Rheinpfalz Zwei Schulen als Ferienbaustellen

Da werden sich die Handwerker sputen müssen: Noch in den am Wochenende beginnenden Sommerferien sollen an der Grundschule Hauenstein eine Jalousieanlage als sommerlicher Wärmeschutz montiert und an der Grundschule in Wilgartswiesen die Toilettenanlage saniert werden. In seiner Sitzung am Dienstagabend vergab der Verbandsgemeinderat die entsprechenden Aufträge.

Die Säle der 1954 eingeweihten Marienschule sind ausschließlich nach Süden oder Westen ausgerichtet und intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Während die Säle mit Ausrichtung nach Süden bereits mit Außenjalousien ausgestattet sind, gibt es für die Unterrichtsräume mit Fenstern in der Westfassade keinen sommerlichen Wärmeschutz. In den Sommermonaten heizen sich die Räume daher stark auf und erschweren ein vernünftiges Lernen. Vor allem die in den vergangenen Jahren ausgebaute Nachmittagsbetreuung leidet unter der Sommerhitze. In seiner Sitzung am 31. Mai hatte der Rat das Thema vertagen müssen, weil keine Angebote eingegangen waren. Er hatte dann die Erstellung der Ausschreibungsunterlagen an das Speyerer Ingenieurbüro Theuer vergeben. Nun lagen verwertbare und fachtechnisch geprüfte Angebote vor. Der Rat vergab die Lieferung und Installation der Jalousieanlage an die Hauensteiner Glas- und Holzmanufaktur Keller zum Angebotspreis von rund 23.500 Euro. Die notwendige Elektroinstallation und die Steuerungstechnik wird die Landauer Firma Norbert Merkel für rund 9400 Euro besorgen. Inklusive des Planungshonorars in Höhe von rund 7500 Euro wird die Maßnahme etwa 40.000 Euro kosten, die in dieser Höhe auch im Haushalt eingestellt sind. In Wilgartswiesen soll die in die Jahre gekommene Toilettenanlage der Grundschule – ebenfalls während der Ferien – saniert werden. „Dass die Maßnahme dringend notwendig ist, hat eine ,Geruchsprobe’ deutlich belegt“, sagte CDU-Sprecher Norbert Meyerer. Die Ausschreibung für die Maßnahme war im Fachbereich Bauen der VG-Verwaltung erstellt worden. Das habe 8500 Euro eingespart, führte Bürgermeister Werner Kölsch aus. Das zähle „aber durchaus auch zur Aufgabe der Verwaltung“, stellte dazu Michael Zimmermann (CDU) lapidar fest. Nach den bisherigen Ergebnissen einer beschränkten Ausschreibung müssen für Fliesenarbeiten 11.300 Euro, für WC-Trennwände 5350 Euro und für Sanitärarbeiten 20.300 Euro aufgewendet werden. Nach der heutigen Submission müssten, so der Verwaltungschef, die Aufträge unverzüglich erteilt werden, um sie während der Ferien erledigen zu können. Der Rat ermächtigte den Bürgermeister bei einer Enthaltung, die Aufträge im Rahmen der Kostenberechnung zu vergeben. Im Haushalt stehen 51.000 Euro zur Verfügung. Norbert Meyerer sprach die Tatsache an, dass die Ortsgemeinde Wilgartswiesen Träger des Gebäudes und die Verbandsgemeinde Träger der Schule sei. Er mahnte für die Zukunft eine klare Regelung an, wie die Kosten zwischen beiden Seiten gerecht aufzuteilen seien. Er erinnerte an einen länger zurückliegenden Ratsbeschluss, der seines Wissens aber nie umgesetzt worden sei. Dass Kosten ohnehin aufgeteilt würden, machte der Wilgartswiesener Ortsbürgermeister Jürgen Brödel an einem Beispiel deutlich: „Die Kosten der Beseitigung eines Wasserschadens in einem Geräteraum haben wir uns fifty-fifty geteilt.“ In der Debatte hatte Josef Wadle (CDU) nach den an der beschränkten Ausschreibung beteiligten Firmen gefragt. Nach „den unguten Erfahrungen mit beschränkten Ausschreibungen“ – er spielte damit wohl auf die umstrittene Vergabe des Fotoauftrags für touristische Zwecke an – forderte er eine Auflistung der beteiligten Firmen an, was der Verwaltungschef zusagte. Auf eine dritte Investition in die Schulen, für die schon eine Förderzusage vorlag, verzichtete der Rat einstimmig. Die Innenbeleuchtung der Marienschule sollte auf LED umgestellt werden. „Das lässt sich wirtschaftlich nicht darstellen“, sagte Werner Kölsch und verwies darauf, dass sich die Umstellung erst nach rund 21 Jahren amortisieren werde. „Wer weiß, welche technische Entwicklung die Leuchtmittel in zwei Jahrzehnten nehmen. Vielleicht gibt es in 20 Jahren selbstleuchtende Bakterien, die die Säle erhellen“, merkte dazu Michael Zimmermann an. |ran

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