Eisenberg „Sich kümmern“ ist das A und O

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Individuelle Stauraumlösungen, Türen und Fenster mit Einbruch-, Insekten- und Sonnenschutz, Fußböden, Sitzmöbel und Tische: Die Angebotspalette der Kurt Eckel GmbH in Eisenberg ist groß. Einen Querschnitt durch ihr Portfolio zeigt die Firma am kommenden Samstag bei ihrer inzwischen 15. Hausmesse. Auch im 57. Jahr seines Bestehens setzt sich der kleine Schreinerbetrieb gegen Einrichtungsriesen auf der grünen Wiese durch.

Das Geheimnis ihres Erfolgs nennen die beiden Geschäftsführer Jochen und Ulrich Eckel: besser sein als andere, schnell und zuverlässig, kompetent, „sich kümmern“. „Wir machen uns grundsätzlich ein Bild von den Gegebenheiten vor Ort, beraten den Kunden intensiv und arbeiten mit ihm heraus, was genau seine Wünsche sind“, betont Ulrich Eckel. Auch sei ihnen kein Auftrag zu klein. Die Reparatur eines abgerissenen Rollladengurtes könne irgendwann zu der Anfrage nach dem Einbau neuer Fenster führen. „Am häufigsten werden die Leute durch Mund-zu-Mund-Propaganda auf uns aufmerksam“, erzählt er. Das Einzugsgebiet ist groß. Eckel nennt Mannheim, Rüdesheim und Schwalbach am Taunus als Beispiele für Einsatzorte. Die hohen Ansprüche, denen man gerecht werden will, bedürfen bei einem Betrieb mit nur sechs Leuten neben Organisationstalent auch einer lückenlosen Kommunikation. „Jeder von uns hat Zugriff auf die Terminplanung“, sagt der 52-Jährige. Darüber hinaus gebe es Kooperationen mit anderen Handwerkern. „2010 haben wir als eine Art Generalunternehmer die große Sanierung der Spielbank in Bad Dürkheim während des laufenden Betriebs gemanagt“, erinnert sich Eckel an einen Großauftrag. „Das bedeutete enormen Einsatz und viel Nachtarbeit“, ergänzt der ältere Bruder. Arbeitsschwerpunkte in der vom Vater Kurt 1959 gegründeten und seit 1970 in der Ramsener Straße ansässigen Firma waren der Innenausbau mit Herstellung von Schränken und Einrichtungen privater Wohnhäuser sowie Geschäftsräumen. Die Söhne, die 1978 beziehungsweise 1980 in den Betrieb eingestiegen sind, haben das Sortiment stetig erweitert. „Außer Treppen und Dachflächenfenstern machen wir alles“, so Ulrich Eckel. Dabei habe sich das Berufsbild des Schreiners stark gewandelt, erläutert sein Bruder. Zum einen beschränke sich die Palette der Werkstoffe schon lange nicht mehr auf Holz. Zum anderen habe man inzwischen viel mit der Programmierung von Steuerungen zu tun, verweist er unter anderem auf Einbruchschutztechnik. Insofern müssten sich Lehrstellenbewerber auch für Elektronik interessieren und mit dem PC gut umgehen können. „Bis dato haben wir zirka 60 junge Menschen ausgebildet“, erzählt Jochen Eckel (54). Derzeit werde wieder ein Azubi gesucht. Neben handwerklichem Geschick und wirklicher Lust auf den Beruf würden auch soziale Kompetenzen gefordert. Die Noten seien zweitrangig, wobei ihnen ein guter Hauptschulabschluss lieber sei als ein schlechtes Abitur, sagt Jochen Eckel, der wie sein Bruder an seiner Tätigkeit als Schreinermeister das abwechslungsreiche Gestalten von Lebens- und Arbeitsräumen schätzt. „Vor allem bin ich von der Technik fasziniert“, erklärt der 54-Jährige. Der Vater habe stets die neuesten Gerätschaften für die Fertigung angeschafft. Bei dem rasanten Fortschritt komme man allerdings als kleiner Handwerksbetrieb nicht mehr hinterher. Eine Maschine schlage schnell mit 200.000 Euro zu Buche. So viele Rücklagen könne man gar nicht bilden, um laufend up to date zu sein. Insofern beziehe die Kurt Eckel GmbH heutzutage viel von Zulieferern und passe die Objekte dann individuell für die einzelnen Kunden an. Bei einem etwa 300.000 Euro teuren Umbau wurde 2009 die Werkstatt etwas verkleinert zugunsten eines Empfangsbereichs, eines Büros und einer rund 300 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche, wo seither zweimal jährlich die Hausmessen stattfinden. Deren Einführung sei eine gute Entscheidung gewesen, sagt Ulrich Eckel. Bis zu 150 Besucher kämen an solchen Tagen, es würden viele Kontakte geknüpft. Wenn das Dach des Nebengebäudes saniert ist, soll die Präsentationsfläche um etwa 200 Quadratmeter vergrößert werden, sodass auch mehr von dem Sortiment für gewerbliche Kunden gezeigt werden kann. INFO Die Hausmesse der Kurt Eckel GmbH, Ramsener Straße 4, findet statt am Samstag, 5. März, 10 bis 16 Uhr. Wegen zahlreicher Straßensperrungen für den Eisenberger Stadtlauf ist die Firma ab 15 Uhr nur über Hettenleidelheim und Ramsen zu erreichen.

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