1. FC Kaiserslautern Auf dem „Betze“ eine Macht
„Die Hürde war zu hoch für uns“, meinte Heidenheims Trainer Frank Schmidt später, „die größte Chance hatten wir, als Torwart Sippel auf dem Weg in den Sturm war.“ In dieser Szene hatte der ansonsten klar überlegene FCK Glück – 9:1 Schüsse auf das jeweilige Tor stehen zu Buche; Sippel war beim Stand von 2:0 einmal fast auf Höhe der Mittellinie, sogar für Lauterns Coach Kosta Runjaic einen Tick zu offensiv und zu risikofreudig. 20 Minuten lief das Kombinationsspiel des FCK gut und ansehnlich Richtung Westkurve. Freistöße von Karim Matmour (6.) und Chris Löwe (18.) strichen knapp übers Ziel. Unerklärlich der Riss des Spielfadens. Kevin Stöger verpasste mehrfach den richtigen Moment, seine Kunst zu einem effektiven Ergebnis zu bringen. Jean Zimmer, Michael Schulze, Klich, Löwe und Alexander Ring leisteten sich einige schlampige Abspiele. Stark aber das Tackling Rings, als Robert Leipertz einen Konter gestartet hatte. „Nach der frühen Führung haben wir das Fußballspielen eingestellt“, kritisierte FCK-Trainer Runjaic, der das 2:0 zum richtigen Zeitpunkt fallen sah. Drei Minuten vor der Pause wurde Matmour für Fleiß und Einsatzfreude belohnt, nach einem abgeblockten Schuss Stögers staubte der 29-Jährige ab: 2:0. Matmour war nach tollem Pass Sebastian Jacobs auf dem Weg zu seinem zweiten Tor, als ihn Tim Göhlert legte; Schiedsrichter Patrick Ittrich wandte die Vorteilsregel an, Klich sorgte für das 3:0 (77.). „Mein erstes Spiel von Anfang an, meine erste Vorlage und mein erstes Tor – ich habe richtig Lust auf mehr“, sagte Klich. „Mit ,Klichi’ haben wir eine Alternative mehr“, sagte Runjaic, der am 13. April in Düsseldorf auf Ring verzichten muss, der zum fünften Mal Gelb sah. „Aber dann hat Markus Karl seine Sperre abgesessen, da können wir tauschen“, meinte Ring. Für den Schlusspunkt sorgte der für Zoller, der in der 75. Minute nach Sebastian Jacobs tollem Steilpass eine Riesenchance vertan hatte, eingewechselte Philipp Hofmann. „Karim Matmour hat den Ball perfekt gebracht, ich bekam ihn auf den linken Fuß, das hat gepasst“, frohlockte Hofmann. Er feierte sein fünftes Saisontor mit einem Kuss auf den Unterarm, den ziert „der Kussmund meiner Freundin, den Jubel hab’ ich ihr versprochen“. Runjaic war vor allem mit der zweiten Halbzeit sehr zufrieden. Noch sieben Spiele sind es für den momentan zweitplatzierten Aufstiegskandidaten. „Noch viel Holz“, meinte Willi Orban nüchtern, „wir freuen uns über den guten Job heute. Aber dann müssen wir auch wieder rechtzeitig runterkommen.“