Wirtschaft Vermögensverwalter gerät in Turbulenzen

«Zürich.» Fonds des Schweizer Vermögensverwalters GAM Holding mit einem Volumen von 7,3 Milliarden Franken (rund 6,3 Milliarden Euro) drohen in Schieflage zu geraten. Nach der Abberufung des Fondsmanagers Tim Haywood hätten viele Fondsinhaber ihre Anteile zurückgeben wollen, so das Institut.

Daraufhin habe GAM alle Zeichnungen und Rücknahmen ausgesetzt. Nun würden sämtliche Möglichkeiten geprüft. An der Börse kam das nicht gut an: Die GAM-Aktie setzte ihre Talfahrt fort. Der Fall ruft auch die Behörden auf den Plan: Ein Sprecher der Finanzmarktaufsicht Finma erklärte, diese sei über die Abberufung des Fondsmanagers und die Handelsaussetzung informiert und stehe in engem Kontakt mit GAM. Die Firma, die vor einigen Jahren aus Teilen der Privatbank Julius Bär hervorging, verwaltet knapp 164 Milliarden Franken und zählt damit zu den mittelgroßen Schweizer Vermögensverwaltern. Zu den Kunden gehören nicht nur Privatanleger, sondern auch Gesellschaften, die ihre Fonds von GAM verwalten lassen. Am Dienstag hatte das Institut die Abberufung des Fondsmanagers im Anschluss an eine interne Untersuchung bekanntgegeben. Grund dafür seinen sein Umgang im Risikomanagement und seinen Aufzeichnungen in bestimmten Fällen. Zweifel an seiner Aufrichtigkeit gebe es jedoch nicht, hatte GAM mitgeteilt – ohne weitere Details bekanntzugeben. Zwar verfügten die betroffenen Fonds über die nötige Liquidität, um dem Ansturm der Investoren gerecht zu werden, hieß es. Ein Abzug von Fondsvermögen würde jedoch zu einer Verschiebung der Portfolios führen. Vor allem professionelle Anleger wie Versicherungen oder Pensionsfonds könnten ihre Anteile in einem solchen Fall schnell abziehen. Privatanleger hätten dann möglicherweise Probleme.

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