnendach. Die etwa 15 Logistiker, die die gesamte Tournee begleiten und für Auf- und Abbau von Bühne, Zelten, Bauzäunen, Stühlen und Ton- und Lichtanlage verantwortlich sind, kümmern sich als Erstes um den Bühnenaufbau. Das Bühnendach wird von vier großen Traversen in sechs Metern Höhe getragen. Für den Backstage-Bereich steht die Stadthalle zur Verfügung, neben der die Bühne stehen wird – sie wird so aufgebaut, dass die Zuschauer die Straße und den Lidl-Markt im Rücken haben. Bis um 12 Uhr müssen die Bauten beendet sein, denn dann bringt ein dritter Sattelschlepper Bühnenbild und Dekorationen. Während das Bühnenbild entsteht, wird der gesamte Platz mit Bauzäunen eingegrenzt, mit der Bestuhlung wird begonnen. Gegen 16 Uhr beginnen die Ensembleproben auf der fertigen Bühne. Um 19 Uhr müssen die Proben beendet sein, denn dann beginnt der Einlass für das Publikum. Direkt nach dem Ende der Vorstellung beginnen die Techniker mit dem Abbau. Morgens gegen zwei Uhr soll der Platz wieder besenrein sein und es keinen sichtbaren Hinweis mehr geben auf ein Kulturereignis wenige Stunden zuvor. Karten Karten gibt es beim Veranstaltungsbüro der Stadt (Telefon 06352 4004-811), bei den Reservix-Vorverkaufsstellen (www.reservix.de), beim Veranstaltungsbüro Paulis (Telefon 0531 346372, www.paulis.de) und an der Abendkasse. |red/bke

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