Ratgeber Tipps, um nicht vom Blitz getroffen zu werden
Wegen der hohen Temperaturen halten sich viele aktuell draußen auf. Gefährlich sind dabei überraschende Gewitter, besonders deren Blitze. Je nachdem was man unternimmt, muss unterschiedlich reagiert werden, wie Experten des Gesundheitsmagazins AOK und der ARD-Sendung „Planet Wissen“ erklären.
Besonders gefährlich sind Aktivitäten im und am Wasser. Wasser leitet den Strom eines Blitzes binnen Sekunden sehr weit, weshalb man es so schnell wie möglich verlassen sollte. Wer sich auf einem Boot befindet, wenn es zu blitzen beginnt, sollte umgehend in einen Hafen fahren. Danach ist es auch wichtig, sich von dem Ufer zu entfernen. Das Ufer könnte nämlich feucht sein und somit den Strom des Blitzes weit über das Gewässer hinaus leiten.
Ist kein Unterschlupf in Sicht, schützt es, in die Hocke zu gehen
Radfahrer, die vom Unwetter überrascht werden, sollten sofort vom Rad absteigen und sich davon entfernen. Laut „Planet Wissen“ ziehe das Metall im Fahrrad die Blitze zwar nicht an, allerdings leite es im Falle eines Einschlags sehr gut, weswegen ein Abstand von mindestens zehn Metern empfohlen wird. Dann sollte man schnell nach einem Unterschlupf suchen. Ist kein geschützter Ort in der Nähe, hilft es, in die Hocke zu gehen. Schließlich sucht sich der Blitz immer den kürzesten Weg und schlägt in die höchste Stelle der Umgebung ein.
Auf freier Fläche ist das Spiel das gleiche. Ist kein Unterschlupf in der Nähe, heißt es, in die Hocke gehen. Dabei sind laut AOK weitere Maßnahmen ratsam, wie zum Beispiel die Füße möglichst nah aneinanderzustellen. Dadurch wird vermieden, dass es zu einem großen Spannungsunterschied zwischen den Füßen kommt, falls ein Blitz einschlägt. Ein hoher Spannungsunterschied würde nämlich bedeuten, dass sehr viel Strom durch den Körper fließt, was zu Verbrennungen oder sogar dem Herzstillstand führen kann. Falls vorhanden, ist es sinnvoll, etwas unter die Füße zu legen, das von dem feuchten Boden isoliert. Dafür bietet sich beispielsweise eine Regenjacke oder ein Rucksack an.
Von metallenen Gegenständen fernhalten
Bei dem Klettern an Felswänden sollten metallene Gegenstände entfernt abgelegt werden. „Planet Wissen“ zufolge leitet Metall den Strom sehr gut, was bei Kontakt zu massiven Verbrennungen führen kann. In der Kletterausrüstung sind metallene Gegenstände zum Beispiel das Draht- oder Kletterseil, der Eispickel und das Steigeisen. Auch hier gilt wieder: Unterschlupf suchen. Beim Felsklettern findet sich vermutlich eine Höhle am leichtesten. Dabei sollte mindestens eineinhalb Meter Abstand von den Felswänden gehalten werden.
Ähnlich ist es beim Campen. Neben der Vorsichtsmaßnahme das Zelt nicht in der Nähe hoher Bäume, Felsen oder Masten aufzustellen, sollte bei dem Zusammenkauern im Zelt Abstand von den Zeltstangen gehalten werden. Falls ein Blitz einschlägt, sind die Zeltstangen sozusagen die Blitzableiter des Zeltes.
Wie der Schutz vor den Blitzen beim Wandern im Hochgebirge gelingt
Wer sich während eines sich anbahnenden Gewitters im Hochgebirge befindet, weil er dort gerade eine Wanderung macht, sollte folgendes beachten. Laut AOK sollte man sich von hohen Gegenständen, auch solche der Natur, entfernen. Das ist im Hochgebirge zum Beispiel ein Felsturm, ein alleinstehender Baum oder ein aufgestelltes Gipfelkreuz. Um möglichst tief zu sitzen, schützt es zusätzlich sich in eine Senke oder Mulde zu hocken.
Nach Angaben von „Planet Wissen“, sollte man nicht wegrennen, wenn ein Blitz einige Meter entfernt auf dem Boden einschlägt. Die Spannung breitet sich von der Einschlagstelle kreisförmig aus und verliert dabei an Stärke. Stehen die Füße, weil man gerade einen Schritt macht, weit auseinander, bestehe ein hoher Spannungsunterschied zwischen ihnen. Das führt dazu, dass sehr viel Strom durch den Körper fließen würde. Im schlimmsten Fall sollte man sich deshalb mit geschlossenen Beinen hüpfend aus dem Zentrum des Gewitters entfernen.