Altenglan Nachruf: Früherer Ortsbürgermeister Reiner Cattarius war ein Pädagoge aus Leidenschaft

Reiner Cattarius
Reiner Cattarius

Pädagoge aus Leidenschaft, engagierter Kommunalpolitiker, Genießer mit Faible für Leben, Land und Leute in Frankreich: Auch abseits seines Berufslebens, das ihn so sehr erfüllt hat, ist es Reiner Cattarius nie langweilig geworden. Jetzt ist der frühere Ortsbürgermeister von Altenglan gestorben – wenige Wochen vor seinem 83. Geburtstag.

„Pädagogisches Urgestein“ hat ihn der damalige Rektor Robert Renno genannt, als die Schulgemeinschaft der Realschule plus in Kusel Cattarius Lebewohl gesagt hat. Klar, im Haus an der Lehnstraße war der Altenglaner eine Institution, hatte das Schulleben in mehr als 30 Jahren maßgeblich mitgeprägt, wie der Leiter versicherte.

Als Cattarius im Sommer 2005 seine letzte Unterrichtsstunde hielt – von geschätzten 44.800, in denen er Wissen an mehr als 10.000 Schüler vermittelte – durfte er indes schon auf stolze 41 Jahre im Schuldienst zurückblicken. Nach dem Abitur am Kuseler Gymnasium hatte er mit einem zweijährigen Studium an der Pädagogischen Hochschule in Kaiserslautern das nötige Rüstzeug schon früh in der Tasche.

Damit aber wollte er sich nicht begnügen, sondern qualifizierte sich nun weiter und erlangte die Lehrbefähigung für Realschulen. Davon machte er nach zehn Dienstjahren an der sogenannten Mittelpunktschule in Altenglan Gebrauch und wechselte in die Kreisstadt. Sein Interesse galt dem naturkundlichen Zweig, mithin wurde er zum Fachlehrer für Mathe und Physik, vermittelte informationstechnologische Grundkenntnisse.

50 Jahre im Gemeinderat Verantwortung getragen

Die Belange seines Heimatorts prägte Cattarius ebenfalls entscheidend mit: Ein halbes Jahrhundert lang gehörte er dem Gemeinderat an, war zehn Jahre lang Beigeordneter, ehe er für weitere zehn Jahre als Ortsbürgermeister das Gemeindeleben mitgestaltete. Seine politische Heimat hat er bei den Sozialdemokraten gefunden, für die er 55 Jahre lang auf vielfältige Weise in verschiedenen Funktionen wirkte.

Der deutsch-französischen Freundschaft fühlte sich Cattarius verbunden, der die Lebensart des europäischen Nachbarn sehr zu schätzen wusste. Folgerichtig lag dem Familienvater – der Ehefrau und zwei Söhne mit Familien hinterlässt, stolzer Großvater war – die Partnerschaft mit Croissy-sur-Seine am Herzen.

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