Wirtschaft Kinder-Fruchtriegel als „Zuckerfalle“

«Kiel». Sogenannte Kinder-Lebensmittel, die laut Werbung besonders gesund sein sollen, können viel Zucker enthalten und teuer sein. Diese Beobachtung habe sich in einer aktuellen Untersuchung für Fruchtriegel bestätigt, berichtet die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein.

„Die Kinder-Fruchtriegel sind eine Zuckerfalle und für Kinder nicht empfehlenswert“, warnen die Verbraucherschützer. Untersucht wurden 18 Fruchtriegel für Kinder ab einem Alter von einem Jahr. Laut Ergebnisbericht bestehen die Produkte zu durchschnittlich 43 Prozent aus Zucker. Die Spanne reiche von 26 bis 51 Prozent Zuckeranteil. „Viele Eltern halten solche Fertigprodukte für gesund, weil auf den Verpackungen meist der Hinweis ,ohne Zuckerzusatz’ steht“, sagt Gudrun Köster, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale. Kinder ab einem Jahr benötigen den Angaben zufolge etwa 1200 Kilokalorien pro Tag. Höchstens 10 Prozent davon sollten aus Zucker stammen. Einige der überprüften Riegel lieferten schon fast die Hälfte dieser Energiemenge in einem einzigen Riegel. Für die restlichen Mahlzeiten des Tages bleibe somit nicht viel Spielraum. „Fruchtriegel sind keine gesunde Zwischenmahlzeit für Kinder, sondern zählen dem Zuckergehalt nach zu den Süßigkeiten“, so Köster. Besonders ungesund sei das Fruchtmus in den Riegeln für die Zähne der Kinder, weil die Masse mit viel Fruchtzucker und -säure an den Zähnen kleben bleibe. Ungeeignet seien die industriell hergestellten Snacks auch für die Entwicklung gesunder Essgewohnheiten. „Kinder müssen lernen, wie verschiedene Obstsorten aussehen, riechen und schmecken. Bei einem Fruchtriegel ist das nicht möglich“, meint die Verbraucherschützerin. Auch im Preisvergleich mit frischem Obst schnitten Fruchtriegel schlecht ab. „Ein Riegel kostet im Durchschnitt 54 Cent – zu diesem Preis bekommt man einen Apfel, eine Birne oder eine Banane sogar auf dem Wochenmarkt in Bio-Qualität“, so die Verbraucherzentrale. Nils erklärt

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