Donnersbergkreis Aggressiv, spritzig, torgefährlich

Kaiserslautern. Für den VfR Kaiserslautern wird es in der Fußball-A-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg jetzt ganz eng. Im Spitzenspiel gegen die Zweitplatzierte SG Kirchheimbolanden/Orbis verloren die Lauterer auf dem heimischen Erbsenberg verdient mit 1:2 (0:0). Anstatt sieben möglichen Punkten hat die Truppe von Michael Molter jetzt nur noch einen Zähler Vorsprung auf den Verfolger.

„Wir stehen zwar immer noch vorne, aber so steigen wir nicht auf. Kirchheimbolanden wusste, um was es geht und war in allen Belangen besser“, redete VfR-Spielertrainer Michael Wolter nach der Niederlage Klartext. Seine Mannschaft bot bis auf vielleicht eine gute Viertelstunde über weite Strecken eine enttäuschende Vorstellung. Schon in der ersten Hälfte waren die aggressiveren und spritzigeren Kirchheimbolandener auch die wesentlich torgefährlichere Mannschaft. „Wir hätten da nur unsere Chancen besser nutzen müssen“, kritisierte Kibo-Trainer Engelbert Klag. Fast immer war Arthur Jung, der permanent rochierte, der Vorbereiter. Zunächst bediente der Angreifer von der Grundlinie Enrico Bienroth (12.). Der setzte den Ball per Direktabnahme über den Balken. Dann schoss Christopher Shipnoski nach Jung-Vorlage nur knapp vorbei (24., fast eine Kopie der ersten Chance). Auch in der Folge hatte der Tabellenzweite die besseren Möglichkeiten, konnte aber die Unsicherheiten in der VfR-Deckung zunächst nicht nutzen. Benjamin Kanoffsky traf nur das Außennetz. (31.). Obwohl der VfR gegen Ende der ersten Hälfte endlich besser ins Spiel fand, musste Torhüter Ritter bei einem Konter das 0:1 verhindern. Der VfR-Keeper rettete per Fußabwehr gegen Artur Jung (43.) Kurz vor der Pause wurde der VfR durch eine Direktabnahme von Spielertrainer Michael Wolter und einen Kopfball von Carsten Heinz erstmals torgefährlich. Das 0:0 zur Pause war für den Spitzenreiter dennoch schmeichelhaft. Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste dann endlich effektiver. Christopher Schmitt, gelernter Angreifer und laut Trainer Klag nur wegen Problemen in der Abwehr in dieser Saison umgeschult, bediente mit einem langen 50-Meter-Pass vom eigenen Sechzehner Christopher Shipnoski. Der düpierte die schlafmützige VfR-Innenverteidigung und netzte zum 0:1 ein (47.). Jetzt zeigte der VfR eine Reaktion und hatte seine beste Phase. Zunächst köpfte der eingewechselte Janik Santos Abreu nur knapp darüber (53.). Fünf Minuten später nickte VfR-Spielertrainer Michael Wolter eine Flanke von Manuel Rath zum 1:1 ein. Jetzt wurde es ein echtes Spitzenspiel. Beide fighteten mit offenem Visier. Und die Gäste schlugen wieder zurück. Schipnoski spielte Jung den Ball in die Schnittstelle. Die VfR-Deckung pennte. Und Frei brachte die SG erneut in Führung (62.). Der VfR versuchte jetzt, mit Macht zum Ausgleich zu kommen, bediente sich aber fast ausnahmslos untauglicher Mittel. Kirchheimbolandens Deckung stand sicher gegen ideenlose Erbsenberger. „Wir haben es im zweiten Abschnitt versäumt, die Konter früher zu machen“, haderte SG-Trainer Klag. Seine Mannschaft vergab viele gute Konterchancen. So blieb es bis in die Nachspielzeit spannend. Christopher Schmitts Freistoß an die Latte in der Extrazeit war der Schlusspunkt. „Wir waren die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen. Meine Mannschaft hat taktisch gut gespielt, hat gefightet und alles reingeworfen“, freute sich SG-Trainer Engelbert Klag nach dem Sieg im „Sechs-Punkte-Spiel“. „Wir waren heute unterirdisch. Wir waren in diesem Schlüsselspiel gefordert und haben wieder versagt. Das ist uns in den letzten Jahren auch passiert. Ich bin maßlos enttäuscht“, sieht Spielertrainer Michael Wolter Parallelen zu den vergangenen Spielzeiten, als er und seine Mannschaft, wenn es um die „Big Points“ ging, auch Nerven zeigte.

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