Rheinpfalz Schilder nicht ignorieren

Mit der Baustelle in Hirschhorns Hauptstraße müssen sich die Verkehrsteilnehmer noch eine ganze Weile arrangieren. Sperrungen zu
Mit der Baustelle in Hirschhorns Hauptstraße müssen sich die Verkehrsteilnehmer noch eine ganze Weile arrangieren. Sperrungen zu umfahren, ist da nicht der richtige Weg, betonen alle Verantwortlichen.

Die Baumaßnahmen an der Bundesstraße 270 durch Hirschhorn sind in vollem Gange, für den Straßenverkehr sind Umleitungen ausgeschildert. Doch Fahrer missachten immer wieder die Schilder und fahren bis an die Baustelle heran oder verirren sich auf Wiesen und Feldern beim Versuch, über Schleichwege voranzukommen. Nun wenden sich Verantwortliche der Baustelle mit einem Appell an die Fahrer.

„So mancher Fahrer scheint sich zu denken, Sperr- und Hinweisschilder sind dazu da, um ignoriert zu werden“, drückt Beate Rudat (FWG), Hirschborns Ortsbürgermeisterin, ihren Unmut über das Verhalten so mancher Verkehrsteilnehmer aus. Diese beachteten die Straßensperren nicht oder räumten sie kurzentschlossen beiseite, um dann einfach weiterzufahren. Manchen seien auch Umleitungsschilder egal. Die versuchten, auf Schleichwegen voranzukommen. Das ende oft auf Wiesen und Feldern, was dann Beschwerden von Landwirten nach sich ziehe. Nun haben sich auch Harald Westrich (SPD), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg, und Richard Lutz vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Kaiserslautern mit einem Appell an die Fahrer an die Öffentlichkeit gewandt. An der Baustelle sagte Lutz: „Das ist unser Anliegen in Richtung Fahrer. Bitte nutzt die ausgeschilderten Umwege. Versucht nicht, über Schleichwege aus dem Ort zu kommen.“ Denn auch die Gesundheit und das Leben von Bauarbeitern werde andernfalls gefährdet. Harald Westrich meinte, dass die Verkehrssituation am Anfang sehr schlimm gewesen sei. Viele hätten auf der Facebook-Seite der Verbandsgemeinde ihrem Ärger über die Baustelle Luft gemacht. Die VG habe dann unter anderem versucht, die Bürger über die Situation vor Ort zu informieren und aufzuklären. Beate Rudat berichtet, dass immer noch pro Tag zwei bis drei Lastwagenfahrer und die gleiche Anzahl Autofahrer die Schilder ignorieren und bis an die Baustelle heranfahren. Diese müssten dann rückwärts aus dem Ort fahren, da es keine Wendemöglichkeit gebe. Dabei würden sie manchmal auch Schaden verursachen. So habe vor kurzem ein Autofahrer eine Ölwanne seines Autos eingerissen. Eine andere Ursache dafür, dass Auto- und Lastwagenfahrer unerlaubterweise bis vor die Baustelle fahren, sieht Lutz bei den Navigationsgeräten. So würden viele Fahrer ihren Navigationsgeräten folgen, statt auf die Verkehrsschilder zu achten und gerieten dann in schwierige Situationen. Moderne Navigationsgeräte würden aktuelle Baustellen berücksichtigen, bei anderen dagegen sei dies nicht möglich, sodass ihre Benutzer an die Baustelle fahren und in der Sackgasse landen. Mittlerweile habe es zwar einen Lerneffekt gegeben und viele Ortskundige würden die Schilder beachten, doch bei überregionalen und so manchen ausländischen Fahrern gebe es noch Probleme. Fahrer, die die Verkehrsschilder nicht beachten, begehen nach Auskunft der Polizei eine Ordnungswidrigkeit. Sie können mit einer Geldbuße von bis zu 25 Euro belegt werden. Die Baumaßnahmen an der B 270 durch Hirschborn dauern seit zwei Monaten an. Dort wird die Infrastruktur im Untergrund erneuert. Dabei werden unter anderem defekte Kanäle und Wasserleitungen ausgetauscht. Insgesamt kostet der Ausbau fünf Millionen Euro. Wie Lutz erläuterte, ist die Baustelle in sieben Bauabschnitte unterteilt, seit einer Woche werde neben dem ersten Bauabschnitt auch am zweiten Abschnitt parallel gearbeitet. Bis Ende November/Mitte Dezember soll der zweite Bauabschnitt fertig sein und der Verkehr über Weihnachten und Neujahr frei fließen. Die Bauarbeiten sollen im neuen Jahr voraussichtlich Ende Januar wieder aufgenommen werden. Die Bauzeit betrage zweieinhalb Jahre. Ende 2019 soll alles fertig sein.

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