Neustadt/Maikammer Wintereinbruch: Einsatzkräfte gefordert (mit Bilderstrecke)

Am Juliusplatz wird geräumt, während Anwohner schon einen Schneemann gebaut haben.
Am Juliusplatz wird geräumt, während Anwohner schon einen Schneemann gebaut haben.

Der Wintereinbruch in der Nacht zum Samstag hat dem städtischen Bauhof sowie der Feuerwehr Arbeit beschert. Auf den Straßen in der Stadt blieb es weitgehend ruhig.

Als am Freitagabend die ersten Schneeflocken fielen, dachten viele wohl noch an ein kleines Winterintermezzo. Wer dann am Samstagmorgen aus dem Fenster schaute, konnte staunen: Die Schneedecke war mehrere Zentimeter dick. Grund für Ausflügler, eine Tour durch die verschneite Stadt oder Weinberge zu drehen. Für die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs jedoch griffen nachts die winterlichen Einsatzpläne. Sie mussten raus und dafür sorgen, dass die Neustadter Straßen und Wege möglichst gut passierbar waren. Kein einfacher Job – das würdigte auch Oberbürgermeister Marc Weigel am Samstagmorgen mit einem nächtlichen Foto und einer klaren Botschaft: „Städtischer Bauhof, heute Morgen 3 Uhr. Danke für euren Dienst.“

Am Juliusplatz wird geräumt, während Anwohner schon einen Schneemann gebaut haben.
Am Juliusplatz wird geräumt, während Anwohner schon einen Schneemann gebaut haben.
Wie ein Wintersportort – Blick über Neustadt.
Wie ein Wintersportort – Blick über Neustadt.
In Mußbach blockierte ein Ast eine Straße.
In Mußbach blockierte ein Ast eine Straße.
In Lachen-Speyerdorf landete eine Lichterkette auf einem Räumfahrzeug.
In Lachen-Speyerdorf landete eine Lichterkette auf einem Räumfahrzeug.
ine Gruppe aus Speyer genoss am Samstag auf der Kalmit die Schneewanderung und anschließend auf dem Wandererparkplatz den mitgeb
ine Gruppe aus Speyer genoss am Samstag auf der Kalmit die Schneewanderung und anschließend auf dem Wandererparkplatz den mitgebrachten Glühwein.
Heiko Grimmer vom Grünflächenamt räumt an der B38 Schneemassen weg.
Heiko Grimmer vom Grünflächenamt räumt an der B38 Schneemassen weg.
Winterspaß am Samstag: Familie Pfrang aus Maikammer im Wald unterhalb der Kalmit.
Winterspaß am Samstag: Familie Pfrang aus Maikammer im Wald unterhalb der Kalmit.
Auch die Elwedritsche hatten eine Schneehaube.
Auch die Elwedritsche hatten eine Schneehaube.
Alles weiß verziert: das Hambacher Schloss.
Alles weiß verziert: das Hambacher Schloss.
Die Polizei regelte am Sonntag bis zum Abend den Verkehr rund um die Kalmit.
Die Polizei regelte am Sonntag bis zum Abend den Verkehr rund um die Kalmit.

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Die Arbeit wurde auch von einigen Bürgern als Antwort zu Weigels Beitrag gelobt, und tatsächlich waren viele Straßen gut hergerichtet und die meisten Autofahrer vernünftig. Die Polizei vermeldete für den gesamten Bereich der Neustadter Direktion, der bis nach Grünstadt reicht, in der Nacht zum Samstag zehn Unfälle mit einem Schaden von 35.000 Euro und einem Leichtverletzten. Laut Polizei kamen am Samstag noch einmal elf Unfälle (Schaden: 34.000 Euro) hinzu.

Wehr hilft Räumfahrzeug

Am Samstagmorgen war zudem die Neustadter Feuerwehr gefordert. Ab 8.22 Uhr musste sie an der Kreuzung Bauerdoktor-Groß-/Theodor-Heuss-Straße in Lachen-Speyerdorf für Verkehrssicherheit sorgen. Denn aufgrund der Schneelast war ein Stahlseil mit einer Lichterkette heruntergefallen und auf einen gerade darunter fahrenden Räumfahrzeug gelandet. Der Fahrer hielt sofort an und rief die Feuerwehr. Der Löschzug Lachen-Speyerdorf sicherte die Einsatzstelle ab und konnte mit Hilfe eines Hubrettungsgeräts die Lichterkette in etwa fünf Metern Höhe abklemmen und das defekte Stahltragseil entfernen.

Ab 9.42 Uhr ging es in Mußbach weiter. In der Straße Am Weißen Haus gab ein größerer Ast unter der Schneelast nach und fiel auf die Straße, wodurch die Strecke blockiert war. Bürger bemerkten dies und informierten die Feuerwehr. Die Wehrleute zerkleinerten den Ast mit einer Kettensäge und räumten alles zur Seite. Ab 10.30 Uhr Einsatz im Diedesfelder Weg: Hier mussten die Wehrleute einem Räumfahrzeug helfen, das am sogenannten „Schwimmbadbuckel“ ins Rutschen geraten war und sich quergestellt hatte. Die Wehrleute räumten den Schnee am Fahrzeug zur Seite und streuten Salz. Danach konnte der Fahrer des Räumfahrzeugs sich aus der misslichen Lage befreien.

Alle Augen richten sich auf die Kalmit

Da der zunächst für die Nacht zum Sonntag gemeldete Schneefall ausblieb, konnten sich die Neustadter Einsatzkräfte dann weitgehend ausruhen. Derweil richteten sich die Augen auf die Kalmit bei Maikammer. Insbesondere Anfang 2022 gab es an einem ebenfalls winterlichen Wochenende extrem chaotische Zustände – vor allem rund um den Parkplatz am Ende der Stichstraße oben am Berg. Und nun? Die Verwaltung war vorbereitet, wie Verbandsbürgermeisterin Gabriele Flach und Ortsbürgermeister Karl Schäfer auf Anfrage mitteilten. Oben am Parkplatz wurden Absperrbaken für den Fall der Fälle deponiert. Entlang der Straße gilt nun ohnehin ein absolutes Halteverbot.

Der Samstag gestaltete sich so, wie sich das alle wünschen. Natürlich war auf der Kalmit viel los. „Es herrschte unwahrscheinlich viel Trubel, aber es gab kein Chaos“, sagte Flach am Sonntagvormittag. Die Einschätzung wurde von der Polizei in Edenkoben bestätigt: Am Samstag blieb alles im Rahmen. Das änderte sich jedoch am Sonntagmittag. Da die Hauptzufahrtswege geräumt waren und kein neuer Schnee gefallen war, wollten wohl noch mehr Ausflügler als am Vortag die Kalmit-Winterlandschaft genießen.

Kurz vor 13 Uhr musste die Polizei die Reißleine ziehen: Aufgrund festgefahrener und falsch geparkter Fahrzeuge herrschte auf der Zufahrt zur Kalmit ein Verkehrschaos. Die Polizei entschied sich daher, die von der Verwaltung gerichteten Baken auf die Straße zu stellen und die Zufahrt zu sperren. „Es war ja alles vorbereitet, die Parkplätze oben und in der Umgebung waren voll, zum Teil wurde falsch geparkt und auf der Zufahrt ging nichts mehr“, begründete ein Sprecher der Inspektion den Schritt. Der war zugleich verbunden mit dem Appell, dass bitte niemand mehr Richtung Kalmit fahren soll. Die Polizisten blieben jedoch vor Ort. Ab 16 Uhr begann der Rückreiseverkehr. „Wir müssen ein Chaos vermeiden. Die Wege sind nicht breit genug, dass Autos aneinander vorbeikommen. Daher fahren sich viele fest, die dann mit vereinten Kräften wieder befreit werden müssen“, so ein Polizeisprecher. Der Einsatz dauerte bis zum Abend an: „Wir schauen, dass wir das alles entschärfen und über die Bühne bekommen.“

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