Rheinpfalz Vielseitiges Reich für Leseratten und Spielmäuse

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Seit dem verkaufsoffenen Sonntag beim Martinimarkt entzückt in der Pirmasenser Straße 3 in Dahn eine neue Buchhandlung Leseratten und Eltern kleinerer Kinder. In der ehemaligen Buchbinderei hat sich die gebürtige Dahnerin Renate Ludwig mit ihrem „Seitenreich“ einquartiert – einer Kombination aus Buchhandlung, Spielwarenladen und Weinverkauf.

„Es war schon immer mein Traum, den Verkauf hochwertiger Spielwaren mit Büchern zu verbinden“, erklärt die in Erfweiler wohnende Inhaberin stolz und glücklich. Ihren Beruf als Buchhändlerin hat sie von der Pike auf erlernt, rund 20 Jahre lang war sie bei der Buchhandlung Ehrhart in der Marktstraße beschäftigt. Nach ihrem langjährigen Engagement hatte sie gemeinsam mit ihrer Freundin die Idee, einen eigenen Laden zu eröffnen. Von den Geschäftsräumen in der Pirmasenser Straße wusste sie, dass diese leer standen. Sie redete mit Hausbesitzer Bernhard Kriebel, der sofort hellauf begeistert war. Ludwig mietete die Räume. Nach intensiver Namenssuche war das „Seitenreich“ geboren. Der Name solle symbolisch die Verbindung von Büchern und einem Reich für Kinder darstellen. Passend dazu kreierte Ludwigs Sohn, gelernter Mediengestalter, ein verspieltes Logo: eine Krone, die aber auch als aufgeschlagenes Buch wahrgenommen werden kann. Beim Einrichten der Geschäftsräume gingen der Buchhändlerin Freunde und Familie tatkräftig zur Hand und sorgten schließlich für ein rundum gelungenes Ergebnis. Das „Seitenreich“ ist in drei Bereiche aufgeteilt: Im Eingangsraum finden Kunden neben dem Kassenbereich Bücher und kleine Präsente. Das Sortiment besteht unter anderem aus aktuellen Bestsellern, Wanderkarten und echter Pfälzer Literatur. „Für jede Altersklasse ist etwas dabei. Sollte ein Buch nicht da sein, kann ich es direkt bestellen“, so Ludwig. Gehen die Besucher zwei Stufen nach oben, befinden sie sich im „Kinderreich“. Hier liegen sich Kinderbücher, Puzzles und qualitativ hochwertiges Spielzeug aus. „Mir ist es sehr wichtig, dass bei meinen Spielwaren echte Farben verwendet werden. Vieles ist aus Holz und kommt aus Deutschland“, erklärt die 53-Jährige und verweist darauf, dass Qualität natürlich ihren Preis habe. Falls der Einkauf mal länger dauern sollte, steht für die Kleinen zur Beschäftigung ein Tisch mit Malutensilien bereit. Im dritten und letzten Raum bietet Ludwig ihren Gästen neben einer gemütlichen Sitzgelegenheit Pfälzer Weine an. „Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“, prangt auf einer Tafel in der Ecke. Mit der bisherigen Resonanz ist die Inhaberin zufrieden. „Die hellen Räume und die Beratung kommen bei den Gästen gut an“, sagt sie. Zur Eröffnung, dem Tag des Martinimarkts, sei ihr Laden jedenfalls schon mal „proppenvolle“ gewesen. Wie sie sich gegen die wachsende Bedrohung kleiner Geschäfte durch das Internet und große Ketten wehren will? „Ich bin Mitglied bei eBuch, da helfen wir uns gegenseitig und bekommen Rückhalt.“ Die eBuch-Genossenschaft gilt mit über 600 Mitgliedsbuchhandlungen als größte Verbundgruppe im deutschen Sortimentsbuchhandel und will bessere Marktbedingungen für seine Mitglieder schaffen. Für die Zukunft hat die ehrgeizige Südwestpfälzerin schon Pläne: „Ich würde gerne im Außenbereich vor dem Geschäft eine gemütliche Sitzecke mit Bänken zum Schmökern installieren.“ Diese solle auch als „Ort der Kommunikation“ dienen. Ihr großes Ziel sei es, das „Seitenreich“ zu einem festen Bestandteil des Dahner Geschäftslebens zu machen. (thkr)

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