Rheinland-Pfalz Das größte US-Militärhospital außerhalb der USA

Bis 2022 soll auf dem Areal eines ehemaligen US-Munitionsdepots im westpfälzischen Weilerbach (Kreis Kaiserslautern) ein neues Krankenhaus entstehen. Das bewaldete Gelände liegt östlich der Air Base Ramstein und ist 650 Hektar groß. 46 Hektar Wald wurden gerodet, damit das größte Militärhospital der USA außerhalb der Vereinigten Staaten gebaut werden kann. Rund eine Milliarde US-Dollar sind für das Projekt vorgesehen. Das Krankenhaus soll 68 Betten haben, die im Bedarfsfall auf 93 aufgestockt werden. Hinzu kommen 120 Untersuchungsräume und neun OP-Säle. Hier sollen verwundete Soldaten aus Asien, Europa und Afrika sowie die etwa 60.000 rund um Kaiserslautern lebenden US-Amerikaner behandelt werden. Auf der Air Base Ramstein befindet sich neben dem Militärflugplatz das europäische und afrikanische Hauptquartier der US-Luftwaffe sowie ein Nato-Kommando zur Führung von Luftstreitkräften. Momentan gibt es ein US-Hospital in Landstuhl (Kreis Kaiserslautern). Der Neubau, der bei den amerikanischen Streitkräften unter der Projektbezeichnung „Kaiserslautern Military Community Medical Center“ läuft, soll das 1953 gebaute Landstuhler Hospital ersetzen. Das neue Krankenhaus verfügt neben einer moderneren Infrastruktur über einen weiteren Vorteil: Es ist direkt über die Air Base erreichbar. Wenn verwundete Soldaten mit dem Flugzeug ankommen, können sie so schneller behandelt werden und müssen nicht wie bisher über öffentliche Straßen transportiert werden. Zwischen dem derzeitigen Hospital und der Air Base liegen etwa 13 Kilometer. Was mit dem Landstuhler Areal passiert, ist noch unklar. Die Stadt hat Interesse an dem Gelände. Es ist aber wohl davon auszugehen, dass es weiterhin von den Amerikanern genutzt wird. Der Bund wickelt den Neubau des US-Hospitals im Auftrag der USA ab. Für das Bauvorhaben hat der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) vor Ort eine eigene Niederlassung gegründet. Deutschland investiert rund 130 Millionen Euro in das Projekt. Das kritisiert unter anderem der örtliche Bundestagsabgeordnete der Linken, Alexander Ulrich. Er blieb deshalb dem gestrigen Spatenstich demonstrativ fern und verkündete: „Wenn die Amerikaner ein neues Hospital bauen, sollen sie auch alleine die dafür notwendigen Kosten tragen.“ (gana)

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