Donnersbergkreis Doch noch ein knackiges Erlebnis

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Während auf der Bühne die letzten Lieder der Big Band des Gymnasiums Weierhof verklingen, sich die Besucher noch über die schöne Stimme der Sängerin freuen, herrscht auf dem Römerplatz, am Roten und am Grauen Turm sowie in den weihnachtlich geschmückten Gassen der Innenstadt Hochbetrieb. Der Christkindlmarkt lockte am Wochenende eine große Anzahl von Besuchern in die Kleine Residenz, die sich am Angebot der 58 Stände und Stationen, an Glühwein und Bratwurst erfreuten. Beobachtungen und Meinungen bei einem Rundgang am Samstag.

Schon auf dem Parkplatz begegnen dem Besucher die ersten Gäste, die vom Markt zurückkommen, ihre Mitbringsel in den Kofferräumen verstauen und sich auf den Rückweg machen im Bewusstsein, einen der schönsten Weihnachtsmärkte der Region erlebt zu haben. Die Mischung des Angebots ist wie in jedem Jahr ausgewogen, die Palette reicht von der hausgemachten Marmelade bis zur handgemachten Glaskunst, die Wienand Schaller aus Biedesheim seit vielen Jahren vor den Augen der Besucher zaubert. Sammler seiner Figuren umlagern den Stand, ein ums andere Mal wird der Kunsthandwerker in Gespräche verwickelt. Gut gefallen auch die Keramikobjekte von Annegret Volz-Dambeck aus Bolanden, tönerne Erdmännchen, glasierte Vögel, bunte Keramik-Würmer wandern in die Taschen der Einkäufer, um spätestens im Frühjahr deren heimische Gärten zu verschönern. Aus allen Ecken duftet es nach Leckereien, die Palette reicht von Kräuterbonbons, Nikolausbier, Punsch und Glühwein über Bratwurst bis zu Zimtwaffeln. Letztere werden frisch am Stand des Chors „Querbeet“ gebacken. Eine Helferin tütet gerade frisch gebackene Waffeln ein, der Andrang am Stand sei enorm, ist zu erfahren. „Wir werden wohl alles verkaufen“, so die Einschätzung der Sänger, die im Stand helfen. Bereits seit Anfang der 1990er Jahre verkauft der Chor jedes Jahr seine Zimtwaffeln beim Christkindlmarkt – die Nachfrage scheint ungebrochen. Erst zum zweiten Mal dabei, aber begeistert ist Dirk Bastian aus Bennhausen: „Heute ist der Andrang echt groß, gestern hat es ja noch kurz geregnet, das hat manchen vielleicht abgeschreckt, aber der heutige Tag macht mit idealem Wetter das in jedem Fall wieder wett.“ Seit 13 Jahren steht Gabriele Franzreb aus Marnheim am äußeren Rand des Marktes oberhalb des Roten Turms. „Wir sind immer hier, das wissen die Kinder schon, die gezielt kommen, um sich neue Kleidung für ihre Puppen auszusuchen.“ An ihrem Stand fällt ein kleiner Rocker auf. „Ja, die Lederstücke stammen aus der Jacke einer Freundin. Die waren zu schade, um weggeworfen zu werden, da hab’ ich mal was anderes ausprobiert“, erzählt Franzreb, die wie alle Aussteller bereits am Samstagabend „große Zufriedenheit“ mit Nachfrage und Publikumsandrang signalisiert. Ähnliches ist auch bei Nadja Brand zu hören, die Schickes für Mutter und Kinder anbietet und gerade dabei ist, nach größerem Andrang das Sortiment wieder etwas in Form zu bringen. Gute Nachrichten gibt es auch am Stand des Tierschutzvereins: Zwei große Hütehunde, die lange Gast in der Einrichtung waren, haben, wie viele andere Tiere auch, in diesem Jahr ein neues, gutes Zuhause gefunden. Am Stand bringen die Helfer Hundekekse an den Mann. „Um für Katzen zu backen, hat dieses Jahr die Zeit nicht gereicht.“ Ein Hingucker ist aber in jedem Fall der Kalender des Vereins. Vieles, was die Tierschützer auf dem Weihnachtsmarkt angeboten haben, wird es auch am Sonntag, 11. Dezember, von 13 bis 17 Uhr bei der Tierweihnacht im Tierheim Am Greinerweg nochmals geben. Gegen 19 Uhr ist das Gedränge auf dem Römerplatz enorm, die Schlangen vor den Bratwurst- und Glühweinständen sind lang. Bei knackigen Temperaturen wird der Christkindlmarkt zum Erlebnis, das in jedem Fall die Vorfreude auf Weihnachten weckt.

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