Alsenz Grenzübergreifende Photovoltaik-Pläne

Eine Agri-Photovoltaikanlage, bei der die Fläche gleichzeitig für Landwirtschaft genutzt werden kann, soll auf Alsenzer Gebiet z
Eine Agri-Photovoltaikanlage, bei der die Fläche gleichzeitig für Landwirtschaft genutzt werden kann, soll auf Alsenzer Gebiet zwar nicht entstehen. Eine Beweidung wäre aber möglich.

Auf Alsenzer Gemeindegebiet könnte in absehbarer Zeit eine Freiflächen-Photovoltaikanlage regenerativen Strom erzeugen. Ein weiteres Solarprojekt ist ganz in der Nähe möglich.

Auf einem 5,4 Hektar großen Areal möchte die Firma Buß Solar aus Borken (Nordrhein-Westfalen) eine Freiflächen-Photovoltaik-(PV-)Anlage errichten. Projektmanager Dominik Baier hat die Pläne im Alsenzer Gemeinderat vorgestellt.

Die Idee zur Projektierung und dem Betrieb von Solarparks ist bei der Firma aus der landwirtschaftlichen Tätigkeit des Geschäftsführers entstanden. Beschränkte sich das Engagement zunächst ausschließlich auf Dachanlagen, so hat das Unternehmen mit seinen aktuell 25 Mitarbeitern sein Portfolio mittlerweile auch auf Freiflächen erweitert. Zudem forscht es in der Sparte der Agri-PV-Anlagen – als Agri-Photovoltaik wird die gleichzeitige Nutzung von Freiflächen für Landwirtschaft und Solaranlagen bezeichnet – und ist ferner landwirtschaftlich aktiv, so Baier.

Weitere Module auf Sitterser Seite?

Eine Agri-PV-Anlage wird in Alsenz zwar nicht entstehen, eine Beweidung der zwei Projektflächen sei aber möglich. Auf diesen sollen an der Gemarkungsgrenze zu Sitters die Module auf den rund fünfeinhalb Hektar installiert werden – nahtlos anknüpfend wäre auf Sitterses Seite nochmals ungefähr die gleiche Größenordnung möglich. Die Ortsgemeinde habe sich hierzu aber noch nicht abschließend geäußert, informierte Baier.

Die auf Alsenzer Gebiet vorgesehene Anlage soll eine Leistung von sechs Megawatt Peak haben. Der erzeugte Strom werde in das Stromnetz des nicht weit entfernt gelegenen Oberndorfer Umspannwerks eingespeist. Hierbei seien allerdings die Bundesstraße, die Eisenbahnlinie und die Alsenz zu kreuzen, so eine Anmerkung aus dem Rat. Die Fläche sei förderfähig, weil die Bodengüte der betroffenen Ackerfläche relativ gering sei – ein Zielabweichungsverfahren sei daher nicht erforderlich.

Offen für Beteiligung von Bürgern oder Gemeinde

Neben der Beteiligung in Höhe von 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde Strom, die nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz gezahlt wird, könne die Gemeinde nach einer Anlaufphase auch mit Gewerbesteuereinnahmen rechnen. Zudem sei Buß Solar für eine finanzielle Mitwirkung von Bürgern oder der Gemeinde selbst offen. Auch sollten regionale Unternehmen soweit als möglich in den Bau und die künftige Unterhaltung der Anlage eingebunden werden. Nicht zuletzt seien Großabnehmer von Strom direkt belieferbar, informierte der Projektmanager.

Ob zusätzlich ein Batteriespeicher errichtet werde, müsse im Laufe des Verfahrens entschieden werden. Ebenso sei das Unternehmen offen für die Installierung einer Elektrotankstelle. Lediglich 60 Prozent der Fläche sollen mit PV-Modulen bestückt werden, der Abstand zwischen Modultisch und Boden betrage 80 Zentimeter. Die Halterungen werden laut Baier eingerammt, bis auf den Trafo gebe es keine Bodenversiegelung.

Fläche als gut geeignet eingestuft

Das entsprechende Gelände ist in der Standortuntersuchung der VG als gut geeignet eingestuft. Welche Areale letztlich in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden, hat demnächst der Verbandsgemeinderat zu entscheiden. Fragen aus dem Rat an Baier betrafen die Einsehbarkeit der Anlage, die Stromlieferung für den einzelnen Bürger sowie die Höhe einer möglichen Beteiligung.

Letztlich gab der Gemeinderat grundsätzlich grünes Licht für eine Umsetzung der vorgestellten Planungen. Allerdings rechnet Baier damit, dass aufgrund der Verfahrens- und Genehmigungszeiten bis zu einer Realisierung des Vorhabens noch mindestens zwei Jahre vergehen.

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