Donnersbergkreis Ein Herzensprojekt

Träumt sich mit einem Eis davon: Persephone Haasis.
Träumt sich mit einem Eis davon: Persephone Haasis.

«Kaiserslautern.» Eine Liebesgeschichte, die so schön, leicht und cremig ist wie eine Kugel Eis im Sommer – mehr braucht es nicht, um den Debütroman „Ein Sommer voller Himbeereis“ von Persephone Haasis vorzustellen. Was sich jedoch unter der cremig-leichten Schicht verbirgt, wird die junge Kaiserslauterer Autorin am morgigen Dienstag selbst vorstellen – in ihrer Lesung in der Buchhandlung Thalia. Vorab gab die Debütantin eine Kostprobe bei einem Interview mit RHEINPFALZ-Mitarbeiterin Katharina Kovalkov.

Frau Haasis, wie ist es, das erste eigene Buch in den Bücherregalen zu sehen?

Ich habe es lange nicht glauben können. In jeder Buchhandlung, in der ich es entdecke, bin ich aufs Neue überwältigt. Ich habe so lange darauf hingearbeitet und es mir so sehr gewünscht. Und jetzt ist es geglückt. Wie kamen Sie zum Schreiben? Ich habe durch Zufall entdeckt, dass man Kreatives Schreiben in Hildesheim studieren kann. Das habe ich gemacht und unter anderem gelernt wie man Heftromane schreibt. Vom Heftroman bin ich zum Großprojekt Buch gekommen. Die erste Hürde für eine junge Debütantin ist es, ein Genre und ein Thema für den Erstling auszuwählen. Warum wurde es bei Ihnen ein Liebesroman? Ich habe immer Liebesgeschichten gemocht. Ich habe all die Märchenbücher, in denen sich Prinzessinnen verlieben, rauf und runter gelesen. Ich fand dieses Gefühl der Verliebtheit schon immer total schön. Und es war von vornherein klar: Wenn ich jemals ein Buch schreibe, dann einen Liebesroman. Ich könnte zum Beispiel nie einen Krimi schreiben, auch wenn ich das sehr bewundere. Es war also ein richtiges Herzensprojekt. Wie ist die Geschichte um die junge Eisverkäuferin Pauline entstanden? Ursprünglich wollte ich über eine Figur schreiben, die eine Katze hat und total gerne Himbeereis mag. Und dann habe ich mich gefragt: Wenn sie so gerne Himbeereis mag, warum hat sie denn nicht ihre eigene Eisdiele oder ein Eiscafé, in der sie sich gelegentlich davonträumen kann? Das war mir sehr wichtig: Dass die Geschichte sinnlich und atmosphärisch wird, damit der Leser ins Träumen kommen kann. So geht es mir auch, wenn ich schreibe: Ich träume mich davon. Wie viel von Ihnen steckt in Ihrer Protagonistin? Das ist schwierig zu beantworten. Natürlich verbindet uns die Liebe zu Himbeereis und die romantische Verträumtheit. Aber auch dieses Sinnliche und die Leidenschaft bei dem zu empfinden, was man beruflich macht. Auch wenn ich glaube, dass ich selbst nie Eisverkäuferin werden könnte. Wurden Sie bei den sinnlich-atmosphärischen Schauplätzen auch in Kaiserslautern fündig? Auf jeden Fall. Ich war zum Beispiel unglaublich fasziniert von dem Brunnen am St. Martins-Platz und habe ihn in eine Brunnenbeschreibung im Buch einfließen lassen. Gleichzeitig habe ich auch immer mal wieder an Pirmasens gedacht. Den Roman selbst habe ich aber bewusst nach Franken gelegt, weil ich ja mein Studium in Bamberg absolviert habe, und dadurch sind auch sehr viele Kulissen und die Atmosphäre von Bamberg in den Roman eingeflossen. Lesung Am Dienstag, 4. Juni, 19.30 Uhr, bei Thalia; Karten dort im Vorverkauf und an der Abendkasse; ein Bällchen Eis gibt’s für die Besucher obendrauf.

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