Rheinpfalz Udo Becker ist die Konstante

Vorsitzender Udo Becker hat großen Anteil daran, dass die Zuschauerränge der Freilichtbühne immer gut gefüllt sind und alljährli
Vorsitzender Udo Becker hat großen Anteil daran, dass die Zuschauerränge der Freilichtbühne immer gut gefüllt sind und alljährlich Aufführungen auf hohem Niveau geboten werden können.

Wechsel und Unbeständigkeit prägen unsere rasant schnelllebige Zeit. Da muten 25 Jahre im Amt eines Vereinsvorsitzenden fast schon exotisch an – wie bei Udo Becker. Seit mehr als 40 Jahren ist er schon im Vorstand, und seit 25 Jahren leitet er die Geschicke der Freilichtbühne Katzweiler. Für Becker selbst ist das aber keineswegs etwas Außergewöhnliches.

Er trägt es mit sichtlichem Stolz, das rote Hemd mit dem Vereinsemblem auf der Brust und dem schlichten „Udo“ darunter. Mehr will er für all die 278 Mitglieder, die dem Verein Freilichtbühne Katzweiler heute angehören, auch gar nicht sein. Der Mann steht nicht vor dem Verein, er steht mittendrin. „Ich bin seit 1975 im Verein, habe aber nie auf der Bühne gespielt“, sagt „Udo“, der eigentlich Karl-Rudolf Becker heißt, lachend. Nein, Darsteller war er nie, er war allerdings Parkplatzeinweiser, Beleuchter, Kabelschlepper und hat auch mal im Zimmertheater Regie geführt. Ehe er sich versah, war er 1984 Jugendleiter. Seitdem ist er ohne Unterbrechung im Vereinsvorstand der Freilichtbühne. Dabei hat sich für den Burschen aus Katzweiler das Leben anfänglich beim SV Katzweiler abgespielt – als Fußballer. Zumindest bis seine Clique zur „Bühne“ ging. „Die Mäd’ waren halt dort“, kommt eine kurze präzise Antwort auf die Frage nach dem Warum. Und wo er schon mal da war, sich zudem pudelwohl fühlte, ist er geblieben, hat sich einbinden und vor den Karren spannen lassen. Nicht unschuldig war daran offensichtlich Wolfgang Müller, ein engagierter Aktiver, der ihn in vieles einführte. „Wolfgang Müller ist mein Ziehvater“, sagt Becker und zeigt sich dankbar für dessen Unterstützung, die er in jungen Jahren erfahren durfte. „Der Zusammenhalt, die Geselligkeit, die Gemeinschaft im Verein ist wichtig“, erläutert Becker, worauf es ihm ankommt, und sagt dann mit Überzeugung: „Die Jugend ist das Wichtigste!“ Gut 100 Jugendliche, vom Kleinkind bis zum 18-Jährigen, sind bei der Freilichtbühne dabei und werden in ihrem Tun vom Vorsitzenden bestärkt. Das hat jedenfalls Michael Wilking, der Zweite Vorsitzende des Vereins, anlässlich der jüngsten Wiederwahl Udo Beckers gesagt. Ein Auszug aus der Laudatio: „Du bestärkst immer wieder neu junge Menschen in Verantwortung. Für dich haben Engagement und Verantwortung nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit der Aufopferung und der Zuverlässigkeit der Menschen. Ich danke dir, dass du an junge Menschen glaubst und Ihnen zutraust, etwas zu erreichen. Auf diesen Schultern liegt das Fortbestehen. Danke Udo, dass du die Beständigkeit bist. Auf dich kann und darf sich jeder von uns verlassen. Der Name Freilichtspiele Katzweiler ist und wird immer mit deinem Namen verbunden sein.“ Worte, die unter die Haut gehen, das gibt Udo Becker ungefragt zu. Trotzdem, leicht war es für den 58-Jährigen nicht immer. Da war schon auch die hohe Kunst der Diplomatie gefragt, egal ob bei den Behörden oder im Verein. Auch Schlichterqualitäten musste Becker, der in führender Position bei der US-Armee beschäftigt ist, immer mal wieder unter Beweis stellen. Nur der Fußball, der ist hinten runtergefallen, auch sein Engagement im SV Katzweiler hat er zurückgenommen. „Ich spiele dort aber noch aktiv Tischtennis“, sagt er. Sein Herz schlägt aber ohne Wenn und Aber für die Freilichtbühne. In seine Amtszeit fallen der Bau der Toilettenanlage, der Neubau der Zuschauertribüne, die Drehbühne sowie die Unterkellerung der Mittelbühne – um nur einiges zu nennen. „Es geht hier immer weiter“, weiß er, was er den Mitgliedern, den Fans und den vielen Besuchern der Bühne schuldig ist. Becker, der für weitere drei Jahre ins Amt gewählt wurde, blickt dabei in Richtung Werkstattumbau. Ist dort alles geschafft, wird – voraussichtlich in zwei Jahren – das obere Stockwerk als Zimmertheater 100 Besuchern Platz bieten. Die Bühne selbst braucht mehr Ton- und Lichttechnik. Auch eine Kindergruppe will er wieder auf der Freilichtbühne wissen. Denn für Becker sind Kinder und Jugendliche die Zukunft. So einfach ist es für einen, der überzeugt sagt: „Ich bin stolz, in diesem Verein Vorstand zu sein!“

x