Donnersbergkreis 10 000 Dauertickets

Der FCK-Pressechef Stefan Roßkopf sieht die gute Entwicklung im Dauerkartenverkauf als Beweis für die Treue der Fans. Allerdings tun ihm Begleiterscheinungen der sportlichen Situation weh.

FCK-Pressechef Stefan Roßkopf hat eine gute Nachricht. „Wir spielen das zweite Jahr in der Dritten Fußball-Liga und haben drei Wochen vor Saisonstart die 10.000er Marke bei den Dauerkarten geknackt“, sagte Roßkopf im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Dies zeige, dass man sich auf die Treue der Fans verlassen könne. Positiv stellte Roßkopf heraus, dass es dem Verein gelungen ist, den Stamm der Mannschaft zu halten. Darunter junge, begehrte Spieler, wie Mittelfeldspieler Carlo Sickinger, Abwehrspieler Dominik Schad oder Torhüter Lennart Grill. „Das tut uns gut“, sagte Roßkopf. Verständnis zeigt der Pressechef des Drittligisten für den „Grundfrust“, der aufgrund der sportlichen Situation der Mannschaft bei den Anhängern der Roten Teufel derzeit herrscht. „Der ist völlig verständlich. Klar ist, dass nur der sportliche Erfolg den Grundfrust bekämpfen kann“, sagte Roßkopf. Die Hoffnung auf den sofortigen Wiederaufstieg erfüllte sich nicht. Der 1. FCK erreichte nur Platz neun. Zu wenig für die leidenschaftlichen Anhänger. Ein Problem für viele Fans ist nach Einschätzung Roßkopfs die Tatsache, dass sie sehr gute Zeiten mit dem FCK hatten. Er, Roßkopf, sei 43 Jahre alt und habe zwei DFB-Pokalsiege, zwei Meisterschaften, ein Uefa-Cup-Halbfinale mit dem FCK erlebt. Der FCK sei nicht Rot-Weiß Essen, ein Traditionsklub, dessen große Zeiten lange vorbei sind. Der Großteil der Leute im Stadion habe die Erfolge des FCK selbst miterlebt. Das erschwere es, die Situation zu akzeptieren. Roßkopf betonte, dass sich die negative Stimmung auf viele Bereiche auswirkt. „Die Lunte ist da sehr kurz“, sagte er. Man könne damit umgehen. Schwierig werde es nur, wenn alles, was man mache, negativ gesehen werde. Richtig Luft machte sich Roßkopf über eine oft gehörte Formulierung: „Die da oben.“ Das sei ein Satz, der tue ihm weh. Da arbeiteten Menschen für den Verein mit Herzblut und Engagement, die gerne Extrameter leisteten. Und dann das. Roßkopf beklagte, es werde nicht differenziert. Der Mann, der seit 16 Jahren für den Verein arbeitet, erst als Fanbeauftragter, dann in der Pressestelle, brach eine Lanze für die Mitarbeiter auf dem Betzenberg. Die meisten seien selbst Fans und enttäuscht über die Leistungen der Mannschaft. Und bekämen noch den Frust der Fans zu spüren.

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