Donnersbergkreis „Finanziell kaum Spielraum“

Ottersheim. Was hat sich 2014 ereignet, was steht der Gemeinde in diesem Jahr bevor? Diese Frage haben wir wieder Ortsbürgermeistern zum Jahresbeginn gestellt. Heute kommt Alois Demmerle aus Ottersheim zu Wort.

Ein wichtiges Thema in Ottersheim, besonders in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres, war die Windenergie. „Energetische Themen wie der Windpark Kahlenberg waren eigentlich in jeder Ratssitzung das Hauptthema“, sagt Alois Demmerle. Zuerst habe es einen erneuten Bebauungsplanentwurf gegeben, dazu ergänzende Verfahren und eine dritte Offenlegung samt einem neuen Satzungsbeschluss. Wie Demmerle betont, lebt Ottersheim bereits seit April 1999 mit Windkraft auf dem Kahlenberg, obwohl vom ursprünglichen Altbestand von 15 Windrädern nur eines auf Ottersheimer Gemarkung stand, das außerdem jetzt nach 15 Jahren abgebaut wurde. Per Repowering wird ein Ersatzrad voraussichtlich bis September 2015 ans Netz gehen. „Es wird acht Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, auf diese Weise könnten rund 2000 Haushalte mit sauberer Energie versorgt werden, zum Beispiel komplett die Orte Zellertal, Bubenheim und Ottersheim“, so Demmerle. Ebenso würden rund 5500 Tonnen Kohlendioxid verhindert. „Durch entsprechende Pacht- und Gewerbesteuereinnahmen kommen theoretisch jedem Bürger 100 Euro zugute, zusätzlich kommen wir wieder ein Stück weg von der Kernenergie sowie der Braunkohle“, erläutert Demmerle, der deshalb in der Windkraft eine gute und nützliche Form der Energiegewinnung sieht. Eine weitere positive energetische Nachricht sei, dass durch die Umrüstung der Straßenlampen auf LED-Technik im vergangenen Jahr 6500 Euro eingespart werden konnten. Nicht gut stehe es, wie auch in den Jahren zuvor, um die Finanzmittel der Gemeinde: „Durch hohe Umlagen an den Kreis und die Verbandsgemeinde und die Kostenbeteiligung am Kindergartenzweckverband haben wir null Spielraum“, so Demmerle. Für alles Weitere, was an Pflichtaufgaben und freiwilligen Ausgaben anfalle, müsse jeder zusätzliche Euro finanziert werden, wobei die Finanzierung des Kindergartens eine positive Investition in die Zukunft sei. Auf jeden Fall gelte: „Ohne Eigenleistung und Beteiligung der Bürger läuft hier nichts mehr!“ Ein Beispiel vom Jahresende: „Dank der Eigeninitiative des neuen Gemeinderates konnten nahezu alle in die Jahre gekommenen Straßenschilder ergänzt, repariert oder ersetzt und somit erhebliche Einsparungen erzielt werden.“ 2015 wird die innerörtliche Infrastruktur auf der Tagesordnung stehen, außerdem ist eine Sanierung des Spielplatzes erforderlich geworden, da dieser, wie dies in anderen Ortsgemeinden auch der Fall war, bei der letzten Begutachtung schlecht bewertet wurde. Was sonst noch ansteht, ist die Instandsetzung der Reit- und Wanderwege, die Sanierung des in die Jahre gekommenen Grillplatzes am Jakobspilgerweg, der auch als Rastmöglichkeit genutzt werden soll, die Sanierung der Grünanlage „Petersau“ am Ammelbach sowie weiterer Grünflächen wie dem Sportplatz samt WC-Standort im angrenzenden Häuschen. „Ottersheim hat noch viele natürliche Graswege, die durch immer größere Maschinen schwer in Mitleidenschaft gezogen werden. Für eine angemessene Wiederherstellung und Pflege reicht die Feldhutkasse bei weitem nicht aus, somit ist auch hier Eigeninitiative gefordert“, erläutert Demmerle. Eine sehr positive Nachricht hat der Ortschef bezüglich der Kerwe zu verkünden: „Erstmals nach 2009 hat sich am 9. Januar ein Kerwekreis gegründet. Darin wollen auch fünf Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren spezielle Aufgaben übernehmen. Regelmäßige Treffen im Dorfgemeinschaftshaus sind geplant. Dafür können sie auf jeden Fall mit meiner Unterstützung und der des Gemeinderates rechnen.“ (ajh)

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