Bad Dürkheim Evangelisches Krankenhaus feiert Einweihung der neuen OP-Säle

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Tolle Musik, teils eindrucksvolle Reden und viel Dank an die Mitarbeiter – so feierte das Evangelische Krankenhaus am Samstag die Einweihung der drei neuen OP-Säle. Mit dem Neubau soll die Klinik fit für die Zukunft gemacht werden. Als nächster Schritt ist die Sanierung des Bettenhauses geplant.

Dieter „Crack“ Hoffmann und Lindy Huppertsberg fanden an Keyboard und Bass zweifelsohne die richtigen Töne während der zweistündigen Veranstaltung. Aber auch die Redebeiträge waren besser als bei solchen Anlässen leider oft üblich. Vor allem Kirchenpräsident Christian Schad legte die Finger in die Wunde. In seiner mit viel Applaus bedachten Ansprache unterstrich er, dass das Thema „Pflege“ alle angeht: „Es betrifft Sie, es betrifft mich, es betrifft uns alle. Wenn nicht heute, dann morgen.“ Schad forderte eine breite gesellschaftliche Debatte darüber, was „uns eine menschenwürdige Pflege wert ist“. Die Gesellschaft müsse die Prioritäten so setzen, dass dafür das notwendige Geld zur Verfügung stehe. Die Politik forderte er auf, eine Konzeption zur Aufwertung der Pflegeberufe vorzulegen. Die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) zeigte sich begeistert von dem Neubau und bezeichnete den OP-Trakt als „Herzstück“ des Hauses. Sie erinnerte an den langen Weg, der in ihrer Behörde mit einer Machbarkeitsstudie im Jahr 2008 begonnen hatte. Nachdem dem Krankenhaus eine gute Grundstruktur bescheinigt worden sei, habe das Land beschlossen, den Anbau für die OP-Säle zu fördern. Die Gesundheitsministerin zeigte sich dem Krankenhaus gegenüber verbunden und sicherte Unterstützung für das nächste Projekt am Evangelischen Krankenhaus zu: der Sanierung des Bettenhauses. Oberkirchenrat Manfred Sutter ist so eine Art Sozialminister der Evangelischen Kirche der Pfalz, zudem ist er Verwaltungsratsvorsitzender des Landesvereins für Innere Mission in der Pfalz (LVIM), der das Krankenhaus betreibt. Er ging auf ein Musikstück des Duos Hoffmann/Huppertsberg ein, das den Titel „It’s wonderful“ trägt. Es sei „wundervoll“, was am Evangelischen Krankenhaus entstanden sei. Mit dem Neubau habe der LVIM ein „Zeichen für die Zukunft gesetzt“. Seit 111 Jahren versuche der Träger mit seinen unterschiedlichen Einrichtungen in der Pfalz die „Verkündigung der Liebe Gottes in die Tat umzusetzen“. Der ärztliche Direktor des Evangelischen Krankenhauses, Andreas Brückner, versuchte, die Summe, die in den Neubau geflossen ist, in einem Rechenbeispiel bildlich darzustellen. Der Landeszuschuss in Höhe von 6,8 Millionen Euro, entspreche in etwa 564 VWs des Modells „Up“. Die anstehende Sanierung des Bettenhauses nannte Brückner „dringend erforderlich“. Der Vorstandssprecher des LVIM, Pfarrer Rainer Wettreck, sprach von einem „frohen und bestätigenden Tag“. Er ging darauf ein, dass der LVIM vier Millionen Euro Eigenmittel in die Hand genommen habe, um das Projekt zu verwirklichen. Wettreck erinnerte daran, dass der gesamte LVIM auf einem Konsolidierungskurs ist. Zwischenzeitlich mussten die Mitarbeiter aller Einrichtungen in der Pfalz sogar auf ihr Weihnachtsgeld verzichten (wir berichteten). Wettreck sprach von einem „steinigen aber notwendigem Weg“, der noch nicht zu Ende sei. Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) zeigte sich erfreut, dass die „hochwertige Patientenversorgung“ gesichert sei. Die Einweihung der OP-Säle sei ein „Meilenstein in der Verbesserung der Ausstattung“ des Krankenhauses. Bad Dürkheims Bürgermeister Wolfgang Lutz (CDU) sagte, die Bürger der Stadt seien stolz auf „ihr“ Krankenhaus. Die Einrichtung sei schon immer ein Teil Bad Dürkheims, mit dem sich die Menschen identifizieren. An die Reden schloss sich ein Empfang an. Interessierte hatten die Möglichkeit, die neuen OP-Säle zu besichtigen. (gana)

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