Wirtschaft Zooplus: Tierfutterhändler mit roten Zahlen

«München». Der Münchner Internet-Tierfutterhändler Zooplus will nach einem Verlust im ersten Halbjahr auf die Kostenbremse treten. Unter anderem durch die Erweiterung eines Logistik-Zentrums in Großbritannien rutschte Zooplus mit 9,2 Millionen Euro vor Steuern in die Verlustzone. Ein Jahr zuvor stand noch ein Gewinn von 5,1 Millionen zu Buche.

„Auf Gesamtjahresbasis gilt für uns, den Fokus auf Wachstum und Investitionen zum weiteren Ausbau unserer Marktposition mit einer angemessenen Ergebnisentwicklung in Einklang zu bringen“, sagte Vorstandschef Cornelius Patt gestern. Die Kontrolle der Kosten rücke daher bei der Unternehmensleitung stärker in den Vordergrund. Im zweiten Halbjahr erwarte Zooplus damit eine „deutliche Ergebnisverbesserung“. Auf das Erzielen eines Gewinns will sich Patt aber weiterhin nicht festlegen. Die Umsatzrendite werde 2018 vor Steuern zwischen minus 0,5 und plus 0,5 Prozent liegen, bekräftigte er. Das entspricht einem Ergebnis zwischen minus 7 und plus 7 Millionen Euro. Der Umsatz soll aufs Jahr gerechnet um 21 bis 23 Prozent auf 1,34 bis 1,37 Milliarden Euro steigen. Im ersten Halbjahr lag er mit einem Plus von 24 Prozent auf 643 Millionen Euro über Plan. „Zooplus bleibt im Investment-Modus“, schreibt Analyst Volker Bosse vom Finanzdienstleister Baader Helvea. Das Münchner Unternehmen gebe dem Umsatz weiter Vorrang vor den Margen. Bis 2020 soll der Umsatz auf 2 Milliarden Euro steigen. Die Zooplus-Aktie sprang deutlich nach oben. Bei der Bekanntgabe des Umsatzes Mitte Juli war sie im gleichen Maße abgestürzt. Vor allem das Geschäft mit Eigenmarken für Streu und Futter lief im ersten Halbjahr 2018 mit einem Plus von 37 Prozent gut. Zooplus sei es gelungen, Preiserhöhungen der Lieferanten an die Kunden weiterzureichen und zugleich die Einkaufs-Konditionen zu verbessern, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Die Stammkunden seien loyal, und von Januar bis Juni hätten sich 16 Prozent mehr Neukunden registriert.

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