Bad Dürkheim Wurstmarkt: Schaustellerin blickt in strahlende Gesichter
Auch dieses Jahr findet man neben dem Dürkheimer Riesenfass einen Eckstand, von welchem es verführerisch duftet: die „Mandelbrennerei Ries“ aus Frankfurt am Main. Sechs Personen verkaufen dort noch bis zum Wurstmarkt-Abschluss am Montag Zuckerwatte, Popcorn und eben die gebrannten Mandeln. Unter ihnen: die 32-jährige Lilly Ries, gelehrte Friseurmeisterin und eingeheiratete Schaustellerin.
„Das erste Mal war unser Betrieb 1963 auf dem Wurstmarkt“, berichtet Ries. „Damals mit einem selbst gebauten Holzstand, der sogar heute noch existiert.“ Auch auf vielen anderen Jahr- und Weihnachtsmärkten verkaufen sie ihre Süßwaren, etwa auf der Rheingauer Weinwoche. Doch was schätzt Lilly Ries besonders am Wurstmarkt? „Ich mag das Familiäre hier. Du stehst über Jahre am selben Platz, Du kennst deine Nachbarn.“
„Mandelkönigin“ war Hilde Ries
Der Werdegang des Schaustellerbetriebs begann 1962, gegründet wurde das Schaustellergewerbe von Horst Ries. Anfänglich war er mit selbst gebauten Schiffschaukeln auf Tour. Bekannt wurde später Hilde Ries, die 2020 verstorbene sogenannte „Mandelkönigin“. „Sie war die Erste, die gebrannte Mandeln in der Familie eingeführt hat“, sagt Lilly Ries. Auch Hilde sei immer auf dem Wurstmarkt mit dabei gewesen.
Inzwischen werden nicht mehr nur gewöhnliche gebrannte Mandeln, Cashewkerne und Macadamianüsse verkauft, sondern auch exotische Variationen, wie jene mit Chili oder Nutella. „Wenn uns ein Kunde sagt, was er gerne probieren möchte, dann testen wir das aus“, erklärt Ries. So entstehen neue Geschmacksrichtungen.
Im Winter auch Schokoküsse im Angebot
Auf jedem Jahrmarkt mit dabei sei ein Mandel- und Popcornbrenner, um die Ware immer frisch zubereiten zu können. Außerdem gibt es Popcorn in allen möglichen Variationen und Zuckerwatte, im Winter sind auch Schokoküsse in der süßen Auslage zu finden. „Ich mache tausende von Zuckerwatten an einem Tag. Aber selbst die 1001. Zuckerwatte macht mir noch Spaß, weil ich das Strahlen der Kinder sehe“, beschreibt Ries die Freude an ihrer Tätigkeit.
An Polizisten und die Sanitäter des DRK verschenken die Mitarbeiter auch gerne mal Süßigkeiten. „Wir freuen uns, wenn wir ihnen damit den Tag versüßen können“, sagt Ries. „Sie dürfen bei uns auch immer gerne nach einer Kleinigkeit fragen.“