KIRCHHEIMBOLANDEN Respekt für große und kleine Klimataten

Ins Diakoniewerk brachte Rainer Bauer, Chef der Klimaschutzmanager, die Urkunde. Im Vordergrund die Zoar-Mitarbeiter Jörg Weber
Ins Diakoniewerk brachte Rainer Bauer, Chef der Klimaschutzmanager, die Urkunde. Im Vordergrund die Zoar-Mitarbeiter Jörg Weber und Doris Keiper mit ihren Rädern, hinten (von links) Martina Leib-Herr, Reiner Bauer, Sabine Schmitt (Zoar) und VG-Beigeordnete Eugenie Dengel.

Die ersten Klimahelden des Jahres 2022 wurden jetzt ausgezeichnet. Das Klimaschutzmanagement im Kreishaus hat sich für den Monat Januar auf das Diakoniewerk Zoar und die Protestantische Altenhilfe Westpfalz verständigt. Beide konnten mit Initiativen beim Thema klimafreundliche Mobilität punkten.

Die Klimahelden sind eine Initiative der drei Klimaschutzmanager des Donnersbergkreises: Lena Gilcher, Katharina Russy und Klaus-Dieter Jacubasch. Das Trio hat die Aufgabe, das für den Landkreis erarbeitete Klimaschutzkonzept „Denk weiter“ mit seinem umfangreichen Maßnahmenkatalog umzusetzen.

Im vergangenen Jahr schon wurden erste Akteure mit dieser Auszeichnung gewürdigt und damit auch als Vorbilder und Motivatoren herausgestellt. „Da kann es um große und kleine Klimataten gehen“, betont Lena Gilcher, dass man das Klimaschutzpotenzial in seiner ganzen Bandbreite sowohl würdigen als auch herausstellen möchte. „Da steckt viel Idealismus drin, es ist wichtig, das zu ehren und zu zeigen, dass jeder etwas tun kann für den Klimaschutz“, streicht Lena Gilcher im Gespräch mit der RHEINPFALZ heraus.

Jeder kann Kandidaten vorschlagen

Anregungen für mögliche Klimahelden können von überall her kommen, Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, Kandidaten zu nennen, Einzelpersonen ebenso wie Unternehmen oder Vereine. Und natürlich haben die drei Klimaschutzmanager oder der Klimaschutzbeauftragte des Kreises, Jamill Sabbagh, durch ihre Arbeit viel Einblick und viele Kontakte, die zu Kandidaten hinführen. Gilcher, Russy und Jacubasch verständigen sich untereinander darauf, wen sie zum Klimahelden küren wollen. „Wir schauen darauf, dass auch möglichst alle relevanten Themen berücksichtigt werden“, so Gilcher. Grundsätzlich soll jeden Monat einer gekürt werden, was im vergangenen Jahr aus Kapazitätsgründen nicht immer geklappt habe.

Die Klimahelden des Monats Januar sind nun die Protestantische Altenhilfe Westpfalz sowie das Evangelische Diakoniewerk Zoar. „Beide stehen stellvertretend für alle Unternehmen im Donnersbergkreis, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Dienstrad-Leasing ermöglichen“, heißt es zur Begründung.

Pflegedienst künftig elektrisch auf Tour

Am Haus Zellertal in Albisheim lässt die Protestantische Altenhilfe als Träger der Einrichtung aktuell zusätzlich acht Ladesäulen für 15 E-Autos installiert. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes mit 250 Kilowatt peak Leistung und ein zusätzlicher Batteriespeicher sollen künftig dem Standort eine autarke Mobilitätsstruktur von fast 50 Prozent bieten, teil die Kreisverwaltung mit. Die Einrichtungsleitung des mobilen Pflegedienstes, Iris Schmittinger, freue sich bereits auf den Tag, an dem die E-Autos im Landkreis unterwegs sein werden. Der Einsatz der E-Autos rundet somit das nachhaltige Energiemanagement des Standortes ab.

Und das Evangelische Diakoniewerk Zoar fördert klimagerechte Mobilität dadurch, dass es seinen Beschäftigten schon seit 2016 ermöglicht, ein Dienstfahrrad zu leasen. „Insgesamt 193 Mitarbeiter nutzen dieses Angebot. Bisher wurden 292 Räder geleast“, informiert die Kreisverwaltung. Das Diakoniewerk unterstützt die monatliche Leasingrate pro Rad mit zusätzlich 15 Euro Zuschuss für eine Versicherung. „Wenn sich Arbeitgeber entscheiden, dieses nachhaltige Mobilitätsmodell für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzubieten, tun sie nicht nur etwas Gutes für das Klima, sondern gleichzeitig auch für die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn nach einem stressigen Arbeitstag noch einmal in die Pedale treten, tut einfach gut“, heißt es in der Pressemitteilung des Klimaschutzmanagements.

Erster Klimaheld war im vergangenen Jahr das Unternehmen Erdenfreund in Eisenberg, das wiederverwertbare Brotbeutel und plastikfreie Produkte anbietet und aus den Einnahmen Umweltaktionen finanziert. Kathi Rumi und Martin Graber in Göllheim haben sich CO2-freies Wohnen und Arbeiten ermöglicht und wurden dafür ebenso zu Klimahelden wie die Hofgemeinschaft Lebensberg in Obermoschel mit ihrem Konzept regenerativer Landwirtschaft. Weitere Auszeichnungen gingen an die Klimaschutzpaten in Bennhausen und Kerenheim als lokale Kümmerer für das Thema, an die Dachdeckerei Schulz in Imsbach für ihr Energie-, Gebäude und Firmenmanagement sowie an Sofie Bechberger, die als Energie-Ingenieurin Klimaschutz in ihrer Heimatgemeinde Sippersfeld voranbringen möchte.

Kurz-Info

Fragen zum Donnersberger Klimahelden oder Vorschläge zur Klimaheldin beziehungsweise zum Klimahelden können per E-Mail an klimaschutz@donnersberg.de gerichtet werden.

Jamill Sabbagh (Zweiter von links), Klimaschutzbeauftragter des Kreises, übergab die Urkunde an Iris Schmittinger (Pflegedienst
Jamill Sabbagh (Zweiter von links), Klimaschutzbeauftragter des Kreises, übergab die Urkunde an Iris Schmittinger (Pflegedienst Donnersberg, links) und Silke Strack vom Haus Zellertal. Mit im Bild (von links) VG-Chef Steffen Antweiler (VG Göllheim) und Ortsbürgermeister Roland Zelt.
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