Gehrweiler/Gundersweiler Neue Planung für Windräder am „Lindenberg“ steht

Die Firma Juwi möchte am „Lindenberg“ vier Windräder errichten – drei auf Gundersweilerer, eines auf Gehrweilerer Gemarkung.
Die Firma Juwi möchte am »Lindenberg« vier Windräder errichten – drei auf Gundersweilerer, eines auf Gehrweilerer Gemarkung.

Seit fast vier Jahren laufen die Planungen für die Errichtung von Windkraftanlagen auf Gehrweilerer und Gundersweilerer Gebiet. Aus verschiedenen Gründen ist es mehrfach zu Verzögerungen gekommen. Doch jetzt geht das Projekt voran.

Der wiederholte Aufschub der Planungen hatte unterschiedliche Ursachen: Eingaben bezüglich des Natur- und Landschaftsschutzes waren eine, die Erhöhung der vorgesehenen Anzahl an Windrädern auf nunmehr vier eine andere. Dabei sollen drei Anlagen auf Gundersweilerer, eine soll auf Gehrweilerer Gemarkung stehen.

Eine Rolle spielte schließlich auch die erneute Änderung der zulässigen Gesamthöhe der Anlagen auf rund 250 Meter (Nabenhöhe 169 Meter) – wohl auch als Reaktion auf die energiepolitische Lage infolge des Ukraine-Kriegs. Damit einher geht eine höhere Leistung der Windräder von bis zu 6,2 Megawatt.

Rat schafft planungsrechtliche Voraussetzungen

Nun hat der Gemeinderat Gehrweiler in seiner Sitzung einstimmig die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen und den Bebauungsplan bei gleichzeitigem Satzungsbeschluss für den Standort der Anlagen im Gemarkungsteil „Lindenberg“ beschlossen, wie Ortsbürgermeister Bernd Kiefer informierte. Bereits im Jahr 2020 gab es eine Öffentlichkeitsbeteiligung, ebenso wurden die Träger öffentlicher Belange, die Behörden und Nachbargemeinden über das Vorhaben der Firma Juwi (Wörrstadt) unterrichtet. Aufgrund eingegangener Stellungnahmen wurden Planänderungen notwendig, die eine erneute Offenlage und folgende Abwägung im Gemeinderat zur Folge hatten.

Zuvor hatte das mit der Erstellung der Planunterlagen beauftragte Odernheimer Büro Enviro-Plan (ehemals Gutschker-Dongus) entsprechende fachliche Stellungnahmen dazu abgegeben. Auf die nicht gesicherte Erschließung zur Errichtung der Anlagen hatte die Landwirtschaftskammer hingewiesen. Die Anbindung soll voraussichtlich über die L387 und weiterführende Wirtschaftswege erfolgen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, wobei vermutlich auch Nachbargemeinden betroffen sind. Welche Zuwegung letztlich zum Tragen kommt, hänge aber vom Typ und der Größe der jeweiligen Windkraftanlage ab, so die Stellungnahme des Büros. Im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens soll dies detailliert dargestellt und abschließend einvernehmlich mit den jeweils zuständigen Gemeinden und Eigentümern geklärt werden.

Ja auch aus Gundersweiler

Auch der Gundersweilerer Gemeinderat hat sich laut Ortsbürgermeister Helmut Klein für die von Juwi vorgelegte Alternativplanung mit vier Anlagen – drei davon auf Gemeindegebiet – und einer Änderung auf eine mögliche Gesamthöhe von rund 250 Metern ausgesprochen. Die aktuelle Planung hatte Juwi dem Rat im März vorgestellt. Dieser hatte sich damals öffentlich nicht dazu positioniert. Der im Verfahren befindliche Bebauungsplan sowie die zugehörigen Unterlagen wurden nun im Gemeinderat erneut behandelt. Dabei sind ebenfalls die eingegangenen Stellungnahmen abgewägt und letztlich einstimmig Satzung sowie Bebauungsplan für die drei Windkraftanlagen auf Gundersweilerer Gebiet beschlossen worden.

Die Abstände zur nächsten Wohnbebauung betragen zwischen 1000 und 1100 Metern – somit werden die neuen, vom Land vorgegebenen Mindestabstände von 900 Metern eingehalten. Dies war neben dem veränderten Landschaftsbild, den Schallgeräuschen oder dem Rotor-Schattenwurf eine der Fragen, die bei der Präsentation von Juwi im März aus dem Gemeinderat gestellt worden sind. Dass die Nachbargemeinden im sogenannten „Fünf-Länder-Eck“ nicht durchweg begeistert sind von dem Vorhaben, hatte sich schon vor geraumer Zeit an den abgegebenen Stellungnahmen zu der noch reduzierten Windkraftplanung gezeigt. Teilweise ist deshalb auf eine neuerliche Stellungnahme zu den aktuellen Planungen verzichtet worden.

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