Rheinpfalz Traditionsverein startet mit neuem Team

Der bisherige SCH-Präsident Carl-August Seibel (rechts) und Geschäftsführer Markus Kuntz wurden vom neuen Führungstrio – Steffi
Der bisherige SCH-Präsident Carl-August Seibel (rechts) und Geschäftsführer Markus Kuntz wurden vom neuen Führungstrio – Steffi Dums, Christoph Keller und Udo Memmer von rechts – verabschiedet.

Nach der gut zweistündigen Mitgliederversammlung klang im Vereinslied „Blau und Weiß“ ein gerüttelt Maß Erleichterung durch: Mehr als 50 Anwesende hatten am Freitagabend Steffi Dums, Christoph Keller und Udo Memmer einstimmig zu drei gleichberechtigten Vorsitzenden des SC Hauenstein und ebenso einstimmig zwölf Personen als Beisitzer in den erweiterten Vorstand gewählt.

Christoph Keller, Sprecher des Vorstandstrios, hatte also nicht umsonst an die Refrainzeile des SCH-Liedes („Haltet euren Club in Ehren, dass er blühe fort“) erinnert und zur Mitarbeit aufgerufen: Nach dem Rückzug fast der kompletten bisherigen Vorstandschaft um Präsident Carl-August Seibel und Geschäftsführer Markus Kuntz (wir berichteten mehrfach) kann der Traditionsverein aus der Schuhgemeinde mit einem komplett neuen Leitungsteam und mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft gehen, in der man „sportlichen Erfolg nicht um jeden Preis erzwingen will“, wie Keller ausführte. Vor der Wahl hatte der Finanzbeamte die Schritte nachgezeichnet, die im Vorfeld der Mitgliederversammlung gegangen worden waren. Eine erste Weichenstellung hatte es bei der Jahreshauptversammlung am 31. März gegeben, als man die Satzung dahingehend änderte, dass der Verein künftig von „bis zu drei“ gleichberechtigten Vorsitzenden geführt werden könne. Konkrete Perspektiven habe dann eine Besprechung unter dem Titel „Quo vadis, SCH?“ am Karfreitag aufgezeigt, zu der noch der bisherige Präsident eingeladen hatte. Dabei hatte sich eine Gruppe engagierter SCHler abgezeichnet, die den „worst case“ verhindern wollte – sprich: nicht dem unrühmlichen Beispiel der SV Edenkoben, des SV Niederauerbach oder des SV Weingarten zu folgen und in der Bedeutungslosigkeit zu enden. In der Folge fanden zahlreiche Gespräche statt, die zu dem Ergebnis geführt haben, dass sich 15 Personen – viele mit SCH-Stallgeruch und mit Vergangenheit als Aktive und/oder Funktionäre – bereit erklärten, „aktiv und verantwortlich im Vorstand mitzuarbeiten“. Diese Mannschaft präsentierte sich in der Mitgliederversammlung und wurde – wie gesagt: einstimmig – gewählt. Vor der Wahl hatte Wahlleiter Thomas Schächter festgestellt, dass sich der SCH an einem „Scheideweg“ befinde. Der Verein müsse verstärkt um Mitglieder im Alter zwischen 30 und 60 Jahren werben, um unbeschwert in die Zukunft und das Jubiläumsjahr 2019 gehen zu können, wenn der Sportclub seinen Hundertsten feiern wird. „Das neue Team wird sich einarbeiten müssen. Vieles, was bisher halbprofessionell gemacht wurde, müssen wir nun übernehmen“, sagte Keller. Man werde sukzessive die Aufgaben – Keller nannte unter anderem die Platzpflege und einen notwendigen Kabinenumbau – angehen. Natürlich wurden auch die sportlichen Perspektiven diskutiert: Die Oberliga sei für die neue Vorstandschaft „nie Thema“ gewesen, betonte Keller. Der künftige Trainer der aktiven Mannschaft, Marko Eiermann, der unter „schwierigen Bedingungen Hervorragendes geleistet hat“, habe zusammen mit Spielleiter Alexander Hornung ein Team mit Spielern aus der Region und zum Teil mit SCH-Vergangenheit zusammenstellen können, das „in der Verbandsliga, die wir auch finanziell stemmen können, konkurrenzfähig sein wird“. Man müsse der Mannschaft „wohl Zeit lassen“, dürfe sich aber auf eine „schöne Saison freuen“. Eiermann und Hornung präzisierten die sportliche Zielsetzung: „Wir haben Spieler mit Oberliga-Erfahrung im Kader, fast alle bisherigen A-Junioren sind dabei und Spieler aus unteren Klassen, die das Zeug haben, in der Verbandsliga zu zünden“, sagte Hornung. Der Kader, der am 18. Juni in die Vorbereitung startet und auf den acht Vorbereitungsspiele warten, habe ein Durchschnittsalter von 22 Jahren. „Wichtig ist, dass wir uns finden, dass wir uns in der Verbandsliga etablieren und den Klassenerhalt packen“, nannte Eiermann das Saisonziel. „Und dafür werden wir hart, aber herzlich arbeiten“, versprach er. Vor den Wahlen hatte die Versammlung die bisherige Vorstandschaft entlastet. Der scheidende Präsident, den Christoph Keller mit herzlichen Worten und einem Präsent ebenso verabschiedete wie den bisherigen Geschäftsführer Markus Kuntz und Vizepräsident Herbert Schumacher, hatte freilich den Vorschlag unterbreitet, seine eigene Entlastung auszusetzen, weil die Bilanz des Geschäftsjahres 2016/17, das erst am 30. Juni endet, noch nicht vorgelegt werden konnte, zumal noch einige Zahlungen ausstünden. Die Versammlung folgte diesem Vorschlag nach einigen Diskussionen schließlich einstimmig. „Bis zur Vorlage der Bilanz stehe ich gerade“, sagte Seibel. Er wolle zum 30. Juni „ein ordentliches finanzielles Setup vorlegen“ und so ermöglichen, dass der neue Vorstand des Vereins seine Arbeit „völlig unbelastet übernehmen“ könne. Gewählt: Gleichberechtigte Vorsitzende: Steffi Dums, Christoph Keller, Udo Memmer. Beisitzer: Helmut Albrecht, Helmut Glaser, Michael und Alexander Goebbels, Jens Groß, Hans-Peter Mayer, Alexander Seibel, Mario Küsters, Arno Koch, Erich Köhl, Markus Laux (als Vertreter der AH-Abteilung) und Patrick Seibel (als Vertreter der Jugendabteilung).

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