Sportlerwahl Der TuS Dannenfels ist nicht nur sportlich aktiv

Ein Projekt, das der TuS Dannenfels in der Vergangenheit schon erfolgreich gemeistert hat: die Sanierung des Daches seines Verei
Ein Projekt, das der TuS Dannenfels in der Vergangenheit schon erfolgreich gemeistert hat: die Sanierung des Daches seines Vereinsheims im Jahr 2019 inklusive einer neuen Außenfassade.

Sportlerwahl: Der TuS Dannenfels ist der „Verein des Jahres 2022“ im Donnersbergkreis. Der mit 150 Mitgliedern recht kleine Verein leistet in Eigenregie sehr viel auf dem Gelände, das ihm von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird – und spielt darüber hinaus auch im gesellschaftlichen Bereich des Ortes eine Rolle.

„Verein des Jahres 2022“, das klingt schon mal nicht ganz so schlecht, oder? Jedenfalls, wenn am 7. Juli ab 19 Uhr auf dem Göllheimer Sportgelände die Sportler des Jahres 2022 des Donnersbergkreises ausgezeichnet werden, dann ist auch der TuS Dannenfels dabei. Der TuS wird dann eben als „Verein des Jahres 2022“ geehrt. Anders als bei den Sportlern und Mannschaften wurde der Verein nicht von den Lesern der RHEINPFALZ gewählt, sondern vom Sportlerwahl-Beirat des Donnersbergkreises aus Vorschlägen ausgesucht.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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„Das macht uns auf jeden Fall stolz“, freut sich der TuS-Vorsitzende Dirk Littig über die Auszeichnung. „Das ist sicher auch eine Anerkennung dafür, wie viel Arbeit wir in den Verein stecken.“ Der TuS Dannenfels sei bereits einmal als Verein des Jahres vorgeschlagen worden, „Ich glaube, 2020 war das“, sagt der 44-Jährige. „Aber damals wurden wir nicht gewählt.“ Gut 150 Mitglieder hat der Verein derzeit. „Von ganz klein bis gehobenes Alter“, berichtet Littig. „Der Älteste ist in den 80ern. Mittlerweile haben einige aus der Fußball-Mannschaft – ich auch – Kinder bekommen“, fügt er mit einem Lachen hinzu: „Und die Babys werden dann direkt beim Verein angemeldet.“ Drei Abteilungen gibt es derzeit beim TuS Dannenfels: die aktiven Fußballer, die Jugendfußballer und die vor zwei Jahren gegründete Dart-Abteilung.

Eine Jugend mehr

Dannenfels spielte in der abgelaufenen Saison mit der ersten Mannschaft in der B-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg, die zweite Mannschaft in der C-Klasse als Neuner-Team in einer Spielgemeinschaft mit dem TuS Bolanden. „Die Zweite wird es in der kommenden Saison aber nicht mehr geben“, erzählt Littig, der selbst noch in der ersten Mannschaft kickt. „Wir hatten ein paar Personalprobleme bei unserer ersten Mannschaft. Da konnten wir Bolanden eigentlich auch die komplette Runde nur mit ein bis maximal drei Leuten unterstützen. Deswegen haben wir das jetzt aufgelöst.“

Der Rasenplatz und dahinter der Hartplatz, die zwar der Gemeinde geghören, um die sich der TuS Dannenfels aber in Eigenregie küm
Der Rasenplatz und dahinter der Hartplatz, die zwar der Gemeinde geghören, um die sich der TuS Dannenfels aber in Eigenregie kümmert.

In der Jugend waren bisher – und ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem TuS Bolanden – eine G- und F-Jugend am Start. Hier gibt es aber nun Zuwachs, wie Littig erzählt: „Da kommt jetzt als dritte Jugendmannschaft eine E-Jugend hinzu.“ Der Traum für die Zukunft ist natürlich, irgendwann eine komplette Jugend zu haben. „Die Hoffnung besteht“, sagt der Vereinsvorsitzende. „Im Moment ist unser Problem, dass wir keine A- oder B-Jugend hinten dran haben, aus denen Spieler für die Aktiven kommen könnten. Wir, die aktiv spielen, sind ja mittlerweile auch etwas in die Jahre gekommen. Aber wir probieren’s halt noch. Eine erste Mannschaft zu stellen, ist schwierig, aber wir bekommen es hoffentlich gut hin in der neuen Runde. Ziel ist natürlich, die Jugend so weit hochzuziehen, dass wir irgendwann auch einen Ertrag für die erste Mannschaft haben.“ In der Dartabteilung ist der TuS Dannenfels derzeit mit vier Teams am Start. „Das ist vom Alter her querbeet: von 18 bis 65 Jahre. Die Mannschaften sind auch vom Alter her bunt gemischt.“

Viel in Eigenregie

Dass der TuS „Verein des Jahres 2022“ ist, hängt sicher auch mit der Arbeit zusammen, die die Mitglieder in die Sportanlage mit dem Rasen- und dem Hartplatz und das Vereinsheim stecken. „Das alles wird uns zwar kostenlos von der Gemeinde zur Verfügung gestellt“, berichtet Littig. „Aber dafür müssen wir alle Betriebskosten tragen, die Plätze in Schuss halten und alle Renovierungsarbeiten durchführen.“ Und da der TuS, wie der 44-Jährige sagt, „ja ein kleiner Dorfverein“ ist, wären „dementsprechend nicht viele Leute“ bereit, Zeit in Arbeit zu investieren. „Das ist immer schwierig.“

Ist seit inzwischen zehn Jahren Vorsitzender des TuS Dannenfels: Dirk Littig.
Ist seit inzwischen zehn Jahren Vorsitzender des TuS Dannenfels: Dirk Littig.

Dennoch bekommt der TuS auch schon mal Großprojekte gestemmt, wie zum Beispiel 2019 die Dachsanierung des Vereinsheims, bei der gleich auch noch die Außenfassade mit erneuert wurde. „So weit es geht, führen wir die Arbeiten selbst aus, da wir die Kosten selbst tragen. Wobei: Größere Aktionen, wie die Dachsanierung des Sportheims, werden natürlich auch von der Gemeinde finanziell unterstützt. Zum Glück haben wir auch viele Spenden, sonst könnten wir das alles nicht stemmen.“

Bei Festen im Ort engagiert

Geld war ohnehin ein wichtiges Thema, als Dirk Littig und seine Vorstandskollegen beim TuS das Ruder übernahmen. Denn der Zustand des Vereins war alles andere als gut. „Wir Jungen, wir waren damals alle um die 30, haben 2013, also vor genau zehn Jahren, den Verein übernommen. Der TuS hatte da einen hohen Schuldenberg“, berichtet Littig. Das Vereinsheim war marode, „das haben wir nach und nach auch innen renoviert“. Auch dem Sportgelände habe man die Jahre angemerkt, „in denen alles so ein bisschen wegen der Schulden liegengeblieben ist. Da gab es eben nicht so viele Möglichkeiten, was zu machen. Das haben wir in den vergangenen zehn Jahren alles saniert und renoviert.“ Und nicht nur das: „Der Verein ist mittlerweile schuldenfrei“, kann Littig stolz verkünden. „Auch wegen unserer Aktivitäten.“

Denn der TuS Dannenfels, der nach der Auflösung des Tennisclubs nun schon länger der einzige Sportverein in dem Ort mit etwas weniger als 1000 Einwohnern ist, ist nicht nur im sportlichen Bereich aktiv. Er bringt sich auch bei gesellschaftlichen Ereignissen im Ort ein. „Wir sind bei vielen Festen in Dannenfels dabei, die wir entweder selbst veranstalten oder bei größeren Veranstaltungen als Unterstützung helfen. Die Kerwe zum Beispiel unterstützen wir mit anderen Vereinen zusammen. Und beim Dorfmarkt machen wir den Ausschank und solche Sachen. Die Fasnacht machen wir mittlerweile alleine.“ Auch durch dieses Engagement bei diversen Festivitäten kam Geld in die Kasse: „So haben wir uns dann quasi saniert.“

Auch mit Tassen oder Kalendern kann der Verein seine Kasse etwas aufbessern.
Auch mit Tassen oder Kalendern kann der Verein seine Kasse etwas aufbessern.

Und mehr als nur das. Denn auch das Ansehen des Vereins in Dannenfels wurde durch die Aktivitäten außerhalb des Sports sozusagen saniert: „Ich denke, bevor wir übernommen haben, war der TuS so ein bisschen der ,Drecksverein’, der war irgendwie an allem schuld“, sagt Littig dazu. „Seit wir jetzt am Steuer sind, hat sich das schon ein bisschen gedreht – auch durch unsere Aktivitäten bei den Festen. Mittlerweile, denke ich, sind wir im Ort gut angesehen.“

Projekt Tennisplätze

Und ein neues Projekt hat der TuS Dannenfels auch schon. Dabei geht es um Tennisplätze – und was man daraus machen könnte. „Der Tennisverein in Dannenfels liegt seit 15 Jahren brach“, berichtet Littig. „Dementsprechend sieht das Gelände aus. Jetzt hat sich der Verein aufgelöst. Da das Gelände angrenzt an uns, haben wir es übernommen und gesagt: Wir wollen schauen, dass das auch optisch in die Reihe kommt.“

Was genau der TuS mit dem Gelände machen wird, ist noch nicht entschieden. Unwahrscheinlich ist aber, dass er die Tennisplätze wieder einen spielfähigen Zustand versetzen kann – und will. „Ob wir noch mal einen Tennisplatz machen, ist fraglich“, sagt der TuS-Vorsitzende. „Denn da müssten wir zu viel Geld investieren, dass man da noch mal drauf spielen kann. Vielleicht machen wir dort auch einfach einen Grillplatz hin. Mal sehen.“

Die Arbeit geht dem „Verein des Jahres 2022“ also vorerst nicht aus.

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