Wirtschaft Ruhiges erstes Halbjahr

Die finanziellen Schäden durch Naturkatastrophen weltweit sind in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres relativ gering gewesen. 28 Milliarden Euro haben sie gekostet. 3000 Menschen starben von Januar bis Juni infolge von Naturereignissen.

Speziell die Bauern in Nord- und Ostdeutschland dürften vielfach anders empfinden, aber die Natur war in puncto Katastrophen in der ersten Jahreshälfte gnädig. Das belegt die Halbjahresbilanz des Assekuranzriese Munich Re. Demnach sind infolge von Naturkatastrophen rund um den Globus volkswirtschaftliche Schäden von gut 28 Milliarden Euro verursacht worden. Das ist gerade einmal die Hälfte des langjährigen Durchschnitts. Versichert waren davon 14,5 Milliarden Euro, was wiederum im Schnitt der Vorjahre liegt. Grund für Entwarnung sieht Munich Re-Vorstand Torsten Jeworrek nicht. Die jetzige Phase geringer Schäden sei stark zufallsbedingt. Das zeigt schon der Umstand, dass die Anzahl von Naturkatastrophen, die oft auch klimabedingt sind, ungebrochen steigt. Registriert wurden im ersten Halbjahr 430 Naturkatastrophen aller Art. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitraum 380 Ereignisse, im langjährigen Durchschnitt 250 Fälle. 2018 war bislang also auch Glück im Spiel, dass nicht noch mehr passiert ist. Eine Rolle spiele aber auch immer bessere Prävention in Form von Hochwasserschutz oder erdbebensicherem Bauen, betont Jeworrek. Speziell in Europa seien durch Investitionen in Schutzmaßnahmen Hochwasserschäden rückläufig. Für Betroffene ist die Statistik kein Trost. Das gilt auch für die Ernteausfälle durch Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands und Europas. Für Deutschland befürchten Agrarexperten eine finanzielle Dimension von über 2 Milliarden Euro. Allein durch Wintersturm Friederike Anfang 2018 wurden Werte im Umfang von 2,2 Milliarden Euro vernichtet. Hiervon waren 1,7 Milliarden Euro versichert. Ebenfalls Milliardenschaden haben Sturzfluten im Mai und Juni in unseren Breitengraden ausgelöst. „Klimamodellstudien zeigen, dass ein künftiger Effekt der globalen Temperaturzunahme häufigere Hitze- und Trockenperioden sowie intensivere Starkniederschläge sind“, sagt der Klimaexperte der Munich Re, Ernst Rauch.

x