Sportschießen Karl-Ludwig Schrecks Archiv soll allen Schützen zugänglich sein

Karl-Ludwig Schreck vor einem Teil der Ordner in seinem analogen Archiv.
Karl-Ludwig Schreck vor einem Teil der Ordner in seinem analogen Archiv.

Karl-Ludwig Schreck sammelt seit Jahrzehnten alles, was mit dem Schützenkreis Lauterecken und seinen Vereinen zu tun hat. Mehr als 50.000 Dateien zählt es bereits. Doch was motiviert ihn dazu?

Alles, was mit der Historie des Schützensports im Schützenkreis Lauterecken zu tun hat, sammelt Karl-Ludwig Schreck, der in Hinzweiler wohnt. Offiziell ist er zwar erst seit 2015 zum Archivar des Schützenkreises gewählt worden, aber nach eigenen Worten sammelt Schreck schon seit den Anfangstagen seiner aktiven Schützenzeit jeden Zeitungsartikel darüber, sagt der noch aktive Sportschütze beim SV Lauterecken.

Auch sein ehemaliger Trauzeuge teilte diese Leidenschaft, erzählt er im Gespräch, „und so fusionierten wir einfach nach der Hochzeit unsere gesammelten Unterlagen“. Er habe dann noch beim damaligen Kreisschützenmeister gefragt, ob er das überhaupt dürfe, so der Hobbyarchivar. Dieser hatte natürlich nichts dagegen, denn er sammelte selbst für den Schützenkreis Presseartikel und war froh, dass sich da nun jemand freiwillig und zudem noch kostenlos darum kümmerte.

Der erste Artikel aus dem Jahr 1976

Anfangen mit Din-A-4 Ordnern, die mit der Zeit ganze Wände füllten, ging Schreck an das Digitalisieren, obwohl er auch heute noch kein Computerfreak sei, wie er erzählt. Folglich kann er auch sofort aus dem Archiv seinen ersten gesammelten Artikel ausdrucken, einen Zeitungsausschnitt der damaligen Südwestdeutschen Schützenzeitung über die Schießergebnis eines Wochenendes im Schützenkreis Lautecken von 1976. In der A-Klasse war damals Cronenberg Tabellenführer, zahlreiche andere Teams sind genannt: Bisterschied, Obermoschel, Horschbach, Kappeln, Kaulbach, Lauterecken und noch einige mehr. Mittlerweile hat Schreck alle Artikel eingescannt, Namen den Bildern zugeordnet, soweit dies möglich war, und Ordner im Computer angelegt. Für jeden Verein im Schützenkreis – auch die früheren – gibt es mittlerweile ein eigenes Archiv. 53.500 Computerdateien zählt Schreck inzwischen. Das größte digitale Archiv eines Schützenkreises in der Pfalz.

Warum er das alles macht? „Weil ich die Vergangenheit festhalten und auch ein bisschen Geschichtsforschung betreiben möchte.“ Zudem möchte er Altes mit Neuem verbinden, damit die Tradition besser gepflegt werden könne. Dies gelinge besser, wenn in alten Unterlagen auch nach der Historie eines Vereines oder eines Schützens gestöbert werden könnte.

Jeder soll zugreifen können

Ursprünglich wollte er ein digitales Schützenkreis-Archiv schaffen, zu dem jeder Kreisverein seinen Zugriff hat und eigene Beiträge einstellen kann und das jedem Interessierten zur Einsicht offen steht. Der Schießsport sei oft eine Familiensache, und da sei es interessant zu wissen, welche Ergebnisse der Opa früher mal geschossen habe. Mit dem geplanten Einstellen eigener Beiträge ist es noch nicht soweit, das braucht noch etwas Zeit. Bei Interesse aber brennt Schreck jedem Verein oder jedem Mitglied eine CD mit der Geschichte des Vereins – natürlich unter Beachtung der Datenschutzvorgaben.

Schreck dokumentiert alles: Mitgliederlisten, Kassenberichte, Gesetzestexte zum Schießsport, Festschriften und Festreden von Jubelvereinen, alle Zeitungsartikel über die Vereine, Verstorbenenlisten, Bilder und Zeitungsberichte von früheren Schützenbällen, Stempel, Briefumschläge und natürlich auch Urkunden von Schieß- oder von Rundenwettbewerben. Hochinteressant sind die eingescannten Fotos von früheren Veranstaltungen, die aber wegen teilweise fehlender Angaben zeitlich nicht mehr genau von ihm zuzuordnen waren. Er hat dann diese Angaben grob geschätzt und hofft, dass das eine oder andere Datum vielleicht noch konkretisiert werden kann.

Hilfe bei Namen und Daten notwendig

2022 waren laut Schrecks Aufstellung 21 Vereine im Schützenkreis gelistet, davon 17 noch aktiv. Schreck weiß, dass es früher sehr viel mehr aktive Schützenvereine gab. Jene, die nicht mehr existieren, interessieren ihn besonders, da er deren fehlende Daten noch mit in sein Archiv nehmen will, damit sie nicht verloren gehen. Wer Schreck dabei helfen kann, setzt sich mit ihm unter Telefon 06304 1469 oder 0151 28912671 oder unter k-Ischreck@myquix.de in Verbindung.

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