Rheinpfalz Zur Sache: Ärztemangel – noch keine Lösung in Sicht

Die Bemühungen um eine Aufrechterhaltung der Versorgung der Bevölkerung durch Hausärzte gestalten sich schwierig. Verbandsbürgermeister Egbert Jung informierte in der Sitzung des Verbandsgemeinderates am Donnerstag auf Bitte der Stadt Wolfstein über den aktuellen Stand. Wie bereits mehrmals berichtet, nimmt die Zahl der Landärzte in der Verbandsgemeinde ab. Ende März hat ein Mediziner aus Altersgründen seine Praxis in Wolfstein geschlossen, zur Jahresmitte erfolgt in der Stadt die nächste Schließung. Man habe bereits zahlreiche Gespräche geführt, sowohl mit Trägern medizinischer Versorgungszentren wie auch mit Ärzten. Nachfolger zu finden, gestalte sich sehr schwierig, sagte Jung. Unterdessen habe die Stadt Wolfstein sogar mit dem Vermieter von Praxisräumen verhandelt. Damit solle erreicht werden, dass die Räume nach der Aufgabe einer Praxistätigkeit nicht umgebaut oder anderweitig vermietet würden. Auf diese Weise versuche die Stadt, zumindest die räumlichen Voraussetzungen zu erhalten. Über die Beteiligung an der Zukunftswerkstatt „Gesundheit und Pflege 2020“, deren erste Konferenz am Mittwoch in Altenglan stattfand, zeigte sich Jung enttäuscht. Insbesondere habe er Hausärzte bei der Zusammenkunft vermisst. Mit der Zukunftswerkstatt, an der aus dem Landkreis die Verbandsgemeinden Lauterecken-Wolfstein, Altenglan und Kusel teilnehmen, sollen Lösungen für eine Sicherung der ärztlichen Versorgung auf dem Land gefunden werden. Sein Eindruck sei, dass mit diesem Zukunftsprogramm versucht werde, die Aufgabe einer ordentlichen Ärzteversorgung auf die lokale Ebene abzuschieben. Es sei beispielsweise die Rede davon, medizinische Versorgungszentren in kommunaler Trägerschaft zu führen. Die ärztliche Versorgung sicherzustellen, sei allerdings nicht Aufgabe der Kommunen. „Wir haben dazu nicht das Know-how, das ist keine Lösung“, sagte Jung, der kritisch anfügte: „Mit solchen Modellen werden Kosten und Risiken auf die Kommunen verlagert.“ (dgg)

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