Donnersbergkreis Polizei von Angriff überrascht

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Die Ausschreitungen nach dem Fußballspiel des FCK gegen Freiburg am Freitag beschäftigen die Polizei. Die wertet Videoaufzeichnungen aus und hofft so, die Täter zu identifizieren, die am Bahnhof Steine und eine große Mülltonne auf Polizisten warfen und zwei Beamte verletzten.

Wie berichtet, kam es nach dem Spiel zu Randale, als Lauterer Anhänger am Elf-Freunde-Kreisel Freiburger Fans angreifen wollten. Anschließend versuchten sie, am Südausgang des Hauptbahnhofs erneut an die Gästefans zu gelangen und warfen Steine sowie eine große Mülltonne auf die Beamten. Nur mit Hilfe der Bundespolizei konnte unter Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock der Angriff verhindert werden. Allerdings wurden zwei Beamte verletzt und mussten sich in ärztliche Behandlung begeben. Die beiden Beamten der Bundespolizei seien verletzt, aber nicht schwer verletzt, sagte gestern Wolfgang Schäfer, Leiter der Polizeidirektion beim Polizeipräsidium Westpfalz. Er schätzt, dass sich 50 bis 100 Lauterer Fans am Südausgang des Bahnhofs versammelt hatten. Davon seien längst nicht alle gewalttätig geworden. „Einige wenige haben mitgemacht“, erklärt Schäfer. Nach seinen Worten wurde die Polizei von dem Angriff überrascht. Die Gruppe habe sich oben am Fauthweg versammelt und mit aufgelesenen Steinen von der Böschung herab die Polizisten beworfen. Ein völlig unerwarteter Angriff, zumal vor und während des Spiels sowie beim Rückmarsch aus dem Stadion alles friedlich geblieben sei, Spiele gegen Freiburg generell nicht als riskant eingestuft seien. Schäfer hofft, dass die Werfer identifiziert und vor Gericht gestellt werden können. Am Kreisel gebe es fest installierte Kameras, zudem hätten Beamte Videoaufzeichnungen gemacht. Die Steinewerfer seien Straftäter, man wolle ihrer habhaft werden und mit aller Härte gegen sie vorgehen, das sei die einzige Sprache, die sie verstehen. Schäfer hofft zudem, den wenigen Krawallmachern, die die große Masse der friedlichen Fans in Verruf bringen, auf andere Weise beizukommen – dadurch, dass Leute im Umfeld der Randalierer auf sie einwirken und davon abhalten, gewalttätig zu werden. Das habe schon einmal funktioniert: bei der WM 2006. Damals sei die Stimmung toll gewesen, es habe keine Randale gegeben. Mögliche Ausschreitungen seien schon im Keim erstickt worden, weil Störenfriede im Bekanntenkreis angesprochen wurden, sie sollten dies unterlassen. (dür)

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