Donnersbergkreis „Mama Kita“ begeistert wieder

91-91551850.jpg

Weihnachtliche Freude zauberte die Theatergruppe „Mama Kita“ in die Herzen von Klein und Groß mit ihrem diesjährigen Stück. Unter der Regie von Andrea Züfle wurde es in der Mauritiushalle in Morschheim viermal aufgeführt.

„Dieses Jahr wollten wir ein weihnachtliches Thema aufgreifen“, erklärt Andrea Züfle. Aus der Vorlage des gleichnamigen Kinderbuchs von Sabine Lipan entwickelte sie mit der Gruppe ein Stück voll ansteckender Freude und einfallsreicher dramaturgischer Ideen. Jede Darstellerin hat ihre Rolle nach der Vorlage entwickelt, weitere Rollen wurden dazuerfunden. Umso lebendiger und ausdruckstärker konnten die Schauspielerinnen sich auf der Bühne entfalten. Im Zentrum der Geschichte steht eine Mütze, die der Wind (tänzerisch verkörpert von Carina Walter) verschiedenen Menschen zuweht und sie so am Tag vor Weihnachten zusammenbringt. Allen gemeinsam ist, dass sie sich kaum auf Weihnachten freuen. Melcher, der Besitzer einer wärmenden Pelzmütze (überzeugend gespielt von Birgit Stürmer), trauert den Festen mit seiner verstorbenen Frau Emma nach. „Wir haben ein Sozialstück entwickelt“ erläutert die Darstellerin. Genauso wichtig wie die ansprechende Regie ist der Gruppe daher auch die inhaltliche Aussage. Im Verlauf der Geschichte zeigt sich, wie die Gruppe das meint. Herr Melcher zieht die Kinder sofort in seinen Bann, wenn er fragt: „Freut ihr euch auch auf Weihnachten?“ Aber er sinniert dann über seine Einsamkeit, denn er glaubt, dass er alleine sein wird. Dennoch macht er sich auf, einen Weihnachtsbaum zu kaufen. Er ahnt nicht, dass er damit den ersten Schritt zu seinem Weihnachtswunder geht. „Es geht um Einsamkeit und darum, dass keiner Weihnachten allein sein sollte“, erläutert Sabine Föller. Auch der Verkäufer Hans nicht (Bärbel Panter), der mit cleverer Raffinesse Melcher dreimal den selben Weihnachtsbaum anpreist. Die Farbe Rot kommt ins Spiel, wenn er Herrn Melcher eine rote Tasse Tee anbietet. Nun weht der Wind Melcher die Mütze vom Kopf und bringt damit weitere Einsame ins Spiel, die alle eine rote Tasse Tee erhalten. Als erster findet der junge Mann Peter die Mütze (dynamisch gespielt von Tanja Füller). „Hier draußen trifft man wenigstens Leute“, sagt er. Liebenswürdig und sprühend vor Güte stellt Sabine Föller die nächste Empfängerin der Mütze dar: Oma Greta. Sie steht mit ihrer kleinen Rente vor der Wahl zwischen einem Weihnachtsbaum oder einer wärmenden Mütze. Melcher schenkt ihr seine, und dankbar nimmt auch sie eine rote Teetasse. Mila, die junge Obdachlose (Hanna Stuppy), glaubt nicht mehr an die Erfüllung ihrer Wünsche. Die Nächste in der Runde ist eine Geschäftsreisende, aufgeregt und hektisch gespielt von Steffi Richter. Ein weiterer Aspekt weihnachtlicher Fremdheit kommt mit dem türkischen Mädchen Esra (Manuela Glöckner) ins Spiel. Ihr Freund Till (Christiane Rubner-Schmitt) erklärt ihr, wie er Weihnachten feiert. „Das ist ja wie bei uns das Zuckerfest“, erkennt sie. Jetzt wird die eigentliche Hauptperson des Stückes aktiv, es ist der Jüngste in der Runde, Till. Er fragt die am Verkaufsstand Versammelten nach ihren Weihnachtswünschen. „Keine, wir sind alleine“ antworten sie im Chor. Nun wird Weihnachten als Fest der Begegnung möglich, weil Till sie alle einlädt. Tills Mutter Britta (Ute Becker) teilt die Einstellung ihres Sohnes, sie fragt ihn lediglich: „Wie viele sind es denn dieses Mal?“ Wieder begleiten Fritz Hertel und Nina Steuerwald mit Gitarre und Gesang die Umbauphase. Ein fröhliches Treiben entsteht, weil die Weihnachtsgäste eintreffen, die man bereits kennengelernt hat. Es kommen noch weitere hinzu: Die schrill gespielte Tante Almut aus Amerika (Jutta Bihl), Onkel Helmut (erneut Carina Walter), Tante Finchen (Rebecca Filz) und die scheue Nachbarin Frau Müller (Rosi Bayer). So feiern dreizehn Menschen fröhliche Weihnachten.

x