Donnersbergkreis Im Schwimmbad Obermühle fing alles an

Tausende Schwimmabzeichen, einige Meistertitel, ein Verein: Die Geschichte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Rockenhausen ist eine erfolgreiche. Am Sonntag feiern die Rettungsschwimmer ihr 50. Jubiläum – und bitten zum Spaßschwimmen im Naturbad.

Sein Name ist eng mit der Geschichte der Ortsgruppe verknüpft: Helmut Jung, heute Ehrenmitglied des Vereins. „Er hat Rockenhausen das Schwimmen beigebracht“, sagt Timo Bernhard, Vorsitzender der Ortsgruppe. Tatsächlich: Jung hatte sich schon der Schwimmausbildung verschrieben, als es die Ortsgruppe noch nicht gab, machte Nichtschwimmer zu Schwimmern und diese zu Rettungsschwimmern. Erst geschah das im Rockenhausener Schwimmbad Obermühle. Mit dem Bad war 1955 Schluss, mit der Ausbildung nicht. Im Dienst des DLRG-Bezirks Bad Kreuznach machte Jung am Gerbacher Kahlenbergweiher weiter. Hunderte Kinder und Jugendliche gingen durch seine Schule. Ein Ziel hatte Jung dabei immer vor Augen: Er wollte eine eigene Ortsgruppe gründen. Das gelang. 1965, mit der Eröffnung des neuen Schwimmbades, entstand in Rockenhausen eine DLRG-Ortsgruppe. In der Anfangszeit lag der Fokus des Vereins vor allem auf der Ausbildung. Doch bald begannen die Rettungsschwimmer, über den Tellerrand zu schauen – und über Ländergrenzen. „Bei der Partnerschaft mit Rognac war die DLRG der führende Verein“, erzählt Robert Harth, ehemaliger Vorsitzender. 1975 gab es die erste Begegnung zwischen Rockenhausener Rettungsschwimmern und Sportlern des AS Rognac Natation. Seitdem besuchten sich die Schwimmer beider Partnerstädte bis in die 2000er Jahre – im einen Jahr in Rognac, im nächsten in Rockenhausen. „Für unsere Kinder und Jugendlichen war es das Highlight im ganzen Jahr“, sagt Harth. Eine Familie halte bis heute an der Tradition fest – und reise bereits in vierter Generation nach Rognac. 1988 verjüngte sich der Vorstand mit Robert Harth an der Spitze. „Innerhalb von ein paar Jahren hat sich die Anzahl der Mitglieder fast verdoppelt“, sagt Harth. Der Zulauf war groß, das merkte der Verein auch schon bald bei den Wettkämpfen. „Wir sind mit einem Bus zu den Meisterschaften gefahren. Wir mussten Kindern sogar absagen, weil wir zu viele Schwimmer gehabt hätten“, erinnert sich Harth. Nicht nur die Kleinen fühlten sich bei dem Verein wohl. Auch immer mehr Eltern packten mit an. Etwa, als der Verein von 1988 bis 2000 zum alljährlichen Adventskranzbinden bat. „Jedes Jahr sind wir in den Wald gefahren, haben fünf riesengroße Tannen gesägt und eine Woche lang nur Kränze gebunden“, sagt Harth. Zwischen 100 und 120 Kränze verkaufte die Gruppe damals in eineinhalb Tagen. Man war eben erfinderisch. Das galt auch für Veranstaltungen rund ums Wasser. Das Kreisjugendschwimmfest, erklärt Harth, gehe auf die Initiative der Ortsgruppe zurück. Nicht zu vergessen die Schwimmbad-Disco, eigentlich als einmalige Aktion zum 25. Jubiläum geplant. Am Ende sollte sie über zehn Jahre hinweg jährlich stattfinden. Rund 1300 Menschen kamen – bis heute ein unerreichtes Ereignis. Obwohl die Ortsgruppe schon ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat, ist das Gesicht des Vereins jung. Von den derzeit rund 330 Mitgliedern sind etwa zwei Drittel Kinder. Über eines freut sich Vorsitzender Timo Bernhard dabei besonders: „Wir haben momentan auch richtig viele Junge, die sich stark engagieren.“ Eine Gruppe von sieben bis acht Jugendlichen fahre jedes Jahr zum Wachdienst an die Ostsee. Wer nicht ganz so weit reisen will, kann die Ortsgruppe bei der Badeaufsicht im Rockenhausener Naturbad unterstützen. Morgen werden sich die Rettungsschwimmer aber sicherlich nicht nur am Beckenrand aufhalten. Schließlich ist dann beim Spaßschwimmen auch etwas Feiern angesagt. Ein Bonbon für die Mitglieder hat sich der Vorstand für dieses Jahr zudem überlegt: eine gemeinsame Reise nach Sylt. Termin Morgen ehrt die DLRG um 11 Uhr Mitglieder. Danach beginnt das Jedermann-Spaßschwimmen im Naturbad Rockenhausen. Anmeldungen sind noch vor Ort möglich. Auch das Spielmobil wird da sein.

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