Rheinpfalz Stammtisch stützt auch Kerwefest

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Mittwochabend in Eschenau. Im Dorfgemeinschaftshaus ist eine gut gelaunte Männerrunde anzutreffen. Die Herren haben bereits ihr „Winterquartier“ bezogen – schöner wäre es natürlich, auch weiterhin draußen zu sitzen. Trotzdem: Diesen einen Tag in der Woche lassen sich die Eschenauer Stammtischbrüder nicht nehmen. Und zur Kerwe wollen die Männer am Wochenende ebenfalls zur Form auflaufen

Gemeinschaftssinn wird in Eschenau noch großgeschrieben, wie Kerwe-Mitorganisator und „Wunnerclub“-Veteran Thomas Jung betont. Das beweist jener „Wunnerverein“, der in diesem Jahr seinen Mitgliedern unter anderem eine viertägige Ausflugsfahrt beschert hat, die hervorragend angekommen sei. Das beweist aber auch jener Stammtisch, der sich jeden Mittwochabend trifft – „52 mal im Jahr“, wie Jung betont. Entstanden ist er aus einem Projekt: Die Renovierung des Dorfbrunnens hatte angestanden, Einheimische hatten fleißig mit angepackt. Seiher treffen sie sich regelmäßig an eben diesem Brunnen – zumindest im Frühling und im Sommer, ehe dann ab Oktober das „Winterquartier“ im nahen Anbau des Dorfgemeinschaftshauses bezogen wird. An ihrem Brunnen sitzen die Stammtischler unter einer Linde – und nebendran steht eine Esche, passend eben zu Eschenau. Da lässt es sich gut aushalten, lässt sich das Dorfgeschehen beleuchten, lässt sich auch in Erinnerungen schwelgen. Die verschworene Gemeinschaft ist zudem Nachrichtenbörse. Und wird wohl ihren Teil dazu beitragen, dass bei der bevorstehenden Kerwe auch die Straußredner so einiges zu erzählen haben. Niklas Jung und Benjamin Gilcher werden am Sonntag als Kerwepfarrer auftreten – ihre Rede ist ein Höhepunkt des dreitägigen Kerwetreibens. Das Fest fällt etwas schlanker aus als andernorts – aber es wird anständig gefeiert. Die Kerwetradition wird in den Ortsteilen St. Julians hochgehalten – in Gumbsweiler und Eschenau nach wie vor, in Obereisenbach wieder – dort ist die Kerwe in den vergangenen beiden Jahren neu belebt worden. Bemerkenswerterweise hat sich die Kerwe im Hauptort von „Dillje“ hingegen überlebt. Dort tat sich in diesem Jahr zum angestammten Termin nichts. Für die Eschenauer käme so etwas nicht in Frage. Dort wird übers vierte Oktober-Wochenende hinweg alljährlich Geselligkeit gepflegt. Ein „feines kleines Fest“ sei es, das die Eschenauer da alljährlich ausrichten. Dass es sich auch in einem kleinen Ort schön Kerwe feiern lässt, das beweisen die Eschenauer immer wieder aufs Neue. Mittelpunkt des Geschehens ist das Dorfgemeinschaftshaus und der Dorfplatz davor. „Dass wir an der Kerwe was auf die Beine stellen, das sind wir unseren Mitbürgern doch schuldig“, hat Thomas Jung die Bemühungen des Clubs um das herbstliche Fest umschrieben. Klar: Die Geselligkeit pflegen, die Gemeinschaft stärken – das haben sich er und seine Kameraden vom Verein „Eschenauer Wunner“ auf die Fahne geschrieben. Und eben auch die rund 15 Stammtischbrüder. Die werden an den drei Feiertagen helfen, die Tischreihen zu füllen. |cha

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