Eisenberg „Wir werden viel investieren“

Lautersheims Bürgermeister Thomas Mattern lobt die intakte Dorfgemeinschaft: Hier Im Hafergarten ist in Eigenleistung ein Biotop
Lautersheims Bürgermeister Thomas Mattern lobt die intakte Dorfgemeinschaft: Hier Im Hafergarten ist in Eigenleistung ein Biotop entstanden.

„Ich bin kein Wahlvorschlag der WG Zengerle“, stellt Thomas Mattern direkt klar. Wie berichtet, findet in Lautersheim erstmals eine Mehrheitswahl statt. Die politischen Gruppierungen der vergangenen fünf Jahre (FWGL und WG Mattern) haben sich auf eine Liste als WG Zengerle gesetzt, benannt nach dem Erstplatzierten Horst Zengerle. Es gebe zwar keinen Gegenkandidaten für das Amt des Ortschefs, aber die Bürger könnten „Ja“ oder „Nein“ ankreuzen, so Mattern, der das Ergebnis dann als ehrliches Feedback zu seinem Engagement ansehen werde. Die bisherige Arbeit im Dorfparlament bezeichnet Mattern, der seit 2009 Fraktionsvorsitzender der SPD im Verbandsgemeinderat Göllheim ist und für die Sozialdemokraten auch im Kreistag antritt, als „sachorientiert und konstruktiv, aber es ist keine Runde von Abnickern“. Ein herber Verlust sei der Rückzug des Beigeordneten Karl-Wilhelm Schwarz, der sich aus Altersgründen nicht mehr bewirbt. Zwar seien fünf neue Namen auf der Kandidatenliste, aber insgesamt nur 14, was Mattern schade findet. Für ihn ist das ein Abbild des allgemeinen Trends, dass die Bereitschaft, sich auf längere Zeit zu binden, abnimmt. „Allerdings setzen sich die Leute gern für spezielle Projekte ein. Wie etwa den Dreck-Weg-Tag oder das Biotop Im Hafergarten“, so der Bürgermeister. Letzteres wurde finanziert aus dem Leader-Förderprogramm und durch Eigenleistungen. Es habe die Ortsgemeinde, deren Schuldenberg durch sparsame Haushaltsführung verkleinert werden konnte, keinen Cent gekostet. Der Spielplatz an der Kita „Nimmersatt“ sei auch durch viel ehrenamtlich erbrachte Arbeit saniert worden, zudem kümmere sich ein Green Team um die Pflanzbeete, lobt Mattern die tolle Gemeinschaft im Ort. „Das ist etwas wert, wenn man sieht, wie der Zusammenhalt in anderen Gemeinden bröckelt.“ Nachbarschaftshilfe werde wirklich gelebt. Neubürger würden offen aufgenommen. Ein Meilenstein für die Entwicklung Lautersheims sei der Einstieg in die Dorferneuerung gewesen, blickt Mattern zurück. Nach der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde könnte so manches Vorhaben aus dem Dorferneuerungskonzept, das derzeit fortgeschrieben wird, mit 65 Prozent vom Land bezuschusst werden. „Wir werden viel investieren, um die Fördermittel auszuschöpfen“, kündigt der Ortschef an und hofft auf jede Menge freiwilliges Engagement der Bürger – unter anderem bei der Erneuerung des Spielplatzes In den Bohngärten. Denn an den 20 Grundstücken im zweiten Abschnitt des Neubaugebietes werden auch junge Familien Interesse haben. Als größtes Projekt auf der Agenda hat Mattern die Herrichtung des zentralen Dorfplatzes bei der Kita. Letztere sei ein großes Pfund, zumal es keine Warteliste für die Aufnahme von Kindern gebe. Ein Thema bleibe die Verbesserung der Lebenssituation für Senioren, kommt Mattern auf den Bürgerbus zu sprechen, den er gern in seinem Heimatort, in dem er aufgewachsen ist, etablieren würde. „Für Landesförderungen existieren sehr hohe Hürden“, sagt der ledige Wirtschaftsassistent der BASF. Locker lassen will er jedoch nicht.

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